Das Anastasia-Syndrom
Chase.« Und dann sah er sie
– die grellrote Narbe an ihrer rechten Hand, die sie gerade mit Schminke bestrich. »Sie sind Margaret Carew«, sagte er und griff in seine Tasche…
Lady Margaret blickte auf und sah die auf sie gerichtete Waffe.
Ich bin so weit gekommen, dachte sie. Ich habe Judith überli-stet, indem ich Stephens Namen nannte. Ich habe sie getötet, und ich bin zurückgekehrt, und nun ist es aus.
Sie machte sich nicht einmal die Mühe, die Augen zu schlie-
ßen, als Lynch abdrückte.
Der Schuß ging unter in den Hochrufen der Menge, als Stephen, ständig Hände schüttelnd, zum Wagen ging. Sein Leibwächter stieg vorn ein, und Rory hielt Sir Stephen die Tür auf.
»Alles klar, Darling?« fragte Stephen, dann ein Aufschrei:
»Judith, Judith, Judith!«
Margaret spürte, wie sich Arme um sie schlossen und Lippen ihre Wangen streiften, hörte einen wilden Hilfeschrei. Es ist vorbei, dachte sie.
Als sich dann Finsternis um sie breitete und sie sich im Schat-tenreich auf die Suche nach John und Vincent begab, wußte sie, daß sie ihr Ziel am Ende doch erreicht und Rache genommen hatte.
Sie hörte Stephen schluchzen, fühlte, wie sich seine Tränen mit dem Blut mischten, das aus ihrer Stirn strömte. »Simon Hallett« dachte sie triumphierend, »ich habe ihm das Herz gebrochen, so wie Ihr das meine.«
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