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Das andere Ende der Leine: Was unseren Umgang mit Hunden bestimmt (German Edition)

Das andere Ende der Leine: Was unseren Umgang mit Hunden bestimmt (German Edition)

Titel: Das andere Ende der Leine: Was unseren Umgang mit Hunden bestimmt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia B. McConnell
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und John L. Fuller einen Versuch, bei dem sie untrainierte Beagles, Foxterrier und Scotties auf ein Feld von etwa viertausend Quadratmetern ansetzten, auf dem sie zuvor eine Maus freigelassen hatten. Die Beagles brauchten etwa eine Minute, um die Maus zu finden, die Foxterrier fünfzehn Minuten und die Scotties fanden sie gar nicht. Aber Genetik ist nicht alles. Erfahrung ist in der Nasenarbeit genauso wichtig wie bei jeder anderen Sache. Manchmal sind viele intensive Düfte vorhanden und der Hund braucht viel Erfahrung, um die Vielfalt der konkurrierenden Gerüche auseinander zu halten. Manchmal ist der Geruch, den er verfolgt, so schwach, dass er selbst für einen Hund kaum wahrnehmbar ist.
    Das gleiche passiert auch uns ständig, nur eben meistens mit Sehen oder Hören. Mir ging es so im Schafzuchtland von Wyoming, wo eine »Ranchstraße« jede Stelle der Wüste ist, die während der letzten zwei Jahre einmal Reifenspuren gesehen hat. Sowohl Autobahnen als auch Ranchstraßen in Wyoming können sie finden, indem Sie Ihre Augen benützen, wobei Autobahnen etwas leichter zu verfolgen sind – falls Sie nicht gerade als Schaffarmer aufgewachsen sind. Eines späten Nachmittags musste ich 26 Meilen auf einer solchen »Straße« zurücklegen, und als ich das Ende erreicht hatte (eigentlich gaben mein Auto und mein Anhänger etwa eine Meile vor dem Ranchhaus den Geist auf, so dass ich nicht wirklich behaupten kann, ich hätte das Ende erreicht), waren meine Augen völlig erschöpft vom Bemühen, zwischen denjenigen kahlen Stellen auf dem Boden zu unterscheiden, die durch Reifenspuren verursacht waren und denen, die durch irgendetwas anderes entstanden waren. Hunde haben die gleichen Herausforderungen manchmal in Bezug auf Geruch zu bestehen, und nur die passioniertesten und erfahrensten bleiben durch Dick und Dünn bei der Sache. Übrigens kann dieses nur auf eins fixierte Wesen, bei Such- und Rettungshunden eine gesuchte Qualität, beim Familienhund zu einer Herausforderung für den Besitzer werden. Wenn Beagles oder Bloodhounds ihre Nasen auf den Boden halten, habe ich den Eindruck, dass der Rest der Welt für sie in Bedeutungslosigkeit verschwindet. Denken Sie an Jugendliche mit Kopfhörer auf den Ohren und Sie wissen, was ich meine.
    Erinnern Sie sich daran, als Sie klein waren und dachten, Erwachsene hätten unendliche Macht? Jemand, der Auto fahren, die Saftpackung öffnen und bis ans Spülbecken reichen konnte, musste ganz gewiss auch fähig sein, es regnen zu lassen. Ich denke, dass wir die gleiche Erwartung gegenüber unseren Hunden und ihrer Riechfähigkeit haben. Weil sie so gut darin sind, ihre Nasen einzusetzen, nehmen wir an, dass sie alles und zu jeder Zeit riechen können. Aber auch Hunde gebrauchen noch andere Sinne, und sowohl das Gehirn von Menschen als auch das von Hunden neigt dazu, sich nur auf eine Sinneswahrnehmung besonders stark zu konzentrieren. Schon so mancher Hund hat nach seinem Besitzer geschnappt, weil dieser mit einem neuen Mantel oder einer neuen Frisur nach Hause kam. Diese Hunde gebrauchten ihre Augen anstatt ihrer Nase und waren überrascht von der ihnen fremden Silhouette, die da ins Haus eindrang. Ihre Nasen mögen bemerkenswert sein, aber sie sind nicht immer eingeschaltet. Selbst wenn sie wollen, können Hunde nichts riechen, solange keine flüchtigen, über die Luft transportierten Partikel in ihre Nase strömen. Sie mögen in der Lage sein, in einem Lagerhaus voller Kaffeebohnen ein Körnchen Kokain zu riechen, aber sie können rein gar nichts riechen, wenn sie nicht in körperlichen Kontakt mit einigen der durch die Luft getragenen Partikel kommen. Wenn Ihre Geruchspartikel vom Wind von Ihrem Hund weggeweht werden, kann er Sie kein bisschen besser riechen als Ihr Nachbar auch.
    V ERSCHIEDENE D UFTVORLIEBEN
    Jedes Jahr pflegte eine Fuchsfähe ihre Jungen in einem Bau hinter meiner Scheune aufzuziehen, aber dieses Frühjahr war sie nicht gekommen. Vermutlich ist ein frühzeitiger Tod durch Räude der Grund ihrer Abwesenheit. Letztes Jahr hatte eine Räudeepidemie Füchse, Kojoten und Wölfe in Wisconsin dahingerafft. Höchstwahrscheinlich war sie unter den drei Füchsen gewesen, die den Sommer über langsam sowohl Haare als auch Gewicht verloren und schließlich, ausgehungert und verschmutzt, in der Scheune starben. Natürlich kamen auch die Räudemilben mit auf die Farm, bereit, bei der erstbesten Gelegenheit das sinkende Schiff zu verlassen und auf ein neues, lebendes Wirtstier

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