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Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Titel: Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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zahlreichen Geschlechts hatten mit der kostspieligen, aber notwendigen Aufgabe begonnen, die verschiedenen Mitglieder des Konzils der Räte zu bestechen (diese Körperschaft hatte ganz beiläufig immer mehr legislative Funktionen übernommen, um den Kaiser bei seiner schwierigen Aufgabe zu entlasten, die zunehmend komplexere tolnedrische Gesellschaft zu regieren). Durch eben diese Intrigen jedoch hatten die Honethiter sich wirkungsvoll den Zugang zum Thron verbaut, als Ran Vordue XX. starb. Das Konzil war festgefahren, da keiner der Edlen aus der Honethite-Familie eine klare Mehrheit auf sich vereinigen konnte. Nach elf Monaten kleinlichen Gezänks sah das Konzil sich schließlich gezwungen, nach jemand anderem Ausschau zu halten.
    Als der Name des jungen Borune von den in seinem Distrikt gewählten Mitgliedern des Konzils vorgeschlagen wurde, schwenkten die Vorduvier und Horbiter rasch in seine Richtung ein – unglücklicherweise trifft es zu, daß die Honethiter beim Adel der anderen Städte nie sonderlich beliebt waren, was auf ihren ein wenig übertriebenen Stolz und auf ihre Angewohnheit zurückzuführen sein dürfte, die Kaiserliche Freigiebigkeit vor allem den Bürgern von Tol Honeth zukommen zu lassen.
    Die Honethiter reagierten mit einer heftigen Kampagne gegen den jungen borunischen Edelmann, wobei sie besonders auf seine fragwürdige Abstammung zielten. (Seine Mutter war eine Dryade.) Am Ende jedoch setzte die Koalition aus Vorduviern, Borunern und Horbitern seine Wahl im Konzil durch, und der Name des jungen Borune wurde in den Tempel getragen und den Priestern des Nedra unterbreitet. Im Anschluß tigung durch die Priester an die Bestä wurde Kaiser Ran Borune I. gekrönt und bestieg den goldenen Thron zu Tol Honeth.
    Der junge Kaiser erwies sich rasch als eine glückliche Wahl. Nachdem er sich des Problems der cherekischen Raubzüge an der Küste angenommen hatte, stellte er seine Legionen zum Bau einer Straße entlang der Küste zwischen Tol Vordue und Tol Horb ab. Die Soldaten murrten laut, denn sie hatten sich an das Garnisonsleben in den Städten gewöhnt und waren gar nicht glücklich darüber, auf ihre Paradeuniformen und die vielen jungen (und nicht mehr ganz so jungen) Frauen verzichten zu müssen, die stets auf Soldaten fliegen. Mächtige Freunde von Legionsoffizieren protestierten beim Kaiser vehement gegen diese unziemliche Unterbrechung des gesellschaftlichen Lebens der Soldaten, doch Ran Borune blieb hart.
    Die Bedeutung seines Vorhabens wurde bald offensichtlich. Die Legionen wurden in regelmäßigen Abständen entlang der gesamten nordwestlichen Küstenlinie stationiert, wobei jede Legion ihren eigenen Straßenabschnitt zugewiesen bekam, den sie fertigstellen mußte. Wenn die cherekischen Freibeuter an Land gingen, wartete somit stets eine Legion auf sie. Die Vorteile für das Kaiserreich, die durch diesen schlichten Plan erzielt wurden, waren ungeheuer: Eine gute Straße wurde gebaut; die vom Garnisonsleben verweichlichten Legionen wurden wieder kampftüchtig; die Chereker wurden davon überzeugt, sich ihre Unterhaltung anderswo zu suchen, und der ungesunde Einfluß einer müßigen Soldateska auf das politische, gesellschaftliche und moralische Leben der Städte wurde beseitigt. Nachdem Scharen junger Offiziere und gemeiner Soldaten, die das militärische Leben nun nicht mehr anziehend fanden, ihren Dienst quittiert hatten, trat ein neuer, zäherer Menschenschlag in die Legionen ein, und der Dienst wurde erheblich verbessert. Da die Vorteile, die Legionen zur Arbeit abzustellen, so offensichtlich waren, schufen die Borune-Kaiser ein ausgedehntes Straßennetz, das sämtliche Teile Tolnedras umfaßte. Diese Aufgabe sollte das Militär für die nächsten tausend Jahre beschäftigen.
    Ebenfalls unter der ERSTEN BORUNISCHEN DYNASTIE wurde der Diplomatische Dienst ins Leben gerufen. Zunächst bestand der Dienst lediglich aus Kaufleuten, die jedoch rasch durch Berufsdiplomaten ersetzt wurden, deren Geschick bei der schwierigen Handhabung der Beziehungen zwischen Tolnedra und oftmals weniger zivilisierten Nationen legendär ist. Als Beweis dafür mag die Tatsache gelten, daß es in den letzten Jahren der langwierigen Grenzstreitigkeiten zwischen den mimbratischen Arendern, die nach der Beherrschung des Waldes von Vordue strebten, und dem Reich, welches darauf beharrte, daß der Arendfluß die nördliche Grenze darstellte, ununterbrochen eine ständige Gesandtschaft in Vo Mimbre gab. Einen

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