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Das Achtsamkeits Buch

Das Achtsamkeits Buch

Titel: Das Achtsamkeits Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halko Weiss , Thomas Dietz
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Achtsamkeitspraxis geübten Fähigkeiten zeigen Parallelen zu jenen sicher gebundener Personen.
     
    Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) :  Von Marsha Linehan entwickelter Therapieansatz für Menschen mit Persönlichkeitsstörungen, der anregt, Komponenten von Achtsamkeit als Fähigkeiten zu üben (siehe Exkurs »DBT«, S. 51) .
     
    Disidentifikation :  Disidentifikation ist der Prozess einer systematischen Unterscheidung des Wahrnehmenden, also des »Inneren Beobachters« einerseits, vom Wahrgenommenen, den Objekten der Wahrnehmung, dem Beobachteten andererseits.
    Disidentifikation ist ein wesentlicher transformatorischer Wirkmechanismus der Achtsamkeitspraxis. Diese Loslösungvon Identifikationen ist ein bedeutender Teil von Persönlichkeitsentwicklung.
    Geprägt wurde dieser Begriff ursprünglich von Roberto Assagioli (1982, 1992) im Rahmen der von ihm entwickelten »Psychosynthese«.
     
    Gleichmut:   Gleichmut zählt neben Konzentration und Klarblick zu den drei zentralen Wirkungen der Achtsamkeitspraxis. Gleichmut kann als Zustand verstanden werden, der bei fortschreitender Übung zu einem »Persönlichkeitszug« wird – also einer überdauernden Qualität der Persönlichkeit – und somit immer häufiger und leichter abrufbar ist. Gleichmut ist ein Gegenpol zu Gier und Anhaften, aber auch zu Hass und Ablehnung, zwei der drei Ursachen von Leid aus buddhistischer Sicht.
     
    Hakomi:   In den 1970er Jahren von Ron Kurtz (1994) entwickelte achtsamkeits-zentrierte, tiefenpsychologisch fundierte und körperorientierte Psychotherapiemethode (siehe Exkurs »Hakomi«, S. 203) .
     
    Innehalten:   Die Fähigkeit, innehalten zu können, ist – in Hinblick auf Selbstführung – eine der wesentlichsten Auswirkungen von Achtsamkeit. Innehalten geschieht im Zeitraum zwischen Wahrnehmung und Verhaltens-Reaktion. Die entstehende »Lücke« ermöglicht, aus der Position des inneren Beobachters genau zu beobachten, was passiert, und normalerweise im Alltagsbewusstsein ablaufende, automatische Verhaltensmuster zu unterbrechen. Diese Unterbrechung eröffnet neue Optionen: genauer wahrzunehmen, was ist, auf neue, besonnenere und eventuell zweckmäßigere Weise zu handeln oder eine Handlung auch zu unterlassen.
     
    Klarblick:   Klarblick zählt neben Konzentration und Gleichmut zu den drei zentralen Auswirkungen der Achtsamkeitspraxis.Unter Klarblick verstehen wir die Fähigkeit, die Wirklichkeit immer mehr so wahrzunehmen, wie sie ist. Klarblick ist auch eine Folge von Gleichmut, indem alles ohne Vermeidung oder Anhaften betrachtet werden kann. Sie ist ebenso eine Folge von Konzentration, indem man sich immer stabiler und ausdauernder der Beobachtung von Phänomenen zuwenden kann, mit einem zunehmend verfeinerten Instrumentarium der Beobachtung. Konzepte werden als Konzepte erkannt und verstellen dadurch weniger die Sicht auf die Dinge. So wird die Wahrnehmung weiter und »blinde Flecken« verringern sich.
     
    Konzentration:   Konzentration zählt neben Klarblick und Gleichmut zu den drei zentralen Fähigkeiten, die in der Achtsamkeitspraxis geübt werden. Unter Konzentration verstehen wir die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit zu lenken und mit ihr auf dem gewählten Objekt zu verweilen. Die Aufmerksamkeit kann dabei auf einen konkreten Gegenstand fokussiert sein, zum Beispiel das Heben und Senken der Bauchdecke beim Atmen oder sich gegenüber dem Fluss des Gewahrseins weiten und öffnen. Es ist auch möglich, sie ganz ohne Objekt auf das Gewahrsein selbst zu richten.
     
    Lernen durch Erfahrung:   Neurobiologische Lern-Theorien erläutern, wie Erfahrungen und der Gebrauch des Gehirns dessen neuronale Architektur gestalten (Kandel et al., 1995; Schacter & Scarry, 2000; Roth, 2003). Für Veränderungsprozesse ist wichtig, dass eingeschliffene Erregungsmuster aktiviert werden müssen, um sie durch Verknüpfung mit neuen Erfahrungen zu verändern (Nadel, 1994; Panksepp, 1998; Spitzer, 2002; Nader, 2003; Duvarci & Nader, 2004) ( →  Neuroplastizität).
    Nader et al. (2000) zeigen, dass auch alte Angsterinnerungen in einen labilen Zustand zurückkehren, wenn sie reaktiviert werden. Um sie erneut zu speichern, ist die Synthese bestimmter Proteine notwendig. Wenn in dieser labilen Phase die Produktion der entsprechenden Proteine in den Amygdalablockiert wird, geht die Erinnerung verloren. Dies trifft auch für den Hippocampus zu, der für die Organisation bewusster Erinnerungen zuständig ist (Debiec et al.,

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