Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes
Tagebuch König Anhegs von Cherek*
Ich habe Anheg immer gerne gemocht. Er hat seine Fehler, macht aber eine Menge Spaß.
Im Frühling des Jahres nach der Schlacht von Thull Mardu und den ungeheuren Ereignissen, die sich in Cthol Mishrak abgespielt hatten, trafen wir uns – alle – in Riva zur Hochzeit des jungen Königs Belgarion mit der Kaiserlichen Prinzessin Ce'Nedra. Ich persönlich hege noch immer einige Bedenken, ob es klug war, das Geschlecht des Hüters des Orb so eng mit dem Kaiserlichen Haus des tolnedrischen Reiches zu verbinden; aber da Ran Borune nicht mehr der Jüngste und überdies der letzte hts seines Geschlec ist, vermute ich, daß es auch nicht groß schaden wird. Z ich udem halte Ce'Nedra hrer trotz i gelegentlichen Flat eine terhaftigkeit für bemerkenswerte junge Frau. Es könnte durchaus sein, daß dieses willensstarke Mädchen Belgarions doch eher schüchternes Wesen, das uns allen schon einige Sorgen bereitet hat, gut ergänzt. Ihre Ehe verspricht stürmisch zu werden, aber ich gehe davon aus, daß mein junger Freund nur selten unter Langeweile leiden wird. Was mich betrifft, ich würde mir lieber meinen Bart abrasieren, als ein solches Mädchen zu heiraten!
Im Sommer diesen Jahres erreichte uns die Nachricht daß 'Zakath die Belagerung von Rak Goska erfolgreich abgeschlossen habe. Seine Eroberung der Stadt war allen Berichten zufolge selbst für angarakanische Verhältnisse außergewöhnlich brutal. Ich hege keine große Sympathie für Murgos, aber ich vermute, 'Zakath wird noch Grund bekommen, sein Gemetzel an den Einwohnern von Rak Goska zu bereuen. König Urgit, der Sohn von Taur Urgas, entkam unglücklicherweise, und man kann davon ausgehen, daß er die Greueltaten hinreichend ausschlachten wird, um den Haß der Murgos bis zum Äußersten anzufachen. Ich beabsichtige, unauffällig auf den Zuschauerbänken Platz zu nehmen, beide Seiten in ihrem gegenseitigen Vernichtungskrieg anzuspornen und mir den privaten Luxus der Schadenfreude zu gestatten. Ich weiß, Schadenfreude ist keine wünschenswerte Eigenschaft für einen König, aber was soll man machen, jeder Mann braucht schließlich ein paar Laster. Im Spätherbst erhielt ich einen Brief von meinem guten Freund General Varana, der mir fast genausoviel Vergnügen bereitete. Der untragbare Esel, den die Honethiter als Ran Borunes Nachfolger verkauften, wurde fein säuberlich von einem horbitischen Mörder vergiftet, möge Belars Segen mit ihm sein! Die Honethiter sind völlig aufgelöst, und Ran Borune ist fast außer sich vor Häme. Für dieses Mal teile ich die Freude des Kaisers uneingeschränkt. Ich glaube, ich beginne diesen verschlagenen kleinen alten Fuchs noch zu mögen.
Wir haben Nachricht erhalten, daß dieser merkwürdige Geselle, Relg, und die Maragerin, die Belgarath in den Höhlen unter Rak Cthol gefunden hatte, ihr erstes Kind bekommen haben, einen Sohn. Der Junge, so wurde uns gesagt, hat blaue Augen – eine Tatsache, die die Ulgos aus unerklärlichen Gründen zu einer Feierorgie veranlaßt hat. Mein Vetter Barak klärte mich auf, es hätte etwas mit ihrer Religion zu tun. Ich habe die Angelegenheit nicht weiter verfolgt, da mir religiöse Geschichten immer Kopfschmerzen bereitet haben. Barak hat übrigens keine weiteren Anzeichen dafür erkennen lassen, daß er sich auf einer regulären Basis in einen Bären zu verwandeln gedenkt. Ich bin ihm für seine Selbstbeherrschung in diesem Punkt überaus dankbar. Der Unterschied zwischen Barak und einem Bär ist eigentlich nicht
allzu groß, aber es ist ein bißchen peinlich, so eng mit einem Wesen verwandt zu sein, das eigentlich nach draußen in den Wald gehört.
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Islena und ich haben Erastide mit Rhodar und Porenn in Boktor gefeiert und sind erst vor kurzem nach Val Alorn zurückgekehrt. Rhodar scheint noch feister geworden zu sein, und natürlich vergöttert er seinen neugeborenen Sohn. Er erzählte mir, daß sein Herumtreiber von einem Neffen, Kheldar, sich mit einem gewissen Yarblek zusammengetan hat, einem Nadraker, der ein fast ebenso großer Spitzbube zu sein scheint wie er. Mit einem brillanten Streich haben sie es geschafft, den nadrakischen Pelzmarkt in ihre Hand zu bekommen.
Während wir in Boktor waren, schickte uns außerdem Cho-Hag eine Botschaft, daß Hettar und Belgarions Base Adara ihm einen Enkel geschenkt hätten. In letzter Zeit scheint alle Welt Kinder zu kriegen. Man kann nur hoffen, da rion ß sich Belga und seine kleine Königin vom
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