Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Achtsamkeits Buch

Das Achtsamkeits Buch

Titel: Das Achtsamkeits Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halko Weiss , Thomas Dietz
Vom Netzwerk:
Behavioral Science. Informationen zu ACT.
    ‣  http://www.contextualpsychology.org/act
     
    Akzeptanz:   Akzeptanz ist die für Achtsamkeit charakteristische wohlwollende Haltung allen Erfahrungen gegenüber. Dabei wird nichts bewertet und nichts abgelehnt. Man will auch nichts verändern oder anders haben, als es ist. Im Rahmen der Achtsamkeitspraxis wird diese Haltung der Akzeptanz nach innen im Selbstbezug, aber auch nach außen gegenüber der Umwelt geübt. Der Kultivierung dieser spezifischen Haltung wird ein Teil der transformatorischen Wirkung der Achtsamkeitspraxis zugeschrieben.
    Akzeptanz kann nicht erzwungen werden, sie entsteht auf natürliche Weise, wenn etwas aus einer Haltung von »Liebender Güte« (siehe » Fokus der Aufmerksamkeit«, S. 30) betrachtet wird. Wenn ein leidendes Wesen mit liebender Güte betrachtet wird, entstehen »Mitgefühl« und der Impuls zu helfen.
    Akzeptanz ist auch eine der drei von Carl Rogers als »Kernvariablen« beschriebenen Wirkfaktoren in der Gesprächspsychotherapie. Sie entspricht einer inneren Haltung des Therapeuten, in der jedes Verhalten und Denken des Patienten wohlwollend angenommen und willkommen geheißen wird.
     
    Alltagsbewusstsein:   Alltagsbewusstsein ist ein Bewusstseinszustand, der sich vom Zustand der Achtsamkeit unterscheidet. Er ist gekennzeichnet durch unbemerkt »automatisches« Wahrnehmen, Denken, Fühlen und Handeln und durch die Abwesenheit des Inneren Beobachters ( →  Beobachter, Innerer) . Die Automatismen folgen den angeborenen und/oder gelerntenund im impliziten Gedächtnis gespeicherten Schemata. Jeder Mensch hat eine gewisse Zahl unterschiedlicher Funktionszustände (Teile, Schemata) zur Verfügung, die auch als Trancen bezeichnet werden können.
     
    Anfängergeist:   Anfängergeist ist ein Begriff aus dem Zen-Buddhismus (Suzuki, 1975). Er beschreibt eine Haltung, die Dinge so zu betrachten, als ob sie zum ersten Mal wahrgenommen würden, eine Haltung von Offenheit und Unvoreingenommenheit, einer im besten Sinne kindhaften Neugier. Das Gegenteil von Anfängergeist ist die Annahme, etwas schon zu kennen oder schon alles darüber zu wissen. Dies führt dazu, dass man für neue und umfassende Erfahrungen nicht mehr offen ist.
    Im Rahmen von Achtsamkeit wird der Anfängergeist durch Gegenwärtigkeit und nicht-konzeptuelles Wahrnehmen und Denken kultiviert.
     
    Benennen oder Etikettieren:   Zentrale Technik in einigen Vipassana-Traditionen ( →  Vipassana) , bei der auftauchende Objekte (innerlich) benannt werden, um sie sich bewusst zu machen und sie anschließend wieder loszulassen (z.B. mit den Worten: Gedanke, Geräusch, Bild, Gefühl).
     
    Beobachter, Innerer :  Der »Beobachter« bzw. der »Innere Beobachter« ist ein Hilfskonstrukt, das sich auf die Fähigkeit des Menschen bezieht, innere und äußere Phänomene im jeweils gegenwärtigen Moment zu verfolgen. Die Kultivierung des Beobachters durch das Training von Zuständen des Beobachtens bzw. des Gewahrseins ermöglicht, zunehmend konzentrierter, kontinuierlicher, feiner und genauer wahrzunehmen.
    Das Beobachten aus einer übergeordneten, höheren Perspektive erlaubt, die Wirklichkeit ohne Vorlieben und möglichst »rein« zu betrachten. Zur Selbsterforschung wird die Aufmerksamkeit auf Elemente der Selbstorganisation gerichtetwie körperliche Empfindungen und Rhythmen, Gefühle, Affekte, Gedanken, Impulse, Erinnerungen und innere Bilder. Während formaler Übung des Beobachters werden Bewegungen und Handlungen bewusst unterlassen. Impulse werden als solche zwar wahrgenommen, aber nicht umgesetzt.
    Langfristiges Trainieren des Beobachters führt zu wesentlichen Qualitäten des damit verbundenen Seinszustandes: wohlwollendes, Anteil nehmendes Interesse, Ruhe, Gleichmut, Wachheit, Konzentration und eine tief gehende Akzeptanz allen beobachteten Phänomenen gegenüber.
    Weiter kultiviert, verschmilzt der innere Beobachter letztendlich mit dem aus spirituellen Traditionen stammenden Konzept »Zeuge«, das auf transpersonale Ebenen verweist.
     
    Bindungstheorie :  Jeder Mensch ist mit Verhaltenssystemen ausgestattet, die das Überleben der Spezies sichern. Dazu gehört beim Kind das »Bindungsverhalten«, wobei man vier Bindungstypen unterscheidet: Sichere Bindung, unsicher vermeidende Bindung, unsicher ambivalente Bindung und desorganisierte Bindung. Kinder mit sicherer Bindung können Nähe und Distanz zur Bezugsperson angemessen regulieren. Die in der

Weitere Kostenlose Bücher