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Das Atmen der Bestie (German Edition)

Das Atmen der Bestie (German Edition)

Titel: Das Atmen der Bestie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Masterton
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ich hab sie satt.«
    Eine Weile saßen wir schweigend da. Seymour Wallis’ Büroraum war wie zuvor vollgestellt und luftlos und mich überkam das Gefühl, in einer kleinen Höhle auf dem Boden einer Mine zu hocken, begraben unter unzähligen Schichten aus Felsen. Das Haus gab einem das Gefühl, als wolle es einen unter dem Gewicht eines Jahrhunderts voller Leid und Duldsamkeit erdrücken. Es war kein sonderlich angenehmes Gefühl, nein, es deprimierte mich und machte mich nervös.
    »Sie sagten etwas über einen Park«, erinnerte ich ihn. »Als Sie das erste Mal in mein Büro kamen, erwähnten Sie den Park auch schon. Ich weiß gar nicht, was Sie damit meinten.«
    »Den Park? Habe ich das?«
    »Ja, es klang zumindest so.«
    »Ich schätze, Sie haben recht. Seitdem ich an diesem verdammten Park gearbeitet habe, hat mich das Pech verfolgt.«
    »War es der Park in Fremont? Wo Sie die Bärenfrau gefunden haben?«
    Er nickte. »Es war eine ganz einfache Auslegerbrücke. Nur ein Überweg für Fußgänger, nichts Großartiges. Ich habe davon sicher 20, 30 in den verschiedensten Städten die ganze Küste entlang gebaut. Aber diese war verhext. Die Fundamente stürzten sechs-oder siebenmal zusammen. Drei der Wetbacks, Sie wissen, diese illegalen Mexikaner, wurden sehr schwer verletzt. Einer erblindete. Niemals war man sich einig, wie und wo die Brücke am besten aufgestellt werden sollte. Die Diskussionen mit dem Stadtrat trieben einen in den Wahnsinn. Ich habe vier Monate gebraucht, um diese Brücke aufzustellen, die normalerweise in vier Tagen hätte aufgesetzt werden können. Das schadete natürlich meinem Ruf. Ich kann Ihnen jedenfalls sagen, Mr. Hyatt, dass ich mich seit der Zeit in Fremont verfolgt fühlte.«
    Ich hob das Whiskyglas und ließ den Inhalt kreisen, während ich mich umschaute. »Und das hier, dieses Atmen und all das, dachten Sie, es könnte mit dem Pech zusammenhängen?«
    Er seufzte. »Ich weiß nicht. Es war nur so ein Gedanke. Manchmal frage ich mich, ob ich verrückt werde.«
    In diesem Augenblick ertönte der Türklopfer zweimal.
    »Ich mach schon auf«, sagte ich und ging in die schattige Halle, um die Haustür zu öffnen. Während ich die Riegel und Ketten löste, konnte ich nicht anders und blickte kurz hinüber zu der Bärenfrau. Im Dunkeln wirkte sie jetzt größer als bei Licht, struppiger, als ob die Schatten um sie herum zu Pelz gewachsen wären. An jeder Wand um mich herum hingen diese trüben und langweiligen Landschaftsbilder des Mount Taylor und des Cabezon Peak, Drucke, Stiche und Tuschezeichnungen, und sie waren alle bei schlechtestem Wetter gemalt. Da ich immerhin wusste, dass beide Berge im sonnigen New Mexico lagen, erschien es umso seltsamer, dass jede einzelne dieser Dutzend Ansichten an einem regnerischen Tag gemalt worden war.
    Der Türklopfer knallte wieder aufs Holz. »Schon gut, schon gut!«, rief ich. »Ich hab euch doch gehört!«
    Ich öffnete die Tür und Dr. Jarvis stand mit Jane auf der Schwelle. Es regnete und donnerte noch immer, aber nach der stickigen Enge in Seymour Wallis’ Büro war die Nachtluft kühl und erfrischend. Auf der anderen Straßenseite sah ich Bryan Corder, der mit hochgezogenen Schultern durch den Regen auf uns zukam.
    »Ihr beide habt euch wohl getroffen«, sagte ich zu Jane und Dr. Jarvis, während ich sie ins Haus bat.
    »Es war ganz zufällig, als wir beide in einem dunklen Türeingang Schutz suchten«, sagte Jane.
    Bryan lief die Stufen hoch und schüttelte sich wie ein nasser Hund den Regen aus den Haaren. Er war ein untersetzter, kräftiger, etwa 40 Jahre alter Mann mit einem pausbäckigen, freundlichen Gesicht, das mich an einen lebenslustigen Mönch erinnerte, falls es so etwas gibt. Er griff nach meinem Arm. »Hi, John. Ich hätte es fast nicht geschafft. Und, wie läuft es?«
    »Beängstigend«, antwortete ich. Ich meinte es auch so. Bevor ich die Tür schloss, konnte ich nicht widerstehen und schaute noch einmal kurz auf den Türklopfer, nur um zu sehen, ob er immer noch aus Bronze, immer noch leblos und immer noch so scheußlich war wie bisher.
    Ich führte sie alle in Seymour Wallis’ Büro und stellte sie ihm vor. Wallis war freundlich, aber zerstreut, als wären wir Grundstücksmakler, die den Wert seines Eigentums beurteilen wollten. Er gab jedem die Hand, bot Whisky an und holte Stühle, aber dann setzte er sich wieder an seinen Schreibtisch, starrte auf den schäbigen Teppich und sagte kaum noch etwas.
    Dr. Jarvis sah in seiner

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