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 Das Abkommen

Das Abkommen

Titel: Das Abkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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Sofa. »Meinen Glückwunsch, Trevor. Die Leute haben dir aus der Hand gefressen.«
    »Sie sind nicht dumm«, erwiderte ich etwas gereizt. »Sie werden eine Weile mitmachen, aber sie warten ab. Wir tun gut daran, unser Versprechen zu halten, denn sie werden ziemlich sauer sein, wenn sie uns beim Golf erwischen, während sie Katzenfutter essen.«
    Mein Vater runzelte verärgert die Stirn, aber inzwischen schien das seine Wirkung auf mich zu verfehlen.
    »Natürlich sind sie nicht dumm«, beschwichtigte Trainer. »Und wir werden uns nach besten Kräften um sie kümmern. Machen Sie sich deshalb keine Gedanken.«
    Ich setzte mich unaufgefordert in einen Ledersessel. »Ich habe Larry Mann gesagt, dass wir das Wachpersonal für unsere Lagerhäuser austauschen und Gewerkschaftsleute dafür einsetzen. Außerdem habe ich anklingen lassen, dass wir wegsehen werden, wenn ein paar von den gelagerten Zigaretten verschwinden, so lange es nur für den persönlichen Gebrauch unserer Mitarbeiter ist.«
    Über Trainers Gesicht huschte ein Ausdruck der Verärgerung, der aber so schnell wieder verschwand, dass ich mir nicht mehr sicher war, ihn überhaupt gesehen zu haben. »Wir kümmern uns darum. Gute Idee, Trevor.«
    Trainer setzte sich, und mein Vater machte mit dem Bericht weiter, bei dem ich ihn unterbrochen hatte.
    »Heute Morgen wurde die dritte Anklage eingereicht, in der man uns die Schuld an einen Fall von häuslicher Gewalt gibt. Es wird argumentiert, dass wir haftbar gemacht werden können, weil wir ein abhängig machendes Produkt hergestellt und dann die Versorgung abgeschnitten haben. Das ist genau das, wovor ich dich gewarnt hatte, Paul. Die Regierungen der einzelnen Bundesstaaten melden eine erhebliche Steigerung bei dieser Art von Bagatelldelikten. Der Polizei entstehen hohe Kosten für Überstunden ihrer Beamten, und es wird bereits nach einer Möglichkeit gesucht, uns auf Erstattung dieser Kosten zu verklagen …«
    Trainer winkte angewidert ab. »Die Regierung jammert pausenlos darüber, dass der Verkauf von Zigaretten sie Milliarden kostet, und jetzt beschweren sie sich darüber, dass es sie Milliarden kostet, wenn wir die Zigaretten nicht verkaufen.«
    »Aber jetzt sagen sie zur Abwechslung einmal die Wahrheit«, sagte ich. »Der Verlust an Steuereinnahmen und der Anstieg bei den kurzfristigen Kosten wird sie ziemlich hart treffen.«
    »Es gibt auch Berichte darüber, dass Kunden Angestellten von Supermärkten gegenüber gewalttätig geworden sind, weil sie geglaubt haben, die Geschäfte würden Zigaretten horten«, fuhr mein Vater fort. »In Kürze wird uns jeder Supermarktangestellte verklagen, der auch nur einen Kratzer abbekommen hat.«
    Trainer schien das nicht zu beunruhigen.
    »Groß- und Einzelhändler haben uns noch nicht auf Umsatzverlust verklagt, aber wenn das noch eine Weile so weitergeht, garantiere ich dir, dass sie es tun werden. Zurzeit sind sie noch eingeschüchtert, weil sie es für eine vorübergehende Situation halten und es sich nicht mit uns verderben wollen.«
    »Kluges Völkchen«, erwiderte Trainer. »Ich werde mich höchstpersönlich darum kümmern, dass jeder Scheißkerl, der sich jetzt gegen uns stellt, die Quittung dafür bekommt. Und ich schlage vor, dass wir das auch möglichst unauffällig verbreiten.«
    Mein Vater nickte. »Letztendlich wird es für sie auf Bankrott hinauslaufen, und dann zeigen solche Drohungen keine Wirkung mehr.«
    »Wir wollen hoffen, dass es nicht so lange dauern wird«, meinte Trainer.
    »Wie verhält sich die Regierung?«, fragte ich. »Hat der Präsident schon etwas gesagt?«
    Trainer schüttelte den Kopf. »Die Stille im Weißen Haus hört man bis hierher.«
    »Haben Sie ihn angerufen?«
    »Nein«, antwortete er. »Und ich werde es auch nicht tun. Mir ist egal, wie lange es dauert, aber der Drecksack wird als Erster die Nerven verlieren.«

NEUNUNDZWANZIG
    »Sind Sie deshalb so schlecht gelaunt?«, fragte Anne. »Weil diese beiden Typen ständig um Sie herum sind?«
    Wir bewegten uns exakt mit der vom Tempolimit vorgegebenen Geschwindigkeit auf dem Highway, während der Blonde und der Brünette nur wenige Meter hinter uns in einem bedrohlich aussehenden schwarzen Geländewagen fuhren. Es hatte eine Weile gedauert, doch schließlich hatte ich sie während des Flugs im Firmenjet dazu überreden können, dass wir uns für die Fahrt zu dem provisorischen Fernsehstudio in Montana einen eigenen Mietwagen nahmen. Ehrlich gesagt gingen mir die beiden inzwischen

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