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Das abartige Artefakt

Das abartige Artefakt

Titel: Das abartige Artefakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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einiger Stahlfedern und immenser Gewalt ein gutes Dutzend blassschwarzer Giftegel in Richtung des Eindringlings schleuderte. Hätten sie auch nur ein Stückchen Haut berührt, wäre Klammgluth zwei Schlag später tot gewesen. So aber zerplatzten die Tiere nur auf den Rüstungen oder an der gegenüberliegenden Wand, und Klammgluth bekam Gelegenheit, eine weitere Falle auszulösen. Eiserne Stacheln, die vermutlich vergiftet waren, schoben sich aus der Bodenplatte, auf die er als Nächstes trat, scheiterten jedoch an dem Kupferfuß seiner Rüstung.
    Angesichts der unzweifelhaften Überlegenheit der Kupferkrieger gegenüber den gesammelten Fallen aller zwergischen Zeitalter begann Felsigk Klammgluth laut zu lachen. Zwei Fliesen später stimmten Kiesgrimm und Eisengilb mit ein. Dann schritten sie zu dritt voran, bemüht, jede einzelne Falle des gemeinen Ganges mit einem beherzten Tritt unschädlich zu machten. Ihr triumphierendes Gelächter mischte sich mit dem Lärm von Explosionen, zersplitternden Spießen, berstenden Eisengreifern und dem Tosen von Flammenwerfern.
     
     
    Der gefangene Schicksalszwerg sah die drei in einer blassgrauen Rauchwolke verschwinden, aus der immer noch deutlich ihr Lachen zu hören war, das zwischendurch immer wieder von Knallen, Sirren und Zischen übertönt wurde.
    Der Allerüberhöchste schlug die Augen nieder. Zum ersten Mal, seit sie losgezogen waren, war nun offenbar auch er der Meinung, dass es keine Hoffnung mehr gab.
    „Es wird ihnen gelingen“, sagte er niedergeschlagen. „Sie werden das Undenkbare erreichen, und es wird ihnen gehören. Sie werden ihre gottlosen Hände auf den heiligsten Schatz der Zwergenheit legen, und niemand wird sie aufhalten können. Sie werden die Götter verhöhnen und das Zwergische Zwielicht wird im Ehernen Imperium herrschen.“
    „Ich bin froh, dass ich all das nicht mit ansehen muss“, sagte der blinde General. „Aber was zum Teufel ist dieses Undenkbare eigentlich, dass jeder es unbedingt haben will?“
    Der Hohepriester schüttelte bedauernd den Kopf.
    „Niemand weiß es genau, Flammrank. Der Verwalter und ich sind die Einzigen, die den wahren Namen des Undenkbaren kennen.“
    Fazzgadt verdrehte einmal mehr die Augen.
    „Das wird ja immer schöner“, sagte er. „Gemeiner Gang, kryptische Kammer, das Undenkbare, und jetzt hat es auch noch einen wahren Namen? Habt ihr nichts anderes zu tun, als euch alberne Namen auszudenken, oder was?“
    Der Höchste winkte ab. „Es geschah einzig zum Schutz des Ehernen Volkes. Wir wollten die Wahrheit verschleiern, in Worten und Formeln verbergen, damit sie in Vergessenheit gerät.“
    Blechboldt nickte.
    „Das kenne ich. Ihr redet so viel, dass ihr vergesst, worum es geht. Mit Erzferkeln hat man es da einfacher“
    Fazzgadt schnaubte und spie aus.
    „Na, wenn die mal reden, dann gibt es auch nur Ärger!“
    Der Hohepriester fuhr unbeirrt fort: „Es ist uns gelungen. Über die Generationen ist die Wahrheit in Vergessenheit geraten, ist hinter die Worte gerutscht, und der wahre Name des Undenkbaren ist aus den Mythen und Legenden verschwunden. Nur der Verwalter und ich kennen ihn noch.“
    Der General beugte sich zu ihm hinüber.
    „Wie heißt dieses Ding denn nun? Wir sind auserwählt, verdammt noch eins. Und wahrscheinlich werden wir auch noch zusammen in den Kies beißen. Da wäre es nur gerecht, wenn wir wüssten, wofür wir das tun!“
    Der Allerhöchste nickte.
    „Du hast recht. Das sind die Götter euch schuldig. Das Undenkbare ist in Wahrheit etwas, das wir vor Urzeiten gefunden haben und das alles um uns herum zerstören könnte: das abartige Artefakt. Dieses Artefakt ist der Schlüssel zu einem neuen Zeitalter, und wer immer diesen Schlüssel besitzt, wird Verderben und…“
    Fazzgadt verdrehte schon wieder die Augen.
    „Untergang“, fiel er dem Hohepriester ins Wort. „Wahrscheinlich Untergang. Es ist immer Verderben und Untergang. Egal, ob es nun ein abartiges Irgendwas oder ein furchtbarer Felsen ist. Und wer hat das jetzt schon wieder prophezeit? Der tanzende Troll?“
    Der Hohepriester funkelte ihn wütend an. Unter anderen Umständen hätte er wahrscheinlich drohend den Finger gehoben.
    „Du solltest dich vorsehen, Fazzgadt“, sagte er. „Meinst du nicht, dass etwas, das Hunderte von Jahren von einer solchen Vielzahl von Fallen gesichert vor den Zwergen verborgen wurde, womöglich doch eine gewisse Gefahr für das Imperium darstellen könnte?“
    „Mag sein“, erwiderte

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