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Das Amulett

Das Amulett

Titel: Das Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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Mantel trug, während der Rest sich fröstelnd um ein kleines Feuer drängte.
    »Gut«, nickte Kordal, »dann werde ich ihn als Ersten töten. Du und Lantuk übernehmt den Rest, ich stoße zu euch, so schnell ich kann.«
    »Das wird kein einfacher Kampf, sie sind im Vorteil«, gab der Hüne zu bedenken und spielte damit auf den rutschigen Boden und das abschüssige Gelände an.
    »Dann müsst ihr vorsichtig sein«, erwiderte Kordal knapp. »Diese Monster werden heute sterben.«
    »Wir greifen von links an«, stimmte Daavir zu. »Sobald sie abgelenkt sind, schlägst du los.«
    Kurz darauf war Daavir verschwunden, und Kordal blieb allein im Gebüsch zurück. Der Reiter aus Zunam würde jeden Augenblick mit Lantuk die kleine Senke stürmen, in der ihre Gegner übernachtet hatten. Gleich darauf würde er selbst das Schwert ziehen und sich den Anführer der Monster vornehmen.
    Die Goblins fielen aufgeschreckt übereinander, als der fast sieben Fuß große Krieger, gehüllt in einen langen, schwarzen, eisenbeschlagenen Mantel und bewaffnet mit zwei tödlichen Reithämmern, über den Rand der Senke sprang und die zwanzig Fuß Entfernung bis zur Mitte halb rennend, halb rutschend zurücklegte. Ihm folgte ein etwas kleinerer Mensch, der mit einem langen Speer bewaffnet war und eine leichte Lederrüstung trug.
    Kordal lächelte kalt, als er die Aufregung der Goblins spürte. Daavir und Lantuk hatten die wärmenden Kapuzenmäntel ausgezogen und preschten den leichten Abhang hinunter. Ihre Gegner waren unvorbereitet, gaben sich jedoch nicht auf. Drei der Goblins liefen den Angreifern entgegen und zogen schartige Schwerter. Die übrigen formierten sich dahinter zu einer Art zweiter Front. Der Anführer allerdings zog sich wie erwartet in die entgegengesetzte Richtung zurück.
    Kordal wartete noch, bis seine Freunde auf die ersten Gegner trafen, dann gab auch er seine Deckung auf.
    Daavir erreichte die drei mutigsten Kämpfer ihrer Gegner als Erster. Er wurde keinen Schritt langsamer, und für einen Augenblick sah es so aus, als wolle er sie einfach über den Haufen rennen. Kurz bevor er in die Reichweite ihrer Waffen geriet, stieß er sich kraftvoll mit beiden Beinen ab und vollführte einen Überschlag, der ihn über die drei Monster hinwegbeförderte. Der Reiterhauptmann drehte sich noch in der Luft um die eigene Achse und kam hinter den völlig verwirrten Kreaturen zum Stehen, wo er in einer fließenden Bewegung den beiden außen Stehenden seine Reithämmer in den Hinterkopf trieb. Mühelos befreite Daavir die Waffen aus den zusammensackenden Leibern, und als der mittlere Goblin sich zu ihm umdrehen wollte, köpften die schnabelförmigen Klingen beider Hämmer ihn in einer scherenförmigen Bewegung. Der Goblin formte mit den Lippen noch einen stummen Schrei, dann war er tot.
    Daavir musste für das Manöver seine Deckung aufgegeben, und sein Instinkt verriet ihm, dass die übrigen Monster gerade mit gezogenen Waffen anstürmten, um ihm in den Rücken zu fallen.
    Lantuk hechtete an ihm vorbei und fing mit der Speerspitze eine kleine Axt ab. Der Krieger verkeilte den Speer mit dem Axtblatt und parierte dann mit dem Ende des Speers einen zögerlich geführten Schwerthieb. Dabei entriss Lantuk dem Goblin die Axt und ließ das Ungeheuer waffenlos zurück. Der Krieger aus Ma‘vol zögerte nicht und trieb seinem Gegner den Speer tief in den Bauch. Die Waffe drang mühelos in den weichen Körper und durchstieß ihn völlig. »Verdammt!«, entfuhr es Lantuk, als es ihm nicht gelingen wollte, den Speer aus dem toten Körper zu befreien.
    Daavir war bereits zur Stelle und entriss dem Krieger den Speer. Der Hüne schwang die sechs Fuß lange Waffe mitsamt dem toten Goblin an deren Spitze in einem großen Halbkreis vor sich und Lantuk her. Der Speer krachte in die beiden übrigen Goblins und schleuderte sie zur Seite. Die eisenbeschlagene Waffe bog sich dabei bedenklich durch, hielt der Belastung aber stand.
    Lantuk hatte bereits ein Kurzschwert gezogen und stürzte sich auf die beiden Monster. Dem ersten versetzte er einen heftigen Tritt ins Gesicht, der den Kiefer des Goblins brach und die Kreatur aufjaulen ließ.
    Der zweite Goblin versuchte gerade, wieder aufzustehen, und nahm seinem Gefährten mit dem gebrochenen Kiefer den Knüppel aus der Hand. Der hässliche Wicht zögerte und blickte nervös abwechselnd auf die beiden Menschen, die in so kurzer Zeit so viele seiner Mitstreiter getötet hatten. Schließlich ließ der Goblin die

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