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Das Amulett

Das Amulett

Titel: Das Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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der Ewige.
    Khalldeg drehte sich um und blickte dem Gott entschlossen in die Augen. »Bei allem Respekt, ich denke, Ihr schuldet uns ein paar Antworten.«
    »Ja, das tue ich wohl«, stimmte der Ewige zu. »Folgt mir zur Quelle. Morgen Früh, wenn Ul‘goth erwacht ist, will ich eure Neugier stillen.«
    Khalldeg drehte sich zu den drei Fremden um: »Ihr habt‘s gehört! Zwei von euch tragen den Ork. Und wehe, ihr lasst ihn fallen.« Der Zwerg packte sich die ohnmächtige Gestalt des goldenen Kriegers, der plötzlich keine Kraft mehr auszustrahlen schien. Seine Aura war mit seinem Bewusstsein geschwunden. Die seltsame Gruppe setzte sich in Bewegung. Kordal, Lantuk und Daavir waren viel zu überrumpelt, um zu zögern. Sie waren noch nie zuvor einem Zentauren begegnet, ebenso wenig wussten sie, dass es sich um einen Gott handelte. Die Ereignisse dieser Nacht waren zu verwirrend.
    »Beeilt euch gefälligst!«, rief ihnen der Zwerg zu, ehe er aus ihrem Blickfeld verschwand.
    * * *
    Gierig leckte er sich mit der Zunge über die schrumpeligen Lippen. Die ganze Nacht hindurch war er wach gewesen und hatte versucht, den Ursprung der Störung zu finden – der Störung des magischen Flusses, die ihn am Einschlafen gehindert hatte. Tizir war aus einem bestimmten Grund nach Totenfels gekommen. Er glaubte hier die Quelle einer Macht, die er schon lange Zeit suchte – der Macht des Aurelion.
    Shango Tizir hatte sich schon vor vielen Jahren dem dunklen Göttervater verschrieben. Zunächst als Anhänger des Llyraxis-Kultes, der die Erweckung der Toten zelebrierte und sehnlichst des Tages harrte, an dem der untote Gott aus den Sümpfen zurückkehren würde.
    Letzte Nacht waren Dinge geschehen, die seinem Meister nicht verborgen geblieben sein konnten. Und eines dieser Ereignisse hatte sogar hier in Totenfels stattgefunden. Zuerst hatte Tizir den Grafen für den Ausgangspunkt der magischen Störungen gehalten. Es erschien ihm nur logisch, dass der Führer dieses kleinen Landes auch der mächtigste Mann war. Doch schon bald hatte er feststellen müssen, dass Totenfels nicht mehr als ein vom Schicksal begünstigter Bauer war. Die wahre Macht wohnte jemand anders inne, jemandem, der sich ebenfalls im Schloss des Grafen aufhielt, doch der alte Tizir hatte ihn bisher nicht finden können.
    Auch Alynéa, seine sonst überaus begabte Spionin, hatte ihm keinen Hinweis liefern können, dabei traf sie den Grafen nun schon mehrere Tage. Versuchte sie gar, ihn zu hintergehen? Tizir verwarf den Gedanken rasch wieder – er zweifelte keinen Augenblick an ihrer willenlosen Treue zu ihm.
    Bald würde er den Grafen ersetzen, und dann würde er auch die Quelle der Störung in Totenfels finden.
    Geisterhaft schlich Dergeron durch das Lager der Gaukler. Wie von Alynéa zugesichert, waren keine Wachen aufgestellt, und auch der rätselhafte Cantas Verren war nirgends zu sehen. Insgeheim hatte Dergeron gehofft, auf Tizirs Schoßhündchen zu stoßen. Sie waren sich auf Anhieb in inniger – wenngleich völlig unbegründeter – Feindschaft begegnet; Dergeron wollte seine Klinge nur zu gern in Verrens Brust versenken.
    Vermutlich waren sie sich zu ähnlich. Sie verkörperten beide fähige Krieger auf der Suche nach Anerkennung – einer Anerkennung, wie man sie nur durch einen ebenbürtigen Gegner erlangen konnte. Sie waren beide Jäger, und in Totenfels war einfach nicht genug Platz für zwei Männer ihres Schlags.
    Dergeron konzentrierte sich wieder auf die bevorstehende Aufgabe: »Töte Tizir, und ich helfe dir dabei, den Grafen zu stürzen«, hatte Alynéa zu ihm gesagt, und Dergeron hatte eingewilligt. Nicht selten hatte er sich gefragt, weshalb er so schnell zugestimmt hatte, den alten Magier zu töten, und er vermutete, es hatte etwas mit seiner Zeit unter Xandors Einfluss zu tun. Der Krieger konnte die Demütigung, die mit seiner Sklaverei einhergegangen war, nicht vergessen. Tizir würde stellvertretend für den toten Xandor seine Rache zu spüren bekommen.
    Er erreichte Tizirs Zelt ohne Umschweife. Ein finsteres Lächeln verzog seine Lippen, als er sich fragte, ob das Zelt noch immer magisch versiegelt war und kein Laut nach außen dringen würde.
    Leise näherte er sich der Klappe, die den Eingang verdeckte, und hob sie lautlos ein Stück an. Als aus dem Inneren keine Reaktion erfolgte, schob der Krieger sich unbemerkt durch den schmalen Spalt.
    Tizir schrak aus seinen Gedanken hoch, als er eine kühle, metallische Spitze im Nacken spürte.
    »Ihr

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