Das andere Ende der Leine: Was unseren Umgang mit Hunden bestimmt (German Edition)
Gewöhnung zu verhindern oder in der Hoffnung, dass ein anderes Geräusch besser funktionieren wird. Das ist eine schöne Theorie, aber irgendwann gehen uns die Möglichkeiten aus, etwas Neues zu sagen und unsere Hunde ignorieren uns letzten Endes ohnehin. Anstelle unseres unpräzisen Umgangs mit Worten bei der Kommunikation mit unseren Hunden gibt es viele Dinge, die Sie tun können, damit Ihr Hund Sie besser verstehen kann. Die meisten von ihnen sind weder schwierig noch zeitraubend.
Beginnen Sie damit, bewusst auf die Worte zu achten, die Sie im Umfeld Ihres Hundes gebrauchen. Sie können sogar aufschreiben, was Ihrer Meinung nach Ihre Signalworte sind. Überlegen Sie präzise, welche Worte genau Sie benutzen. Sagen Sie »Fuß«, »Bei Fuß« oder beides?
»Schlüsselbund« und »bunt« teilen gleichlautende Klänge miteinander, bedeuten aber für uns etwas Unterschiedliches. Wie soll Ihr Hund wissen, ob »Bei Fuß« das gleiche bedeutet wie »Fuß«? Würden Sie das können, wenn es sich um zwei Ihnen unbekannte Sätze in Kisuaheli handeln würde? Denken Sie darüber nach, wie Sie jedes der Worte sagen, das Sie gebrauchen, wenn Sie zu Ihrem Hund sprechen. (Sie können ein und dasselbe Wort verschieden aussprechen und ihm damit verschiedene Bedeutungen geben – wir kennen selbst den Unterschied, den es macht, ob unser Name zärtlich geflüstert oder laut geschrieen wird). Versuchen Sie, eine symbolische Entsprechung dafür aufzuschreiben, wie sich ein Wort anhört, wenn Sie es sagen. Steigt die Intonation Ihres »Platz« am Wortende nach oben (wie eine Frage) oder geht sie nach unten (wie eine Feststellung)?
Beginnen Sie damit, sich selbst zuzuhören und bitten Sie Familie und Freunde, darauf zu achten, was Sie tatsächlich zu Ihrem Hund sagen. Nach etwa einem Tag dieser Übung werden Sie sich am liebsten in ein Mauseloch verkriechen. (Kein Wunder, dass so viele Hunde ihre Hundehütte lieben). Die meisten von uns sprechen zu ihren Hunden wie ein ganzes Wörterbuch, wir ersetzen mal dies, mal jenes Wort für das gleiche Kommando. Bevor Sie sich selbst gar nicht mehr leiden können, denken Sie einfach daran, dass Sie ein Mensch sind und dass Menschen das nun einmal so tun. Wenn Sie andererseits feststellen, dass Sie klar und konsequent sind, dann Gratulation. Gönnen Sie sich ein schönen, großen, frischen Knochen.
Wenn Sie sich ernsthaft mit diesem Thema befassen möchten, lassen Sie sich filmen oder nehmen Sie sich auf Tonkassette auf. Versuchen Sie, Aufnahmen zu machen oder machen zu lassen, wenn Sie nicht an die Aufnahme denken. Ganz wichtig ist, dass Sie genau herausfinden, was Sie sagen, wie konsequent Sie in Ihren Äußerungen sind und wie konsequent die ganze Familie darin ist.
Wenn Ihr Gehirn erst einmal beginnt, bewusst auf das zu achten, was Sie sagen, werden Sie schnell und ohne große Mühen konsequenter. Eine bewährte Standard-Methode zur Verhaltensmodifikation bei Menschen, die auf Diät sind oder mit dem Rauchen aufhören möchten ist, sie genau notieren zu lassen, wann sie was gegessen haben oder wann sie geraucht haben. Ohne sich aktiv zu bemühen, beginnen diese Menschen, weniger zu essen oder zu rauchen – einfach deshalb, weil sie ihre Aufmerksamkeit auf ihr Verhalten lenken anstatt etwas gedankenlos zu tun. Achten Sie also einfach auf sich selbst und Sie werden automatisch konsequenter.
W AS BEDEUTEN ÜBERHAUPT ALL DIESE G ERÄUSCHE ?
Wenn Sie darüber nachgedacht haben, welche Worte Sie in der Kommunikation mit Ihrem Hund verwenden, ist der nächste Schritt, aufzuschreiben, was diese Worte genau bedeuten. Mit anderen Worten – was möchten Sie, das Ihr Hund tut, nachdem Sie ihm etwas gesagt haben? Das klingt so einfach, und doch sind selbst Profitrainer von sich selbst überrascht, wenn sie sich hinsetzen und eine Liste ihrer Kommandos aufschreiben. Viele von uns haben selbst keine klare Vorstellung davon, was wir von unseren Hunden erwarten, also überrascht es nicht, dass unsere Hunde sie auch nicht haben.
Zum Beispiel sagen viele von uns »Aus«, wenn der Hund den gerade apportierten Ball hergeben soll und zehn Minuten später »Aus«, wenn er Tante Grete anspringt. Also was nun? Was soll Ihr Hund tun, wenn Sie »Aus« sagen? Ihnen den apportierten Ball in die Hand geben? Mit Hochspringen aufhören und alle vier Pfoten auf dem Boden lassen? Vom Sofa herunterspringen? Natürlich wissen sie, dass ein Wort in verschiedenen Zusammenhängen verschiedene Bedeutungen haben kann, aber
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