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Das andere Ende der Leine: Was unseren Umgang mit Hunden bestimmt (German Edition)

Das andere Ende der Leine: Was unseren Umgang mit Hunden bestimmt (German Edition)

Titel: Das andere Ende der Leine: Was unseren Umgang mit Hunden bestimmt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia B. McConnell
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den ganzen Tag in seinem Körbchen schläft, dann stehen Sie entweder auf und gehen mit Ihrem Hund zum Spielen nach draußen oder Sie finden jemanden, der das für Sie tut. Ich sage das, weil eine große Zahl der Verhaltensprobleme, die ich zu sehen bekomme, ihre Ursache in Langeweile hat. Ironischerweise ist das Problem schlimmer geworden, seit wir uns mehr um unsere Hunde kümmern und sie nicht mehr frei laufen lassen. Als ich in den 1950er Jahren aufwuchs, verschafften wir unserem Hund Fudge Bewegung, indem wir morgens die Haustür aufmachten. Fudge trabte hinüber zum Nachbarhaus und holte dort einen Kurzhaarcollie ab. Die beiden trafen sich mit einem dritten Hund und verbrachten dann den Morgen damit, die Kinder beim Einsteigen in den Schulbus zu kontrollieren, die Müllmänner zu terrorisieren, Kaninchen und Eidechsen zu jagen und der Himmel weiß mit was noch. Wenn Fudge abends ins Haus kam, gab es keinen Streit darüber, wer mit ihr spazieren gehen sollte. Sie hatte es schon selbst getan. Wie nicht schwer vorauszusehen, gab es Raufereien zwischen Hunden und einen tragisch überfahrenen Hund. Heute würde ich in einer Vorstadt nicht mehr einfach die Türe aufmachen und meinen Hund ziehen lassen, wie ich das als Kind getan habe. Es ist zu gefährlich für den Hund und respektlos gegenüber anderen Menschen und deren Eigentum. Aber wir können von Hunden einfach kein gutes Benehmen erwarten, wenn sie Tag und Nacht die meiste Zeit im Haus verbringen und der fünfzehn Minuten lang dauernde Spaziergang an der Leine das einzige Highlight des Tages ist. 1 Fangen wir also vorne an. Wenn Sie möchten, dass Ihr Hund aufhört, Sie zu belästigen, dann geben Sie ihm, was er möchte, bevor er Sie deshalb belästigen muss. Aber ganz gleich wie viel Bewegung Ihr Hund braucht, allen Hunden tut es gut, wenn sie lernen mit Frustration umzugehen. Hier ist eine einfache, hilfreiche Methode, Ihnen etwas emotionale Kontrolle nahezulegen.
    G ENUG IST GENUG
    Alle meine Hunde kennen das Wort »Genug«. Es bedeutet, dass sie das einstellen, was sie gerade tun (zum Beispiel Streicheleinheiten einfordern oder mich mit dem Ball bedrängen) und mich in Frieden lassen. Es ist einfach beizubringen und eine wunderbare Methode, Ihrem Hund zu sagen, dass es, so sehr Sie ihn auch lieben, immer noch Ihr Leben ist. Alles, was Sie tun müssen, ist, mit ruhiger, lauter Stimme »Genug« zu sagen und ihm dann zweimal schnell hintereinander auf den Kopf zu tätscheln. Wenn er nicht weggeht (was die meisten Hunde bei den ersten Versuchen tun), stehen Sie auf und drängen Sie Ihren Hund ein paar Schritte mit Ihren Bodyblock-Techniken vom Sessel oder von der Couch weg. Verschränken Sie Ihre Arme und drehen Sie den Kopf zur Seite, wenn Sie sich wieder hinsetzen. Wenn er sofort zurückkommt, sobald Sie sitzen, machen Sie wieder »klopf klopf« auf seinem Kopf und drängen ihn ein zweites Mal weg. Passen Sie auf, dass Sie wegschauen, wenn Ihr Hund zurückkommt und ihn nicht angucken. (Ich finde es amüsant, wie oft wir Menschen unseren Hunden sagen, dass sie weggehen sollen und trotzdem weiter den Blickkontakt mit ihnen aufrecht erhalten. Der Hund schaut dann verzweifelt in Ihr Gesicht und versucht einen Hinweis zu finden, was um Himmelswillen Sie ihm mitzuteilen versuchen. Wenn Sie Ihren Kopf vom Hund wegdrehen, sagen Sie ihm, dass Ihre Interaktion beendet ist. Die meisten Hunde scheinen das zu verstehen und gehen weg. Wenn Sie ihn weiter anschauen und mit Worten sagen, er solle weggehen, wird er sie zurück anschauen und sich sicher sein, dass Sie ihm visuell irgend etwas Wichtiges mitteilen möchten und er versucht verzweifelt, aus Ihrem Gesicht die richtige Lösung herauszulesen.)
    Die beiden kleinen »Kopftätschler« sind ein wichtiger Bestandteil des Signals. Als sich Gäste in meinem Haus zum ersten Mal mit vier großen Hundeschnauzen im Schoß konfrontiert sahen, suchte ich nach einer Handlung, von der ich sicher war, dass meine Gäste sie auch einsetzen würden. Ich probierte verschiedene Signale für meine Gäste aus (zum Beispiel »Geh weg«), aber keins funktionierte besonders gut. Die Hunde lernten zwar die Hinweise, aber die Besucher wendeten sie nicht an, egal wie sehr sie sich wünschten, dass die Hunde sie in Ruhe lassen sollten. Schließlich fand ich heraus, dass alle Gäste damit zurechtkamen, »Genug« zu sagen und zweimal kurz auf den Hundekopf zu tätscheln, wenn sie etwas weniger Hundemundgeruch im Gesicht haben wollten. Sogar in

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