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Das 8. Gestaendnis

Das 8. Gestaendnis

Titel: Das 8. Gestaendnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Big-Band-Melodie aus den Vierzigern zu spielen. Es war absolut perfekt.
    Ich stellte mein Glas ab und streckte die Hand aus.
    »Ist das ein Ja?«, fragte Joe. »Oder bittest du mich um diesen Tanz?«
    »Beides. Das ist ein eindeutiges, doppeltes Ja.«
    Joes Gesichtszüge wurden von Gefühlen überwältigt. Er sagte: »Ich liebe dich, Blondie«, streifte mir den Ring auf den
Finger und gab mir einen Kuss. Ich spürte die Energie dieses Kusses, spürte, wie er diesen perfekten Augenblick besiegelte und uns für unsere gemeinsame Zukunft seinen Segen gab.
    Ich schlang Joe die Arme um den Hals, und er hielt mich fest. Wir wiegten uns im Takt zu Glenn Millers »Moonlight Serenade«, und Joe flüsterte mir mit sanfter Stimme ins Ohr: »Du überlegst es dir nicht nochmal anders. Wir werden wirklich heiraten.«
    »Ja, Joe, das werden wir. Ich liebe dich so sehr. Wirklich.«

112
    Norma Johnson lag in ihrer Hochsicherheitszelle in der Central California Women’s Facility und ruhte sich aus. Die Zelle war zweieinhalb mal zweieinhalb Meter groß, bestand aus beige gestrichenem Metall mit zwei übereinander befestigten, schmalen Pritschen, einem Waschbecken, einer Edelstahltoilette, und das war, abgesehen von der über ihr schnarchenden Zellennachbarin, auch schon alles.
    Ihre Zellennachbarin war Bernadette Radke, alt genug, um ihre Mutter zu sein, und ebenfalls eine Mörderin, aber nicht einmal annähernd so clever oder so cool wie sie. Bernie hatte ihren Ehemann umgebracht, indem sie ihn mit einem Pick-up überrollt und anschließend, als sie »die Kurve kratzen wollte«, eine rote Ampel überfahren und noch drei weitere Menschen getötet hatte, darunter ein achtjähriges Kind.
    Trotz ihrer zahlreichen Opfer war sie ein Leichtgewicht.
    Sie hatte keinerlei Pläne gemacht, besaß keine Finesse. Sie war nichts weiter als eine jähzornige Irre am Rand der Zurechnungsfähigkeit, aber das war für Pet Girl absolut in Ordnung, da Bernie ihre virtuelle Sklavin war.
    Alle waren sie das.
    Norma Johnson war nicht mehr länger das Pet Girl.
    Sie besaß keinerlei Aufgabe, keinerlei Verantwortung, aber dafür mussten sich alle Wärterinnen und die Gefangenen aus dem Arbeitsdienst um sie kümmern. Das Essen wurde ihr zubereitet. Die blaue Uniform wurde ihr gewaschen. Das Bett wurde ihr gemacht. Die Post wurde ihr gebracht - und was das Beste war? Sie bekam eine Menge Post. Von Fans. Von Zeitschriften. Aus Hollywood.
    Sie war jetzt eine Berühmtheit.

    Alle wollten sie kennenlernen, mit ihr reden. Sie empfanden Angst und gleichzeitig Ehrfurcht vor ihr.
    Sie fühlte sich hier wie die Ballprinzessin. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie das Gefühl, irgendwo zu sein, wo sie wirklich hingehörte.
    Norma lag in ihrer Koje und starrte an die Unterseite der Pritsche über ihr wie auf einen Bildschirm, auf dem ihr Leben ablief. Sie blätterte sich durch die vielen Momente, die sie zu dem Menschen gemacht hatten, der sie war, betrachtete sich die größten etwas ausführlicher und erzählte sich selbst ihre eigene Geschichte.
    Ganz besonders intensiv widmete sie sich dieser einen Geschichte, die sie noch nie einem Menschen erzählt hatte: wie ihr Daddy sie einmal zu sich in das Haus in Nob Hill geholt hatte, als niemand da war. Er hatte ihr die Schlangen in seinem Zimmer gezeigt, hatte ihr gezeigt, wie er mit ihnen umging, und ihr erzählt, dass man sie dazu benutzen konnte, jemanden umzubringen.
    Sie wusste noch, wie sehr sie ihn damals geliebt hatte. Wie sie ihn angehimmelt hatte. Aber da war noch etwas anderes gewesen. Die Frage . Warum konnte er sie nicht voll und ganz akzeptieren?
    Ihre Mom war normalerweise unten im Erdgeschoss und damit beschäftigt, im Wohnzimmer sauber zu machen. Warum konnte Daddy seine richtige Frau nicht einfach rausschmeißen? Warum konnte er nicht Norma und ihre Mom zu seiner richtigen Familie machen, wo er sie doch beide so sehr liebte?
    Und dann war etwas passiert.
    Seine Frau kam herein und sah Norma zusammen mit ihrem Vater, und sie wurde sehr wütend.
    »Nein, Chris. Nicht hier . Ich hab’s dir gesagt. Bring dieses Mädchen niemals in dieses Haus.«

    Und ihr Daddy hatte gesagt: »Ja, Schatz. Tut mir leid, Schatz.«
    Und gerade in diesem Moment hatte Norma die Schlange in der Hand gehalten, Daumen und Zeigefinger auf die Kiefergelenke gepresst, damit sie nicht zubeißen konnte, genau wie Daddy es ihr gezeigt hatte.
    Doch jetzt lag Panik auf seinem Gesicht. Er sagte: »Ich muss dich hier rausschaffen.« Als

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