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Das Aktmodell

Das Aktmodell

Titel: Das Aktmodell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jina Bacarr
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Klitoris leckt, und er währenddessen mit meinen Brüsten spielt. Welch ein sinnlicher Genuss. Und mir bleibt nichts anderes übrig, als hier bewegungslos zu liegen und all das über mich ergehen zu lassen.
    Armes Kind.
    Auf Sie-wissen-schon-wen wartend, vertreibe ich mir die Zeit damit, die hohe Decke zu betrachten, von der herab eine Kerze in einem Glaszylinder an einem Seil langsam über meinem Kopf hin und her schwingt. Immer näher kommt sie, mich mit ihrer blaugelben Flamme verspottend. Unruhig reibe ich mein nacktes Hinterteil auf dem Diwan hin und her, beinahe weißglühend vor Vorfreude. Die Samen der Erregung, die ich in meinem Kopf gepflanzt habe, blühen zu Leidenschaft auf und rufen nach Erlösung.
    Warte. Ich bin nicht die erste Frau, die der Maler mit in sein Atelier gebracht hat. In der Nähe des Diwans liegt ein Berg von Frauenkleidung, ich erkenne Zipfel von roter und gelber Seide, einen schwarzen Seidenstrumpf, einen Petticoat aus weißer Spitze und ein braun kariertes Taftkleid. Hartnäckige Eifersucht setzt sich in mir fest. Liegt mir schwer im Magen. Ein neuer Gedanke stört meine Fantasie empfindlich. Was ist, wenn dieser Paul mich feucht und gefügig machen will, allerdings nicht mit seinen Lippen, sondern durch den Kuss einer Frau? Wie werde ich reagieren, wenn er eine Frau wie die Blonde vom Markt mitbringt, die sich mit gegrätschten Beinen über mich setzt und ihre Möse auf mein Gesicht senkt? Was würde ich dann tun? Was, wenn ihre Zunge meine Auster öffnet und mühelos über meine geschwollene Perle gleitet? Wird mein Körper mich dann betrügen und sich im Rhythmus ihrer saugenden Lippen bewegen?
    Die Antworten auf diese Fragen kenne ich nicht, habe noch nie darüber nachgedacht. In meiner Welt habe ich die Erfahrung, von einer Frau berührt zu werden, noch nicht gemacht. Aber das hier ist nicht meine Welt. Das hier ist das Paris im Jahr 1889.
    Mach dich auf was gefasst, Kind!
    Wie ein Straßenkater auf der Suche nach dem Geruch einer rolligen Katze schnuppere ich in der Luft. Es riecht nach starkem Alkohol und – ich wage es kaum zu sagen – nach Sex! Durchdringend. Wie Pollen. Frische Pollen. Monsieur Borquet scheint ein beschäftigter Mann zu sein.
    “Ah,
ma belle
ist erwacht, um meine Seele mit ihren wunderschönen Augen zu quälen. Bezaubernde grüne Augen,
n’est-ce pas?”
    Ich hebe meinen Kopf, aber das Licht ist zu schwach. Ich kann nicht sehen, wer spricht, aber ich kann ihn hören. Das tiefe, kehlige Lachen, triefend vor Sex, die Worte leicht undeutlich durch den Alkohol. Ich drehe den Kopf, kneife die Augen zusammen, um besser sehen zu können, aber ich weiß auch so, wer es ist.
    Paul Borquet.
    Obwohl er ziemlich aufgekratzt ist von dem vielen Alkohol und etwas wackelig auf den Beinen von zu wenig Schlaf, ist Paul doch eine stattliche Erscheinung, wie er so vor mir steht mit seinen langen schwarzen Locken, die ihm bis auf die Schultern fallen, und dem bis zur Taille offenen Hemd voller Farbkleckse. Ich beobachte, wie er den Stoffgürtel um seine Hose wieder fest zuschnürt. Anscheinend kommt er gerade aus dem Bad. Einen Augenblick lang wünsche ich mir, er würde die Schnur nicht mehr ganz so fest ziehen.
    Der hungrige Ausdruck in seinen Augen bringt mich an den Rand des Wahnsinns. Ich zittere. Widerstrebend schließe ich meine Beine, als eine seltsame Neugierde ein wohliges Kribbeln in mir erzeugt. In seinem Gesicht spiegelt sich animalisches Verlangen, seine blauen Augen sind halb geschlossen, und in seiner Hose richtet sich ein enormer Ständer auf. Hat er vor, mich jetzt zu vögeln? Welchen Grund sollte es sonst geben, dass er mich hier an den Diwan gefesselt hat? In meiner alten Welt würde man sagen, der Typ steht auf SM.
    “Wieso habt Ihr mich hierher gebracht?”, frage ich und versuche möglichst unbeteiligt zu klingen. Auf keinen Fall will ich den Anschein erwecken, dass ich es kaum erwarten kann, mich seinen Spielen hinzugeben.
    “Ich will Euch malen,
ma chérie”
, sagt er lachend und nimmt dann einen Schluck aus seiner Flasche. Einen ziemlich langen Zug, der teilweise über sein Hemd spritzt.
    Er will mich malen? Was für ein Unsinn ist das denn? Ich könnte schreien. Ich bin scharf, aufs Äußerste erregt und bereit für ein bisschen Spaß. Und er will mich nur malen? Ganz schön unverschämt von ihm!
    Er dreht mir den Rücken zu, genehmigt sich noch einen Schluck aus der Flasche und beginnt mit seinen Vorbereitungen. Er stellt sich vor die Staffelei,

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