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Das Alabastergrab (Krimi-Edition)

Das Alabastergrab (Krimi-Edition)

Titel: Das Alabastergrab (Krimi-Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Vorndran
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»Da« , gab er auf Russisch kühl durchs Telefon zurück.
    Sein Gesprächspartner legte kommentarlos auf.
    Beide schauten sich an. Sie waren Profis und hatten einen Großauftrag. Eine professionelle Herausforderung mit viel Geld wartete auf sie. Nikolai lächelte.
    *
    Die HUK -Coburg befand sich in zwei größeren Gebäudekomplexen. In einem nagelneuen modernen Bau auf der Bertelsdorfer Höhe und in einem alten Gebäude am Bahnhofsplatz in Coburg. Während der neue Glaspalast der HUK etwas außerhalb der Stadt angesiedelt war, befand sich das alte Gebäude fast im Zentrum. Im Prinzip konnte man aus dem Bahnhof heraus- und auf der anderen Straßenseite direkt in die HUK -Büros hineinlaufen. Unheimlich praktisch, wenn nicht gerade die Lokführer streikten.
    Doch Lagerfeld musste sich mit derartigen Gedankengängen nicht seine Zeit vertrödeln. Da er angemeldet war, konnte er im firmeneigenen Parkhaus gegenüber seinen Wagen abstellen.
    Natürlich war Graetzke nicht zur Arbeit erschienen. Wäre ja auch zu schön gewesen. Aber der Kommissar konnte sich jetzt immerhin mit dessen Chef und den Kollegen unterhalten. Und bei Gott, er würde etwas herausfinden. Dieser Stinkstiefel und seine Kumpels vom See würden nicht einfach so davonkommen.
    Er meldete sich beim Pförtner an und wurde gebeten zu warten. Graetzkes Chef, der Leiter der Revisionsabteilung, würde ihn persönlich abholen. Die Abteilung passte zu so einem Typen, dachte sich Lagerfeld. Wahrscheinlich hatte er tagein, tagaus anderen Leuten in der Firma hinterhergeschnüffelt und Kugelschreiber nachgezählt. Was für ein wunderbarer Beruf! So was machte einen bestimmt wahnsinnig beliebt bei den Kollegen. Hoffentlich war der Abteilungsleiter nicht genauso drauf wie Graetzke. Lagerfeld hasste solche langweiligen, spießigen und schmerbäuchigen Figuren.
    »Sind Sie Herr Schmitt von der Kriminalpolizei?«, hörte er eine weibliche Stimme hinter sich sagen und drehte sich überrascht um.
    Die Stimme gehörte zu einer blonden Frau, die etwas kleiner als Lagerfeld und mit einer entzückenden Figur gesegnet war, die in einem grauen Kleid steckte. Die Beine reichten ihr bis zum Hals, freute sich Lagerfeld.
    »Gefallen Ihnen meine Strumpfhosen?«, erkundigte sie sich lachend.
    »Ja, äh, nein, also, schon …«, stotterte der Kommissar wie ein zehnjähriger Oberpfälzer, der zum ersten Mal im Leben eine Oberpfälzerin zu Gesicht bekommt. Entschlossen wurde ihm eine Hand entgegengestreckt.
    »Ute von Heesen. Sehr erfreut, Sie kennenzulernen. Sollen wir in mein Büro gehen?«
    »Ja, bitte«, hauchte Lagerfeld hilflos. Sie stieg ihm voraus die Treppe hoch, sodass er ihre Rückenpartie bewundern durfte – ein Anblick, der seine männlichen Abwehrkräfte auch nicht gerade steigerte. Im Büro bat sie ihn, Platz zu nehmen, was er aufgrund seiner zitternden unteren Extremitäten auch gerne tat.
    »Soll ich die Jalousien runterlassen?«, fragte sie höflich.
    »Äh, nein, um Gottes willen, dann sieht man Sie ja gar nicht mehr«, rutschte es ihm heraus. Sie musste wieder lachen.
    »Ich dachte nur wegen Ihrer Brille. Haben Sie ein Augenleiden?«
    »Neinneinnein!«, stieß Lagerfeld panisch hervor und rupfte sich die Sonnenbrille regelrecht aus dem Gesicht, das währenddessen tomatenrot anlief. Das hier war doch nie und nimmer die Revision. Überall zwischen den Aktenschränken standen Pflanzen, und hinter dem Schreibtisch hing ein großes rotes Poster, aus dem ihm ein weißes, großbuchstabiges » JA « entgegenschrie.
    Er hatte sich die Abteilung eigentlich mehr wie eine mittelalterliche Folterkammer mit Streckbank und eiserner Jungfrau vorgestellt. Apropos Jungfrau …
    »Wohnen Sie hier oder sind Sie verheiratet?«, trat der Kommissar die tölpelhafte Flucht nach vorne an.
    Sie taxierte ihn kurz, bevor sie etwas schnippisch, aber selbstbewusst sagte: »Nein, Letzteres bin ich nicht. Zumindest nicht mehr, wenn Sie es genau wissen wollen. Aber ich hoffe doch, dass dies nicht der Grund ist, warum Sie gekommen sind, oder etwa doch?« Sie setzte sich auf ihren Bürostuhl, schlug die langen Beine vor seinen Augen übereinander und lächelte ihn dabei in Grund und Boden.
    Nein, dachte sich Lagerfeld, nein, das ist nicht der Grund. Aber das nächste Mal würde er es ganz bestimmt sein. Jesus Maria, was für ein Weib! Dann zog er seinen Notizblock aus der Tasche und versuchte verzweifelt, sich zu konzentrieren.
    *
    Als Haderlein das Büro betrat, winkte ihm Honeypenny hektisch

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