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Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Titel: Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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nördliche Karawanenroute mit einem drasnischen Monopol an ihrem westlichen Endpunkt ins Leben riefen, mit Fug und Recht behaupten, die Position des Reichs habe sich während der Herrschaft dieser Dynastie tatsächlich verschlechtert.
    Anstatt sich auswärtigen Angelegenheiten und der Verbesserung der innenpolitischen Verhältnisse in Tolnedra zu widmen, wie die Borune-Kaiser es getan hatt n die Honethiter schamlos en, plünderte die Kaiserliche Schatzkammer und verkauften Ämter und Machtstellungen an den Meistbietenden.
    Im Ausland dauerte der arendische Bürgerkrieg endlos fort, und die Verhandlungen mit Drasnien und Algarien kamen nur im Schneckentempo voran, was sich in hohem Maße auf die unverhüllte Gier einer langen Reihe von Honethite-Kaisern zurückführen läßt, die unerbittlich ihren persönlichen Vorteil in jedem Vertragsentwurf suchten.

    DIE ZWEITE BORUNISCHE DYNASTIE
    3497 – 3761 (264 Jahre, 12 Kaiser)

    So kam es, daß beim Tode Ran Honeths XVII. der im Jahre 3497 kinderlos starb, sich das Volk von Tolnedra nahezu einmütig an die Boruner wandte. Bestimmte Konzilsmitglieder hatten eingedenk der gewaltigen Vermögen, die im Verlauf des unziemlichen Ringens während des letzten Dynastiewechsels angehäuft worden waren, erklärt, daß ihre Stimmen zum Verkauf stünden. Prompt wurden sie von der Bürgerschaft der Stadt Tol Honeth ermordet. Ein gewaltiger Mob sammelte sich vor der Kammer des Konzils und nahm einen donnernden Schlachtruf auf: ›Bo-ru-ne, Bo-ru-ne, Bo-ru-ne!‹ Er gab dem Konzil einen schrecklichen Vorgeschmack darauf, wie sein Schicksal aussehen würde, falls ein anderer Namen zum Tempel des Nedra getragen würde. Es war das erste Mal in der Geschichte, daß das gewöhnliche Volk aktiv Einfluß auf die Wahl eines Kaisers genommen hatte.
    Getreu ihrem Ruf machten die Boruner sich umgehend daran, den Schaden wiedergutzumachen, den die Honethiter angerichtet hatten. Erneut wurden die Legionen an die Arbeit geschickt, um Straßen und Stadtmauern zu errichten und lange überfällige Reparaturen an Kaianlagen, Molen und Deichen vorzunehmen. Das gewohnte Murren verstummte schlagartig, als sieben Legionskommandanten hingerichtet wurden, weil sie sich geweigert hatten, dem direkten Kaiserlichen Befehl zu gehorchen, aus. ihren Garnisonen in die Baulager zu ziehen.
    In der auswärtigen Politik brachten die Boruner die Verhandlungen mit den Drasniern zu einem raschen Abschluß, und der Vertrag von Boktor wurde im Jahre 3527 unterzeichnet. Obwohl er den tolnedrischen Kaufleuten nicht den erhofften Vorteil verschaffte, eröffnete er ihnen doch den Zugang zum einträglichen Nordhandel.
    In einem bis dahin unerhörten Schachzug verlegten die Boruner zwanzig Legionen nach Sendarien, um als ›Geste des guten Willens‹ jenes Netz von Hauptverbindungsstraßen zu errichten, das Sendar und Camaar mit Darine am Golf von Cherek verband. Diese Unternehmung sorgte in Val Alorn für böses Blut, doch der König von Cherek (dem Sendarien zu jener Zeit nominell gehörte) erkannte rasch, daß die Verbesserungen in Sendarien das Steueraufkommen in diesem Distrikt enorm vergrößern würden, und das ganz ohne Kosten für den cherekischen Staatshaushalt. Die von den Legionen erbaute Haupthandelsstraße brach wirkungsvoll das cherekische Monopol für den Warentransport zwischen Boktor und Camaar. Die Tatsache, daß die cherekischen Schiffe die einzigen waren, die zum damaligen Zeitpunkt die wilden und trügerischen Strömungen der Enge von Cherek meistern konnten, stellte nicht mehr das beherrschende Faktum im Nordhandel dar. Nun war es sendarischen Kauffahrern möglich, die Küstenroute von Kotu nach Darine zu nehmen und die Waren dann über Land auf der neuen Handelsstraße nach Camaar zu schaffen. Die Vergrößerung des Handelsaufkommens und das Sinken der Preise, die aus der Entwicklung dieser heilsamen Konkurrenz resultierten, gaben dem Wirtschaftsleben aller beteiligten Nationen einen ungeheuren Auftrieb.

    DIE ERSTE HORBITISCHE DYNASTIE
    3761 – 3911 (150 Jahre, 6 Kaiser)

    Tolnedra hat es der Weisheit des betagten Ran Borune XII. zu verdanken, des kinderlosen letzten Kaisers der ZWEITEN BORUNISCHEN DYNASTIE, daß der Übergang der Macht auf die Horbiter am Ende seiner Regierungszeit so glatt verlief. Notorische Neuerer, nahmen die Boruner zum erstenmal in der Geschichte direkten Einfluß auf die Wahl ihrer Nachfolger. Der Name von Ran Horb I. wurde zum Tempel getragen, bevor der alte Kaiser starb. Obwohl

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