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Das Amulett der Macht

Titel: Das Amulett der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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des bösen Gottes Set, seine Anstrengungen, die Welt in völlige Finsternis zu stürzen, der Kampf … selbst ihr letztendlicher Sieg. Das Einzige, was ihr wirklich real erschien, war das Gefangensein unter den Trümmern der Gruft, wo sie kaum imstande war, zu atmen oder sich zu bewegen.
    Schließlich schob sie die Erinnerung an ihre Qualen von sich und begann, Pläne zu schmieden. Der logische Ausgangspunkt für die Suche nach dem Amulett war Khartoum. Dort hatte Gordon das letzte Jahr seines Lebens verbracht. Wenn er oder einer seiner Männer dem Mahdi das Amulett tatsächlich gestohlen hatte, schien es nahe liegend, dass es nach Khartoum gebracht worden war. Schließlich war dies die einzige Stadt, die unter Gordons Kontrolle stand, der einzige Ort, der sicher war vor der Macht des Mahdis, wenn auch nur vorübergehend.
    Aber die meisten der Männer des Mahdis waren Sudanesen. Warum hatten sie sich nicht als Bewohner Khartoums ausgegeben und Gordon im Auge behalten, nachdem sie wussten, dass das Amulett verschwunden war – und gewusst haben mussten sie es, nachdem Gordon den Mahdi bei Omdurman besiegt hatte.
    Du denkst nicht klar, Lara, sagte sie zu sich selbst. Gordon oder seine Männer hatten es vor Omdurman gestohlen, anderenfalls hätte er den Mahdi dort nicht bezwungen, und es war nur logisch, dass niemand, den Mahdi selbst ausgenommen, es wusste, bis die Schlacht vorbei war. Das war also der Grund, warum sie Gordon nicht unter Beobachtung hielten, um herauszufinden, wo er es versteckte.
    Dennoch, irgendjemand musste doch wissen, wo es war. Gordon wusste es gewiss. Vielleicht auch Stewart oder einer der Einheimischen, vielleicht auch mehr als nur einer. Warum hatte der Mahdi nicht kurzerhand seine Spione nach Khartoum geschickt, damit sie in Erfahrung brachten, wo es war? Aber dann entsann sie sich all der Bücher, die sie über Gordon gelesen hatte, in der Schule und in ihrer Freizeit. Der Mahdi konnte niemanden nach Khartoum schicken, nicht einmal einen einzelnen Spion. Khartoum lag am Kreuzungspunkt des Weißen und des Blauen Nils, und Gordon hatte einen Kanal um die Stadt herum unter Wasser gesetzt und Khartoum buchstäblich in eine Insel verwandelt. So hatte er monatelang eine weitaus stärkere Armee ferngehalten. Die Stadt fiel erst, als der Wasserstand während der Trockenzeit sank und die Armee des Mahdis endlich einmarschieren konnte.
    Ein genialer Mann, dieser Gordon, schloss sie. Wer sonst wäre darauf verfallen, die Ebenen um die Stadt herum zu fluten? Es half nicht auf lange Sicht – eine britische Hilfskolonne, die den Streitkräften des Mahdis gewachsen war, traf Tage nach dem Fall der Stadt ein, und Gordon war da schon tot gewesen –, trotzdem, sie kam nicht umhin, seinem Einfallsreichtum Bewunderung zu zollen.
    Aber das machte ihre Aufgabe natürlich umso schwieriger. Ein Artefakt zu finden, das vor über einem Jahrhundert in einem relativ primitiven Land versteckt worden war, war schon schwer genug – aber wenn es dann noch von einem Mann von Gordons Intelligenz versteckt wurde … das würde harte Arbeit und intensive Nachforschungen erfordern. Sie würde alles lesen müssen, was dieser Mann geschrieben hatte, alles, was je über ihn geschrieben worden war, bis sie haargenau wusste, wie er dachte. Und selbst dann brauchte sie noch mehr als Fleiß und Nachforschungen – sie brauchte Glück. Und zwar eine Menge.
    »Es ist Zeit, dass wir uns unterhalten, Lara Croft.«
    Überrascht ließ Lara ihren Stuhl nach vorne kippen und stand auf. Sie fand sich in der Gesellschaft der beiden stämmigen Araber wieder, die im Restaurant so freundlich zu ihr gewesen waren. Jetzt wirkten sie nicht mehr so freundlich. Im Gegenteil, einer der beiden, der kleinere, richtete eine Luger auf sie. Der andere hielt einen Dolch in der Hand.
    Schon wieder Mahdisten, dachte sie. Ihr Hand zuckte zu einer ihrer Pistolen.
    »Ich möchte Sie nicht erschießen«, sagte der Mann mit der Luger. »Heben Sie langsam Ihre Hände.«
    Sie gehorchte. »Wer seid ihr?«
    »Mein Name ist Hassam«, sagte er. »Und das ist Gaafar.«
    Gaafar starrte sie durchdringend an. »Haben Sie es gefunden?«
    »Habe ich was gefunden?«, fragte sie unschuldig.
    »Stellen Sie sich bitte nicht dumm«, sagte Gaafar, dessen Englisch etwas besser war als das von Hassam. »Das passt nicht zu Ihnen. Haben Sie das Amulett gefunden?«
    »Nein.«
    »Wirklich?«
    »Wirklich«, sagte Lara. »Sie sehen also, Sie haben keinen Grund, mich umzubringen.«
    Die

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