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Das Achtsamkeits Buch

Das Achtsamkeits Buch

Titel: Das Achtsamkeits Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halko Weiss , Thomas Dietz
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2002).
     
    Mindfulness-Based Cognitive Therapy (MBCT):   Achtsamkeitsbasierte kognitive Therapie, ein Gruppenprogramm auf verhaltenstherapeutischer Basis, ursprünglich entwickelt zur Rückfallprophylaxe bei depressiven Störungen von Segal et al. (2008) (siehe Exkurs »MBCT«, S. 47) .
     
    Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR):   Das derzeit bekannteste und am weitesten verbreitete achtsamkeitsbasierte Übungsprogramm im Rahmen von Gruppen. Entwickelt von Jon Kabat-Zinn, mit nachgewiesener Wirkung in unterschiedlichsten Anwendungsfeldern (siehe Exkurs »MBSR«, S. 65) .
     
    Mitgefühl:   Die buddhistische Psychologie versteht das Entstehen von Mitgefühl als ein Ergebnis sich vertiefender Achtsamkeit. Durch genaue Beobachtung werden viele Aspekte des Lebens immer bewusster und tiefer erkannt. In der Folge werden auch die Wahrnehmung und das Verstehen von Leid in allen Formen immer wesentlicher. Daraus erhebt sich schließlich ein umfassendes Mitgefühl mit einem liebenden Charakter, verbunden mit dem Impuls zu helfen. Im Gegensatz dazu hat Mitleid einen leidenden Charakter. Für die Kultivierung von Mitgefühl gibt es im Buddhismus auch spezifische Übungen.
     
    Monkey-mind:   Monkey-mind oder »Affengeist« ist eine buddhistische Beschreibung von mentalen Prozessen, die in der Regel durch Unstetigkeit und hohe Ablenkbarkeit gekennzeichnet sind. Der ungeschulte Geist springt mit seiner Aufmerksamkeit von Objekt zu Objekt, wie ein Affe von Baum zu Baum hüpft, hier von einer Frucht kostet, dort von einer anderen, und dabei nie zur Ruhe kommt. Jeder Außenreiz führt zu einer automatischen Reaktion.
    Geistestraining durch Achtsamkeit bedeutet in dieser Metapher, die »affenartige« Natur des Geistes zu erkennen und ihn zu »zähmen«. Der Affe wird dazu erzogen, an einem Ort zu verweilen, eine Frucht auszukosten. Ein anderer in diese Richtung weisender Begriff ist »Schmetterlingsgeist«.
     
    Neuroplastizität:   Neuroplastizität beschreibt die lebenslange Fähigkeit des menschlichen Gehirns, sich benutzungsabhängig zu verändern und anzupassen. Ständig bilden sich neue Verknüpfungen (Synapsen) und ihre Stärke kann zunehmen oder sich verringern. Auch können neue Nervenzellen gebildet werden, z.B. im Hippocampus, wo dieser Mechanismus Bedeutung für das Langzeitgedächtnis haben soll. Auf diese Weise führen wiederholte Erfahrungen zu strukturellen Veränderungen im Nervenzell-Netzwerk. Dem »Hebb’schen Axiom« entsprechend (»cells which fire together wire together«), bilden sich bei paralleler Aktivierung von Nervenzellen neue »Verdrahtungen« bzw. verstärken sich die Verbindungen. Die »Hardware« unseres Gehirns verändert sich ständig. Je häufiger bestimmte Nervenzellverbände genutzt werden, desto leichter wird die Aktivierung dieser Muster.
    Dies gilt sowohl für dysfunktionale Muster wie für erstrebenswerte Erlebens- und Verhaltensweisen, wie den Zustand von Achtsamkeit. Es gibt deutliche Hinweise, dass regelmäßige Achtsamkeitspraxis zu solchen strukturellen Veränderungen im Gehirn führt, speziell im Frontalbereich.
    Neuroplastizität ist eine der Grundlagen des Lernens ( →  Lernen durch Erfahrung) .
     
    Phänomenologie:   Phänomenologie als philosophische Richtung beschäftigt sich mit dem Bewusstseinserleben. Husserl (1859–1938), Heidegger (1889–1976), Merleau-Ponty (1908– 1961) und andere setzen sich mit der Notwendigkeit auseinander, sich »objektiver« Theorien zu enthalten, um sich dem wahren Wesensgehalt eines Gegenstandes zu nähern. Erkenntniserwächst aus dem unmittelbaren Erleben. Insbesondere Merleau-Ponty betont die ursprüngliche Totalität der Wahrnehmungen.
    Die Phänomenologie steht vorschnellen Interpretationen skeptisch gegenüber. Stattdessen wird der subjektive und konkrete Erfahrungsbereich des Alltags in den Mittelpunkt des menschlichen Lebens gestellt. Insofern liefert die Phänomenologie einen westlichen philosophischen Hintergrund für die Nutzung der Achtsamkeit.
     
    Präfrontale Regionen:   Die folgenden Gehirnregionen werden als präfrontale Regionen zusammengefasst: rostraler cingulärer Cortex, orbitofrontaler Cortex, medialer und ventraler präfrontaler Cortex. Sie stehen in enger Verbindung mit der »Insel« und sind für Achtsamkeit von zentraler Bedeutung (vgl. Siegel, 2007, S. 69).
     
    Präsenz:   Präsenz bezeichnet ein vollständiges Da-Sein im gegenwärtigen Moment, erfüllt vom Bewusstsein auf verschiedenen Ebenen

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