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Das Alabastergrab (Krimi-Edition)

Das Alabastergrab (Krimi-Edition)

Titel: Das Alabastergrab (Krimi-Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Vorndran
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Nase voll. Bei der Sitte war er nie mit einer Waffe bedroht worden, und Todesangst war für ihn bis dato auch nur eine Erfahrung vom Hörensagen gewesen. Ein Erfolgserlebnis täte gerade echt nicht schlecht.
    »Dieser Pfeil auf dem Bildschirm ist das Fahrzeug von Nikolai Dassajew. Während ihr euch da drin mit Literatursuche vergnügt habt, habe ich euren Verfolger verfolgt.«
    Haderlein schaute Driesel mit grenzenloser Verblüffung an. »Aber woher wusstest du, dass …«
    »Das wusste ich nicht, das habe ich vermutet. Schließlich mache ich den Job schon seit ein paar Jahren und nicht ohne gewisse Erfolge. Man muss immer ein Stück abgebrühter sein als sein Gegenüber. Und als Nikolai in der Kirche verschwand, habe ich mein Auto drüben bei der italienischen Gaststätte geparkt und eine GPS -Senderfolie auf das Dach seines Land Rovers geklebt. Ich war gerade damit fertig, als die Tür aufging und er schon wieder herauskam. War ganz schön knapp. Den Rest kennt ihr ja.«
    »Ich will ja nicht unhöflich erscheinen, aber dürfte man erfahren, wo der Typ gerade hinfährt?«, erkundigte sich Lagerfeld jetzt schon deutlich besser gelaunt.
    Driesel beugte sich näher zum Display. »Nun, ich würde sagen, er ist jetzt auf der Autobahn und fährt nach Norden in Richtung Staffelstein.«
    Haderlein nickte. »Na schön, Nikolai, ich glaube, ich weiß, wo du hinwillst. Zu deinem Herrn und Meister, um deine Silberlinge abzuholen, stimmt’s? Aber da werden wir dir jetzt etwas Salz in deine Suppe streuen müssen.«
    Lagerfeld klopfte seinem älteren Vorgesetzten von hinten auf die Schulter. »Nach Norden kann ja von hier bis nach Oslo bedeuten. Wo fährt unser Verbrecher denn deiner Meinung nach hin, wenn ich fragen darf?«
    Haderlein schnallte sich an. »Na dahin, wo wir jetzt auch hinfahren. Nach Kloster Banz. Wir werden unserem Umweltminister einen kleinen Besuch abstatten.«
    Noch bevor sie die Stadtgrenze von Bamberg erreicht hatten, zeigte das Spezialdisplay des Navigationssystems an, dass Haderlein recht gehabt hatte. Mit unglaublicher Geschwindigkeit raste der Pfeil die Autobahn entlang und bog bei Staffelstein ab, fuhr nördlich am Kurpark vorbei, um dann in Unnersdorf rechts abzubiegen und den Banzberg hinaufzufahren. Auf dem Klosterparkplatz, der sich auf der anderen Straßenseite befand, blieb er stehen und rührte sich keinen Millimeter mehr vom Fleck. Nikolai hatte seinen Wagen abgestellt.
    Haderlein holte sofort sein Handy heraus, während Driesel mit quietschenden Reifen die Auffahrt zur Autobahn am Bamberger Hafen nahm.
    »Hallo, Chef«, begrüßte er seinen Dienststellenleiter. »Wir hatten das Buch gefunden, aber durch eine unerwartete Begegnung mit unserem Russen ist es uns schon wieder abhandengekommen. Wir verfolgen die Zielperson gerade per Peilsender und haben das Fahrzeug auf dem Parkplatz von Kloster Banz lokalisiert. Chef, ich brauche alle verfügbaren Kräfte der Bepo auf dem Parkplatz der Kurtherme in Bad Staffelstein. Außerdem einen Hundeführer; wenn’s geht, zwei. Die sollen keinen Krach machen und sich unauffällig verhalten. Ich möchte erst mal mit Lagerfeld und Driesel diskret in Banz vorgehen, um Verwicklungen zu vermeiden. Auf jeden Fall will ich einen vorläufigen Haftbefehl für den Umweltminister Kolonat Schleycher. Aus der Aussage von Dr. Newman ergeben sich jetzt ausreichende Verdachtsmomente. Haben Sie alles verstanden, Chef?«
    Robert Suckfüll hatte natürlich verstanden und sicherte Haderlein seine volle Unterstützung zu. Und die war wichtig, denn einen bayerischen Minister verhaftete selbst Haderlein nicht alle Tage. Als er aufgelegt hatte, konnte er die Autobahnausfahrt Staffelstein-Kurzentrum auf sich zurasen sehen. Driesel war im Vergleich zu Nikolai nicht minder schnell unterwegs.
    *
    Nikolai stellte seinen Land Rover auf dem hintersten und dunkelsten Parkplatz ab, den das Areal zu bieten hatte. Er folgte der Beschreibung seines Auftraggebers, überquerte die Straße und ließ den Banzer Biergarten links liegen. Die bewaffneten Polizisten, die die Hauptzufahrt zum Kloster bewachten, beäugte er zwar misstrauisch, ging aber selbstbewusst an ihnen vorbei zu dem kleinen Nebeneingang unterhalb der Hauptzufahrt. An der Tür mit dem Schild »Geschlossen wegen Renovierungsarbeiten« musste er lächeln. Ein wirklich ausgesucht ungewöhnlicher Treffpunkt, den sein Auftraggeber da gewählt hatte. Aber ihm sollte es recht sein. Ungewöhnlich war meistens auch sicher.
    Als er auf die

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