Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das abartige Artefakt

Das abartige Artefakt

Titel: Das abartige Artefakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
Vom Netzwerk:
an herrschen die Kupferkönige im Zeichen des Zwergischen Zwielichts über das Eherne Volk!“
    „Kupferkönige… Tss.“ Fazzgadt verdrehte die Augen. Er hatte den Bart langsam gestrichen voll von Verschwörern mit seltsamen Namen.
    Klammgluth versuchte es noch einmal: „Ihr solltet uns besser sagen, wo er ist. Dann könnt ihr euch den Steinbruch aussuchen, in dem ihr den Rest eures Lebens fristen werdet.“
    Noch immer antwortete ihm niemand.
    „Gut, dann werden wir euch später wohl allen die Bärte anzünden müssen. Sobald wir das Undenkbare erreicht haben…“ Er richtete sich auf und nickte seinen beiden Begleitern zu. „Also los. Wir werden nun vollbringen, was noch kein Zwerg vor uns vollbracht hat. Dann kommen wir wieder und werden darüber beraten, was mit denen von euch geschieht, die noch am Leben sind, wenn Eisengilb seine Arbeit getan hat.“
    Auf Klammgluths Zeichen hin stiegen die drei wieder in ihre Rüstungen, erweiterten mit einigen Schlägen ihrer metallenen Unterarme den Türrahmen und verließen die Höhle des Schraubers in Richtung des gemeinen Ganges, an dessen Ende sie das Undenkbare erwartete.
    Die Gefangenen, die an der Wand neben der Tür lehnten, sahen die kupfernen Giganten behäbig davonstapfen.
    „Was sollen wir jetzt tun?“, flüsterte Fazzgadt verzweifelt.
    Der General schüttelte den Kopf.
    „Wenn ich das alles richtig verstehe, könnt ihr ihnen nur dabei zusehen, wie sie das Undenkbare vollbringen.“
    „Das darf doch nicht wahr sein. Soll denn alles umsonst gewesen sein?“, schimpfte der Allerhöchste, der das Ganze insgeheim immer noch für einen überaus verschachtelten Plan der Götter hielt. Womöglich hatte der Stein sie ja auch im Auftrag des Ewigen Schmieds belogen…
    „Mach dir nichts vor, Alter, es war von Anfang an eine verlorene Sache“, presste Blechboldt mit schmerzverzerrtem Gesicht hervor. „Dein Stein hat uns über den Amboss gezogen. Wir hätten ihm nie folgen dürfen.“
    „Aber was ist mit der Prophezeiung?“, gab der Hohepriester zu bedenken.
    Langsam wurde es Fazzgadt nun wirklich zu felsig: „Was scheren mich eure Prophezeiungen? Irgendetwas passiert, dann passiert etwas anderes, dieses geht unter, jenes ist verloren. Ich bekomme Knoten im Bart, wenn ich nur daran denke.“
    „Die Knoten in deinem Bart sind unser geringstes Problem, Fazzgadt“, murrte der General. „Wenn es wirklich stimmt, dass das Zwergische Zwielicht die Macht über das Imperium übernommen hat, dann steht uns das finsterste aller Zeitalter bevor.“
    „Schaut nur, sie sind schon am gemeinen Gang!“, sagte Blechboldt, der direkt am Eingang der Höhle lehnte. Von dort aus konnte er nach draußen sehen, wo die Kupferkrieger nun in einiger Entfernung Aufstellung vor dem Gang nahmen.
    Fazzgadt rutschte näher heran. „Sieh mal, sie zögern“, sagte er.
    Blechboldt nickte.
    „Natürlich zögern sie. Sie stehen nur einen Schritt davor, mit voller Absicht in die tödlichsten Fallen zu tappen, die je ein Zwergenhirn ersonnen hat. Und dabei müssen sie auf ein paar Rüstungen vertrauen, die älter sind als sie selbst.“
    Die beiden Menhire und der Auftragsmörder standen in ihren Rüstungen direkt an der Schwelle zum gemeinen Gang. Die drei stritten miteinander, wer als Erstes den Gang betreten sollte. Dann aber setzte Kiesgrimm, von Klammgluth angetrieben, seinen Fuß auf die erste Steinfliese.
    Diese zerbrach unter seinem massigen Kupferfuß und im nächsten Moment schnappte darunter ein riesiges mechanisches Eisenmaul mit gewaltigen Zähnen hervor. Jedem gewöhnlichen Zwerg hätte es die Beine abgetrennt. Von dem Körper des Kupferkriegers aber prallte die furchtbare Vorrichtung einfach ab. Kiesgrimm lachte befreit auf.
    Als Nächstes schickte Klammgluth den Auftragsmörder in den gemeinen Gang. Er war weniger zurückhaltend als der schwärzere Menhir. Er trat auf die erste Fliese und sprang gleich weiter zur nächsten. Ein gutes Dutzend Pfeile zersplitterte an seinem Brustpanzer. Kurz darauf öffnete sich über der zweiten Platte die Decke und eine milchig weiße Flüssigkeit tropfte zäh daraus hervor, die an dem beschichteten Kupferpanzer herabfloss, ohne eine Spur darauf zu hinterlassen, dafür aber faustgroße Löcher in die Steine am Boden ätzte.
    Eisengilb schaute sich um und nickte Klammgluth zu. Dieser war es zufrieden und betrat im nächsten Moment selbst das Labyrinth.
    Als Erstes löste er einen Mechanismus aus, der aus einer der Seitenwände mit Hilfe

Weitere Kostenlose Bücher