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Das Areal: Thriller (German Edition)

Das Areal: Thriller (German Edition)

Titel: Das Areal: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Cregan
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größeren Verkaufsstand umschaute, blieb auch Turner stehen und musterte die in einer schmierigen Plastikvitrine ausgestellten asiatischen Kung-Fu-Filme. Spürte das Gewoge um sich herum, denn in der engen Gasse wurde die Menge, gebadet in hellen Sonnenschein, wie in einem Trichter zusammengedrängt. Dann machte Turner als verschwommenes Spiegelbild einen weiteren Verfolger aus. Der Mann überragte die Menge, war zwanzig Meter hinter ihm und kam näher, sodass er sich nun zwischen den beiden befand. Ob Absicht oder Zufall spielte keine Rolle; er saß in der Falle. Der Typ vor ihm kam aus dem Stand hervor und blickte in seine Richtung. Als Turner sich wieder auf die Spiegelung in der Plastikscheibe konzentrierte und sich vornahm, die Ruhe zu bewahren, war der zweite Mann verschwunden.
    Er rannte los. Stürmte hinten aus dem Stand hervor auf den mit Müllsäcken verstopften Gehsteig, setzte über ein mit einer Kette verschlossenes Tor hinweg und gelangte in eine Seitengasse, in der Wäscheleinen gespannt waren. Hörte hinter sich jemanden rufen. Er folgte der geschwungenen Gasse bis zur Row zurück. Bis zur nächsten Kreuzung, dann rüber zur anderen Straßenseite. Verschwommene Erinnerungen wurden wach. Er kannte diesen Ort, hatte hier vor ein paar Monaten Personenschutz für eine gewisse Rose geleistet. Bei Tageslicht machte die Straße einen ruhigen Eindruck, kühles Glas und herabgelassene Metallgitter, eine Gegend, die erst nachts im Nebel aus Neonlicht, Junkies und Huren zum Leben erwachte.
    Geduckt trat er durch eine halb offene Tür in eine unbeleuchtete Diele, die an ein tristes Wartezimmer erinnerte. Eine gelangweilte Frau hinter einem Schreibtisch sah von einer Zeitschrift auf. Sagte mit hochgezogener Braue: »S ie kommen nicht zum Jagen.«
    »W ie bitte?«
    »W ar ein Satz aus einem Witz, Schätzchen. Entweder du hast ’nen Steifen, den du schnell unterbringen willst, und kannst nicht mehr bis zum Abend warten, oder du suchst nach etwas anderem.«
    »G ibt es hier einen Hinter…«
    Sie zeigte über die Schulter, ins Haus hinein, und blätterte eine Seite um.
    »D anke.«
    In der Hintergasse standen zwei Müllcontainer, dazwischen häufte sich Abfall. Ein Zaun ohne Kette teilte die Gasse. Davor ein Haufen alter, kaputter Möbel, die im Freien vor sich hin moderten. Turner streifte das Sakko ab und schnappte sich ein abgebrochenes Tischbein aus Metall. Drapierte das Sakko über den Zaun, als wäre es daran hängen geblieben, als er darübergeklettert war, dann zwängte er sich in die Lücke zwischen einem der Container und einem Stapel Müllsäcke. Sein Herzschlag dröhnte ihm in den Ohren. Die Säcke stanken in der Hitze so durchdringend wie Teer. Er wartete auf das Fußgetrappel der Verfolger, fragte sich, ob er sie vielleicht abgeschüttelt hatte. Versuchte, seinen Atem unter Kontrolle zu bringen, ihn zu verlangsamen, leiser zu machen. Dann flog die Tür auf, und er hörte Schritte, vorerst nur die einer einzelnen Person. Das Tischbein fühlte sich glatt und schlüpfrig an. Er hatte kein Gefühl in den Fingern und ein Stechen in den Wadenmuskeln.
    Der Typ ging langsam an Turners Versteck vorbei in Richtung Zaun, den Blick auf das Sakko und in die Gasse hinein gerichtet. Turner wartete gar nicht erst ab, bis er misstrauisch wurde oder sich umsah. Er richtete sich auf, schloss mit drei weiten, leisen Schritten zu dem Mann auf, holte mit dem Tischbein aus und zog es ihm über den Hinterkopf. Der Hieb war nicht kräftig genug, um den Schädel zu zerschmettern, aber auch nicht gerade ein liebevoller Stupser. Der Mann ging zu Boden und blieb liegen, bewusstlos, erschlafft und blutend.
    Die anderen Verfolger waren nicht in Sicht, doch Turner wusste, ihm blieb nicht viel Zeit. So begann er hastig die Taschen des Mannes zu durchsuchen. Er hatte eine Glock dabei, eine teure Profiwaffe mit zwei Ersatzmagazinen. Einen ausziehbaren Schlagstock. Eine Brieftasche, darin ein auf einen gewissen Ed Roma ausgestellter Ausweis und hundert Dollar. Und ein kopiertes Foto. Das Turner zeigte und aus seiner Polizeiakte stammen musste. Es war mal wegen Einbruchs und Hausfriedensbruchs gegen ihn ermittelt worden, bis das Verfahren irgendwann eingestellt worden war.
    Damit hatte sich sein Verdacht bestätigt: Die Typen waren entweder Cops oder arbeiteten für einen Bullen. Die Polizei hatte »s einen« Leichnam absichtlich falsch identifiziert, entweder weil sie bei seiner Ermordung die Finger mit im Spiel hatte, oder es gab einen

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