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Das Amulett

Das Amulett

Titel: Das Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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Ausgang des Zweikampfes nicht ab, sondern schnappte sich die Waffe des Toten, über den er gestolpert war – eine einfache Keule – und suchte sein Heil in der Flucht. Er hatte genug Verwirrung gestiftet. Das Goblinlager würde es nach dieser Nacht nicht mehr geben, doch Groglit hatte nicht vor, dann noch hier zu sein. Er würde durch das Südtor flüchten, das Lager umrunden und schon bald den Wald verlassen. Dann würde er nach Norden in die von Orks eroberte Menschenstadt zurückkehren. Er hatte alles genau geplant. Auf seinem Marsch nach Süden hatte Creziks Heer viele Menschensiedlungen und Bauernhäuser passiert. Dort würde er noch immer genug Verpflegung finden, bis er die große Menschenstadt erreicht hätte.
    Groglits Plan schien perfekt – bis er das Südtor erreichte und von einem langen Speer aufgespießt wurde.
    * * *
    »Verdammtes Ding!«, fluchte Lantuk, als der kleine Goblin in seinen Speer rannte – so schnell, dass die Spitze noch fast einen Fuß aus dem Rücken des Monsters ragte. »Hilf mir, den Speer frei zu bekommen, Kordal.«
    Sie hatten die Fünfergruppe mühelos besiegt. Lantuk war gnadenlos vorgegangen und hatte drei der fünf Goblins kampfunfähig geschlagen, bevor Kordal ihn überhaupt einholen konnte.
    Nun bewegten sie sich möglichst unauffällig am Rand des großen Kampfgewirrs entlang und schalteten einzelne Gegner aus. Dabei versuchten sie, möglichst wenig Aufmerksamkeit zu erregen, was jedoch zunehmend zu einem Problem wurde, seit ein hünenhafter Ork zwischen den Goblins aufgetaucht war und mit einem riesigen Kriegshammer Jagd auf sie machte.
    Kordal staunte anerkennend. Der Hüne hatte schon mehrere Treffer einstecken müssen, dennoch ließ er in seiner Wildheit nicht nach. Immer mehr Goblins machten kehrt und flohen vor ihm, statt ihn anzugreifen. Lange jedoch würde der Ork diesen Kampf nicht mehr überstehen können.
    Auch von Norden her drang Kampfeslärm an Kordals Ohr, und als er erkannte, woher er rührte, traute er seinen Augen nicht.
    * * *
    Ul‘goth pflügte sich durch ein Meer grüner Leiber. Der Ork war völlig erschöpft und bewegte sich langsam, dennoch kämpfte er mit brachialer Kraft. Er ließ seinen Hammer in weit ausladenden Schwüngen kreisen und drehte sich dabei beständig um die eigene Achse. Einem Wirbelsturm der Vernichtung gleich, fällte er Gegner um Gegner.
    Ein mutiger Goblin sprang vom Dach einer Hütte, die Ul‘goth gerade passierte, auf ihn und holte mit einer schweren Keule zu einem vernichtenden Hieb gegen Ul‘goths Kopf aus.
    Der verbannte Orkkönig reagierte instinktiv. Die linke Hand schoss dem Goblin entgegen, während die rechte den Schwung des Hammers fortsetzte. Ul‘goth packte die Kehle des Goblins und hielt die kleine Kreatur mit ausgestrecktem Arm fest. Den Treffer, der nun nur noch seine Schulter erreichte, nahm er mit einem wütenden Knurren hin und drückte die Finger mit der Kraft eines Schraubstocks zusammen. Der Goblin drosch noch einige Male verzweifelt gegen Ul‘goths Schulter, doch mit jedem Hieb wurde er schwächer. Schließlich hing das Monster tot in Ul‘goths Hand, und der Ork schleuderte die Leiche in eine Gruppe von Goblins, die sich gerade zu einem Angriff auf ihn sammelten.
    Als der Ork den Hammer wieder mit beiden Händen umschloss, bemerkte er, dass die Keule seine Schulter schwerer verletzt hatte, als er zuerst angenommen hatte. Sein linker Arm wollte seinen Befehlen plötzlich nicht mehr gehorchen und hing stattdessen schlaff an der Seite herab.
    Mit einem wütenden Brüllen trieb sich der Ork weiter an, setzte er seinen tödlichen Wirbel fort.
    Seine Bewegungen wirkten willkürlich, doch Ul‘goths Augen suchten nach einem ganz bestimmten Gegner: Crezik!
    * * *
    Selbst durch den Lärm der tobenden Kämpfe konnte Tharador Ul‘goths Schrei deutlich hören; er erkannte sofort, wem die Stimme gehörte.
    »Ul‘goth kämpft im Süden des Lagers!«, brüllte er Faeron und Khalldeg entgegen, dann stürmte er entschlossen los.
    Calissa blieb nur wenige Schritte hinter ihm, und Faeron sicherte ihren kühnen Vorstoß mit einigen gut gezielten Pfeilen, die vereinzelte Goblins niederstreckten, wann immer sie ihnen zu nahe kamen. Khalldeg ließ alle Vorsicht fahren und überholte Tharador auf halber Strecke. Der Paladin war von der Geschwindigkeit des Zwerges verwundert; er hätte sie ihm ob der kurzen Beine schlicht nicht zugetraut.
    Der Ewige lenkte die ihm gehorchende Horde Wildschweine ebenfalls gen Süden, da er

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