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Das Atmen der Bestie (German Edition)

Das Atmen der Bestie (German Edition)

Titel: Das Atmen der Bestie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Masterton
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nordwärts bis nach Longvale, dann bogen wir ab in die Berge von Dos Rios und Eel River und hinauf in das Round Valley Reservat.
    Der Medizinmann, mit dem wir uns treffen wollten, hieß George Thousand Names. Jane wusste nicht mehr über ihn, als dass er einer der ältesten und geachtetsten Medizinmänner des Südwestens war und dass er viel länger in San Francisco und Los Angeles als hier im Norden gelebt hatte. Er hatte für eine indianische Investment-Gesellschaft gearbeitet und sich für die Rechte der Indianer eingesetzt. Inzwischen lebte er wieder im Kreise seiner Familie und jeder, der seinen Rat suchte, musste den Weg ins Round Valley auf sich nehmen.
    Der Jaguar schaukelte sich langsam durch die ausgefahrene Furche im Gras, die zwischen hohen Kiefern und flachen Hügeln hoch zum Haus von George Thousand Names führte. Er lebte abseits von den vielen Wohnwagen und Häusern, in denen die übrigen Indianer des Round Valley lebten, oben auf dem bewaldeten Kamm, mit Blick über den Eel River.
    Während wir langsam hinaufwippten, kam sein Haus in Sicht. Es war im Chalet-Stil gebaut, mit Zwischenstockwerk, Terrasse und breiten Schiebefenstern.
    »Toller Wigwam«, bemerkte Jane.
    Ich hielt den Wagen vor der Holztreppe an, die zum Haus hinaufführte. Dann kletterte ich hinaus und blinzelte ins Sonnenlicht, um irgendein Zeichen von Leben zu entdecken. Ich hupte mehrmals, bis eines der Schiebefenster geöffnet wurde und ein kleiner Mann in kariertem Hemd und gut gebügelter Hose auf die Terrasse trat.
    »Entschuldigen Sie«, rief ich. »Sind Sie Mr. Thousand Names?«
    »Ich bin George Thousand Names. Wer sind Sie?«
    »John Hyatt. Und das ist Jane Torresino. Miss Torresino hat einen Termin mit Ihnen vereinbart.«
    »Ich bin kein Zahnarzt«, sagte George Thousand Names. »Sie brauchen bei mir keinen Termin. Aber ich erinnere mich. Kommen Sie hoch.«
    Wir kletterten die Stufen zur Terrasse hoch. George Thousand Names kam uns entgegen und schüttelte uns die Hand. Hier direkt vor uns stehend sah er noch kleiner aus, ein schmaler und zierlicher alter Mann, dessen Gesicht so zerfurcht und zerklüftet war wie das Blatt eines Kohlkopfes. Er stand jedoch kerzengerade da und strahlte eine innere Würde aus, die mich sofort spüren ließ, dass er ein besonderer Mann war. Um seinen Hals hingen Amulette und Halsketten, die uralt, mächtig und rätselhaft aussahen, aber er trug sie so natürlich, als seien sie nichts weiter als einfacher Schmuck. Um sein Handgelenk trug er eine Armbanduhr von Cartier, echtes Gold, das Ziffernblatt sah aus wie ein Tigerauge.
    »Ihre Freunde in Sausalito haben kurz erwähnt, Sie wären besorgt über einige unserer Legenden.« George Thousand Names führte uns ins Haus. Wir traten in einen gemütlichen, eleganten Raum mit polierten Kiefernholzwänden, überall lagen indianische Teppiche und Kissen. Durch eine halb offene Schiebetür sah ich in eine moderne Küche mit Keramikspüle und Mikrowellenherd.
    Jane schenkte George Thousand Names einen Tabakkrug, den sie an diesem Morgen in Healdsburg gekauft hatte. »Ich habe gehört, dass das so eine Art Tradition ist«, sagte sie. »Ich hoffe, Sie mögen Klompen Kloggen.«
    George Thousand Names lächelte. »Ich weiß nicht, warum sich Weiße immer so rechtfertigen müssen, wenn es um Tradition geht«, erwiderte er. »Aber das ist wirklich eine gute Marke. Wollen Sie sich nicht setzen? Wie wäre es mit Kaffee?«
    Wir setzten uns auf bequeme Kissen, die auf dem Boden lagen, während eine junge Indianerin, wahrscheinlich George Thousand Names’ Haushaltsgehilfin, Kaffee für uns zubereitete. Genau hinter George Thousand Names’ Schulter glitt die Sonne wie ein Speer durch das breite Fenster und umspielte sein bejahrtes Haupt mit einem strahlenden Heiligenschein.
    »Sie beide haben etwas auf dem Herzen, was Sie sehr verwirrt«, begann er. »Sie fürchten, dass Sie nicht verstehen, um was es sich handelt, und dass es Sie beide vernichten könnte.«
    »Woher wissen Sie das?«, fragte ich ihn.
    »Ganz einfach, Mr. Hyatt. Es steht Ihnen in den Gesichtern geschrieben. Im Übrigen ist es sehr ungewöhnlich, dass Weiße sich an indianische Medizinmänner wenden und um Rat bitten, es sei denn, dass sie spüren, jede mögliche Erklärung, die ihnen ihre eigene Kultur bietet, erschöpft zu haben.«
    »Wir sind nicht wirklich sicher, ob es etwas mit Indianer-Legenden zu tun hat, Mr. Thousand Names«, sagte Jane. »Es ist nur eine Vermutung. Aber je mehr wir darüber

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