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Das Atmen der Bestie (German Edition)

Das Atmen der Bestie (German Edition)

Titel: Das Atmen der Bestie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Masterton
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weiß, wohin. Ohne das Haar sei der Dämon angreifbar und würde niemals die Stärke erreichen, die er braucht, um in der Welt der Menschen und lebenden Geister verweilen zu können.«
    Ich lehnte mich zurück in das Kissen. George Thousand Names war so ruhig, so selbstbeherrscht, dass ich nicht länger annehmen konnte, dass er sich über uns lustig machte. Seine Ausführungen erforderten allerdings eine äußerst starke Vorstellungskraft, um sie zu glauben. Ich war mir nicht einmal sicher, sie grundsätzlich glauben zu können, auch wenn er sie noch so ernsthaft vortrug. Wenn Dan, Bryan und Seymour Wallis nicht gewesen wären, dann hätte ich meinen Kaffee höflich ausgetrunken und wäre gegangen. Aber zwei von ihnen waren krank und der dritte lag tot im Leichenhaus, und was der Indianer uns erzählt hatte, war bisher die einzige Erklärung, die man uns gegeben hatte.
    »Wie lautet denn der gebräuchliche Name für den Ersten, der Worte zur Gewalt benutzte?«, fragte Jane.
    George Thousand Names hob eine Augenbraue. »Den haben Sie wahrscheinlich schon gehört. Der Dämon wird gewöhnlich Coyote genannt. Die Hunde der Wüste wurden nach ihm benannt. Dieser Name bedeutet List und Schmeichelei und gemeines Täuschen.«
    Ich hustete. »Besteht irgendeine Möglichkeit festzustellen, ob er wirklich herumgeistert? Gibt es ein Zeichen, irgendein Merkmal, an dem wir ihn erkennen können?«
    »Wie Poltergeister, die sich vor Feuer fürchten? Oder Vampire?«, meinte Jane.
    »Coyote kommt in vielerlei Gestalt, aber Sie können ihn immer erkennen. Er hat das Gesicht eines dämonischen Wolfes und sein Erscheinen wird immer angekündigt von Zeichen des Unheils.«
    »Und welche?«
    »Etwa Unwetter oder Krankheit oder besondere Vögel oder andere Tiere.«
    Ich spürte das vertraute eiskalte Gefühl auf meiner Kopfhaut.
    »Graue Vögel?«, fragte ich den Medizinmann. »Graue Vögel, die einfach dasitzen und nie singen?«
    George Thousand Names nickte. »Die grauen Vögel sind die ständigen Begleiter Coyotes. Er benutzt ihre Federn, um seine Pfeile zu befiedern. Das ist etwas, was ein indianischer Krieger niemals getan hätte, weil diese grauen Vögel Boten des Verderbens und der Panik sind.«
    »Ich habe sie gesehen.«
    Zum ersten Mal lehnte sich George Thousand Names vor, sein Gesicht gespannt und bleich. »Sie haben sie gesehen? «
    »Tausende von ihnen, wirklich Tausende. Sie sitzen alle auf dem Dach des Krankenhauses, in das Dan Machin, Bryan Corder und Seymour Wallis eingeliefert worden sind. Meine eigene Abteilung der Gesundheitsbehörde war gestern dort, um sie zu vertreiben, aber sie wollen nicht verschwinden.«
    »Sind sie immer noch da?«, fragte er, als könne er nicht glauben, was ich sagte. »Sie haben sie mit Ihren eigenen Augen gesehen?«
    Ich nickte.
    George Thousand Names schaute ins Nirgendwo. Seine Augen, glühend und hell zwischen den vielen Falten seiner Haut, schienen in unsichtbarer weiter Entfernung etwas zu suchen. Er flüsterte mehr zu sich selbst als zu Jane und mir: »Coyote ... Es wird also geschehen.«
    Ich befeuchtete unsicher meine Lippen. »Mr. Thousand Names«, sagte ich, wobei ich versuchte nicht zu sehr wie ein weißer Tourist zu klingen, der wegen Indianerdecken verhandelt, »können wir irgendetwas tun? Oder gibt es irgendetwas, was Sie tun können, um uns zu helfen?«
    Er wandte seinen Kopf ruckartig zu mir und starrte mich an, als ob ich von allen Geistern verlassen wäre. »Ich? Was kann ich denn angesichts eines Dämons wie Coyote ausrichten?«
    »Das weiß ich nicht genau. Aber wenn Sie nichts tun können, was zum Teufel können wir dann noch tun?«
    George Thousand Names stand auf und ging zu dem offenen Fenster hinüber. Es war jetzt fast fünf Uhr und die Sonne würde höchstens noch zwei Stunden über den Baumspitzen stehen. Er ging hinaus auf die Terrasse.
    Jane und ich sahen uns besorgt an, während George Thousand Names stumm dastand und über die Hügel und Flüsse des Round Valleys blickte. Ich stand auf und folgte ihm an die frische Luft. Sie roch nach frischen Tannen und Holzrauch und in der Ferne hörte man, wie jemand Holz hackte.
    »Irgendjemand hat dieses alte Übel wieder zum Leben erweckt.« Seine Stimme klang rau. »Irgendwie. Coyote ist wieder eins geworden.«
    »Ich verstehe nicht.«
    Der Medizinmann drehte sich um und schaute mich an. »Die Götter und die Medizinmänner haben dafür gesorgt, dass Coyote in mehrere Stücke in die Unterwelt gelangte und dass es ihm

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