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Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Titel: Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Coughlin
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einen Bindungszauber mit dem Talisman verbunden hat. Ich hätte nicht gedacht, dass er die Macht oder die Fähigkeiten hat, um so etwas durchzuziehen.«
    »Er hatte die Macht des Talismans, die er anzapfen konnte«, sagte Eve.
    »Hatte er das? Ich meine mich zu erinnern, dass er mir die Schuld gegeben hat, dass sein Fluch die Macht des Talismans aufgezehrt hat.«
    »Aber er hat auch gesagt, dass ich die volle Macht des Talismans beschworen hätte. Wie sollte mir das gelingen, wenn er nach dem Fluch keine Kraft mehr hatte? Kann ein Talisman sich wieder aufladen?«
    Hazard zuckte mit den Schultern. »Es ist dein Talisman.«
    »Aber ich habe mich nicht die letzten zweihundert Jahre wie besessen damit beschäftigt, wie du es getan hast«, schoss Eve zurück.
    Er zuckte wieder die Achseln, zog aber nachdenklich die Augenbrauen zusammen. »Ich weiß, dass es nicht möglich ist, dass er sich spontan regeneriert. Etwas aus nichts, so funktioniert das nicht. Trotz all ihrer Geheimnisse wird Magie von ein paar wenigen – sehr wenigen – Prinzipien bestimmt, und der Austausch von Energien gehört dazu.«
    Eve nickte. Das Konzept war ihr von lang vergangenen Diskussionen mit Gran vage vertraut. »Das bedeutet, dass die Energie aus dem Talisman irgendwohin musste. Sie konnte nicht einfach verschwinden.«
    »Oder zerstört werden«, bestätigte er mit einem Nicken.
    »Wo ist sie dann?«
    Schweigen.
    Nach einem Moment des Nachdenkens sagte er: »Es gibt ein physikalisches Gesetz, das vielleicht anwendbar ist. Tatsächlich ist es der Energieerhaltungssatz der Thermodynamik, der davon handelt, dass die innere Energie in einem geschlossenen System …«
    Eve hob eine Hand. »Stopp. Ich bekomme Kopfweh. Wenn ich für eine Antwort die Gesetze der Thermodynamik lernen muss, verharre ich lieber in Ungewissheit.«
    Sie drehte sich um, weil sie ins Wohnzimmer zurückgehen wollte, aber noch bevor sie es durch die Tür geschafft hatte, war er schon neben ihr. Sie zuckte überrascht zusammen, als er ihren Arm packte.
    »Wie zur Hölle machst du das?«, fuhr sie ihn an, bevor er etwas sagen konnte. »Wie bewegst du dich so schnell? An dem Abend im Parkhaus war es dasselbe.«
    »Ich weiß es nicht.«
    »O bitte«, sagte sie, während sie erfolglos versuchte, ihren Arm aus seinem Griff zu lösen. Er hielt sie sanft, aber trotzdem unentrinnbar fest. »Wenn du es mir nicht sagen willst, dann lass es. Aber lüg nicht.«
    »Ich lüge nicht. Manche … gesteigerten Fähigkeiten kamen einfach mit dem Fluch. Geschwindigkeit gehört dazu. Ich kann auch Dinge tun, die nicht möglich sein sollten, ohne dass ich mich verletze.«
    »Zum Beispiel aus fünfzehn Metern Höhe auf Asphalt fallen und dann einfach weggehen?«
    Er nickte. »In der Art. Ich spüre trotzdem Schmerzen, und ich kann auch verletzt werden, aber nie wirklich ernsthaft und auch nicht oft. Und wenn etwas passiert, heilt es schnell.«
    »Also unbesiegbar und schneller als eine Kugel … das ist deine Vorstellung von Unglück?«
    »Es ist komplizierter als das«, hielt er dagegen, seine Stimme voller Kummer, sein Blick voller Zorn.
    Eve widersetzte sich dem Mitgefühl in ihrem Herzen, als sie in diese Augen sah.
    »Ja, ich bin mir sicher, dass Unsterblichkeit richtig beschissen ist«, sagte sie. »Deswegen sucht die Menschheit auch seit, oh, seit Anbeginn der Zeit nach dem Schlüssel dafür.«
    Er fuhr sich mit der freien Hand ungeduldig durchs Haar. »Diese Leute sind Idioten. Sie wissen nicht zu schätzen, was sie haben. Ich war genauso, als ich es noch hatte.«
    »Du hast immer noch, was sie haben. Nur hast du viel mehr davon.«
    »Exakt. Zu viel von etwas sorgt dafür, dass es seinen Wert verliert. Manche Dinge werden dadurch sogar unerträglich.«
    »Eine scharfsinnige Einsicht«, erklärte sie. »Aber du hattest ja auch viel Zeit, darüber nachzudenken. Und nur fürs Protokoll, wenn du versuchen solltest, Mitleid zu erwecken, es funktioniert nicht.«
    »Ich will nicht, dass du mich bemitleidest. Ich will nicht, dass du irgendetwas für mich empfindest. Deswegen habe ich dir nicht die Wahrheit über den Fluch erzählt.«
    »Wirklich?«, fragte sie herausfordernd. »Ich dachte, der Grund wäre gewesen, dass ich dir nicht geholfen hätte, wenn du mir ehrlich gesagt hättest, was du vorhast.«
    »Ich wollte nie, dass du mir hilfst. Das war alles Taggarts Idee«, erinnerte er sie. »Er fand in letzter Minute, dass er nicht genug Macht hat, um es allein durchzuziehen. Und du hast darauf

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