Das Aktmodell
…
… und möge sein Same ewig regieren.
Ich atme so heftig wie eine läufige Katze. Scher dich zum Teufel, Nicole Kidman. Du hast alle Kerle in dem Film
Moulin Rouge
um den Finger gewickelt, aber ich habe Paul Borquet. So cool, wie ich mich fühle, verliere ich mich schon wieder in meinen eigenen Fantasien.
Ich bin in Paris und lebe jetzt in einer wilden und zügellosen Zeit.
Mein Körper hat sich in ein bezauberndes Mädchen verwandelt.
Die Gier nach Abenteuer und Gefahr lässt mich in Pauls Arme gleiten. Ich liebe seinen starken Körper, ich mag es, wie sein Schaft sich hart an mir reibt, seinen keuchenden Atem, den berauschenden Geruch seines Schweißes, der sich mit meinem vermischt.
Sie wissen, wie es jetzt weitergeht, nicht wahr? Haben Sie Lust, mich auf diesem Höhenflug zu begleiten? Dann legen Sie am besten jetzt den Sicherheitsgurt an. Es wird ein holpriger Flug. Und wenn ich holprig sage, dann meine ich das auch.
Denn nach dem sehnsüchtigen Verlangen kommt
Leidenschaft
Sie wusste nicht, ob sie es bereute,
dass sie sich von ihm hatte lieben lassen,
oder ob sie ihn nicht
noch viel öfter lieben wollte.
Gustave Flaubert
(1821 – 1880)
7. KAPITEL
O h Gott, ich will ihn!
Ich beobachte, wie Paul den Stoffgürtel an seinen Samthosen öffnet und sie dann auf den Boden gleiten lässt. Die Sehnsucht in meinem Unterleib wird von seinem Anblick zu einem weißen, glühenden Feuer angefacht. Die sehnigen Muskeln an seinen Armen treten hervor, als er seine Hände nach mir ausstreckt und mich an sich heranzieht. Er riecht männlich, sexy, und sein Haar ist so weich, dass ich nicht widerstehen kann, meine Finger durch die seidigen Strähnen gleiten zu lassen.
“Küss mich noch einmal, Paul.”
Nach so einem leidenschaftlichen Kuss ist es ja wohl an der Zeit, dass wir uns beim Vornamen nennen. Meinen Sie nicht auch?
“Damit ich meine Seele verliere?”, flüstert er mit kehliger Stimme. “Du hast bereits mein Herz gestohlen.”
Verführerisch nage ich an meiner Unterlippe. “Sind meine Küsse den Preis nicht wert?”
“
Alors
, deine Küsse inspirieren mich zu meiner Arbeit, zu meinen Bildern”, antwortet er und knabbert an meinem Ohrläppchen.
“Dann will ich dich gleich noch ein wenig mehr inspirieren.” Ich senke meinen Blick und verführe ihn, indem ich mich mit gespreizten Beinen auf den Diwan knie, eine Hand in die Hüfte gestemmt, mit der anderen beiläufig an mir herumspielend.
“Ah, meine Liebe, du bist für einen armen Künstler wie mich einfach eine zu große Versuchung”, stößt er atemlos hervor, schüttelt seinen Kopf und wischt sich den Schweiß von der Stirn. “Ich kann mich einfach nicht mehr zurückhalten. Und wenn ich dabei das Einzige verliere, ohne das ich nicht leben kann.”
“Und was wäre das?”
“Das bist du, meine Muse.”
“Ich?”
“
Mais oui
, natürlich. Ich wusste schon immer, dass meine Kunst wie Sex ist, so magisch, erfrischend, dass ich eines Tages fähig sein werde, genau dieses Gefühl auf die Leinwand zu bannen. Als ich dich sah, wusste ich, dass du die Inspiration bist, nach der ich schon in ganz Paris gesucht habe, von den Tanzsälen über die Bordelle bis zu den Salons. Ich
muss
mein Gemälde von dir fertigstellen. Jetzt. Bevor du wieder verschwindest und ich ohne dich in dieser Welt zurückgelassen werde.”
Ich runzle die Stirn. “Du redest ja so, als erwartest du, dass ich wieder verschwinde.”
“Das ist nur ein Gefühl … aber es beunruhigt mich.”
Paul seufzt und drückt mich noch fester an sich, als ob er mich damit zum Bleiben überreden will. Mit einer ungekannten Furchtlosigkeit strecke ich meine Hand aus, fordere ihn heraus, sich mir zu entziehen, als meine Finger seine starke Schulter berühren. Der weiche Stoff seines weißen Hemdes weckt ein sinnliches Gefühl in meinen Fingerspitzen, und ich kann nicht aufhören, seine starken Arme zu streicheln. Zustimmend sehe ich ihm zu, wie er sein Hemd über den Kopf zieht und seinen Oberkörper entblößt. Er ist wundervoll gebaut. Muskulöse Brust, schmale Taille. Mit rasendem Puls hole ich tief Luft. Seine breiten Schultern und klar definierten Bauchmuskeln spielen mit meinen Sinnen, fordern mich heraus, meinen Blick tiefer wandern zu lassen. Die in mir flackernde Hitze lässt mich beinah die Regel des Gottes Min vergessen: Ficken ist erlaubt. Verlieben nicht.
Um uns herum ist alles still, und ich lausche unserem Atem, der zu einer Einheit geworden ist. Er will mich
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