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Das andere Ende der Leine: Was unseren Umgang mit Hunden bestimmt (German Edition)

Das andere Ende der Leine: Was unseren Umgang mit Hunden bestimmt (German Edition)

Titel: Das andere Ende der Leine: Was unseren Umgang mit Hunden bestimmt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia B. McConnell
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locken Sie ihn mit dem Leckerchen von seinem Bellobjekt weg. Jetzt geben Sie ihm den Leckerbissen. Folgendes ist hier passiert: Als Ihr Hund kläffte, sagten Sie ihm sein Signalwort zum Aufhören und führten mechanisch eine Situation herbei, in der er zu kläffen aufhörte. Nachdem er aufgehört hatte, bekam er ein Leckerchen zur Belohnung. Zuerst fungierte das Leckerchen als Lockmittel, um den Hund zum Aufhören zu bringen, um dann anschließend zu einem Bestärker für das Ruhigsein zu werden. Machen Sie das anfangs nur so, wenn Ihr Hund nicht zu aufgeregt ist, um sich zu konzentrieren: Beginnen Sie die erste Lektion nicht ausgerechnet dann, wenn Ihr Hund gerade völlig außer sich ist, weil eine Großfamilie mit zwei Hunden vor der Haustür steht. In der Anfangsphase ist es wichtig, dass Sie Kontrolle über die Situation haben und es Ihrem Hund (auch sich selbst!) nicht zu schwer machen, richtig zu reagieren. Lassen Sie einen Freund ein- oder zweimal anklopfen und dann aufhören, während Sie Ihren Hund mit dem Leckerchen von der Tür weglocken.
    Es kann sein, dass Sie ganz nah zu Ihrem Hund hingehen und ihm das Leckerchen wirklich fast in die Nase halten müssen, um seine Aufmerksamkeit von dem, was er gerade anbellt, abzulenken, aber das ist in Ordnung. Wichtig ist, dass Sie immer wieder Situationen schaffen, in denen Ihr Hund bellt, Sie »Genug« sagen und ihm dabei den Grund zum Bellen nehmen, um ihn dann mit Hilfe von Leckerchen wegzulocken. Wenn Ihr Hund von der Tür weggegangen ist und ein paar Sekunden lang ruhig war (warten Sie anfangs nicht zu lange!), bekommt er das Leckerchen. Lassen Sie mit der Zeit immer längere Phasen des Ruhigseins nach Ihrem »Genug« verstreichen. Das Ganze ist nicht so leicht einzuüben wie zum Beispiel »Sitz«, weil es Ihrem Hund viel schwerer fällt. Bellen ist eng mit Emotionen und nervlicher Aufregung verknüpft, genau wie es Lachen oder Schreien bei Kindern ist. Es kann für einen Hund wirklich schwierig sein, mit Bellen aufzuhören, also haben Sie Geduld. Es kann ein paar Monate lang dauern, in denen sie fünf bis zehn kurze Übungslektionen pro Woche machen und Sie müssen anfangen, wenn Ihr Hund nicht so aufgeregt ist, dass er nicht hören kann. Aber es lohnt sich. Was für ein Triumph, wenn Ihr Hund sich auf »Genug« von Tür oder Fenster abwendet, zu Ihnen kommt und nach dem Leckerchen Ausschau hält. Sobald das Gelernte sitzt, können Sie Ihren Hund nur noch gelegentlich anstatt jedes Mal belohnen.
    L ASSEN S IE I HRE S TIMME ZUM B ILD DESSEN WERDEN, WAS I HR H UND TUN SOLL
    Während der Recherchen zu meiner Doktorarbeit verbrachte ich viel Zeit auf Pferderennbahnen an der texanischen Grenze, um herauszufinden, ob wir unabhängig von der Sprache, die wir sprechen, Tiere mit den gleichen Tönen zum Schneller- oder Langsamerwerden zu animieren versuchen. Ich hatte bereits jede Menge Tonaufnahmen von englisch sprechenden Hunde- und Pferdetrainern gesammelt. Diese Reise war mein erster Versuch, professionelle Tiertrainer aufzunehmen, deren Muttersprache nicht Englisch war. Leider stellte sich bei meiner Suche nach Rennbahnen an der texanischen Grenze heraus, dass es in Texas kein Wettgeschäft gab. Keine Wetten bedeuten wenig Geld und damit keine schicken, weiß gestrichenen Stallungen oder von Ziegelsteinen eingefasste Führwege, wie ich sie im Fernsehen gesehen hatte. Die Außenanlagen und Stallungen, die ich an diesem Tag besuchte, waren heruntergekommen, schmutzig und überraschend leer. Ich hatte keine Ahnung, dass hier der Rennbetrieb wegen zwei Morden im vergangenen Monat unterbrochen worden war. Es scheint so, als ob die Rennbahn, die ich mir ausgesucht hatte, ein wahres Wespennest für gleich zwei verschiedene Arten von Drogengeschäft war – illegale Substanzen für Menschen und illegale Substanzen für Rennpferde, um deren Leistung zu steigern.
    Ich streunte naiv in den Stallungen herum, behängt mit teuren Kassettenrekordern, Mikrofonen und Kameras und lugte in finstere Ecken, um die Trainer zu finden, mit denen ich vorher gesprochen hatte. Vor allem erinnere ich mich an überrascht aufspringende Schattengestalten, die nach irgendwelchen Gegenständen griffen und in weit von der Tür entfernt liegende dunkle Verstecke flohen. Im Laufe des Tages bekam ich richtig Übung im Erkennen von Spritzen, Pillen und »Medikamentenflaschen«, die auf ihrem Weg in den Schatten hinter den Heuballen durch die Luft flogen. In jedem Sport, egal ob Geld darin eine große

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