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Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Titel: Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Bärenschulter von seinen Vettern getrennt wurde. Der legendäre Gründer der Nation war Algar Flinkfuß, der zweite Sohn des alten Königs Cherek. Wie Drasnien und Riva wurde Algarien am Ende des zweiten Jahrtausends besiedelt. Es scheint große Herden von Wildpferden und Rindern in der algarischen Steppe gegeben zu haben, und schon bald ritten die Menschen auf den Pferden, und ihre Rinderherden hatten sich mit den wilden, widerspenstigen Herden der Wildrinder vermischt, die in der Steppe lebten, wodurch eine wesentlich widerstandsfähigere Rasse entstand als die alornischen Rinder, die sie mit ins Land gebracht hatten.
    Es ist bewiesen, daß eine fortgesetzte Reihe von Scharmützeln mit angarakanischen Plünderergruppen entlang dem östlichen Steilhang von Algarien mit stets demselben, vorhersagbaren Ergebnis stattfand. Die angarakanischen Truppen waren naturgemäß zu Fuß und wurden daher von den berittenen Algariern mühelos zu Kleinholz verarbeitet. Die Fähigkeit der Algarier, sich rasch zu bewegen und andere Klans um die nötigen Verstärkungen zu bitten, ließ die angarakanischen Einfälle zu einem selbstmörderischen Unterfangen werden. Wir haben nie erfahren, warum die Angarakaner diese offensichtlich hoffnungslosen Unternehmungen tausend Jahre lang fortführten.
    Im Verlauf des vierten Jahrtausends versuchten tolnedrische Abgesandte, Verträge mit den Algariern abzuschließen, so wie sie es mit anderen Königreichen des Westens getan hatten, mußten sich aber mit fünfhundert Jahren fortgesetzter Enttäuschung abfinden, da sie nicht in der Lage waren, den algarischen König zu identifizieren – oft verhandelten sie jahrelang mit einem Mann, der sich später als bloßer Klanhäuptling erwies. Als es ihnen endlich gelang, den echten König der Algarier ausfindig zu machen, den verehrungswürdigen Cho-Dorn den Älteren, kam der hinterlistige alte Bandit bewaffnet mit Abschriften jedes Vertrages in das Verhandlungszelt, den die Gesandten im Zeitraum von fünfhundert Jahren abgeschlossen hatten, und bestand darauf, daß jedes Zugeständnis in jedem der Verträge auch ihm zugute käme. Gerissen erinnerte er die Gesandten daran, daß er der König sei, und fragte sie, wie sie es wagen könnten, ihm weniger anzubieten, als sie einem bloßen Klanhäuptling angeboten hatten.
    Das Ergebnis war einer der demütigendsten Verträge, die das Reich je abgeschlossen hat. Innerhalb der Grenzen von Algarien wurde keine tolnedrische Garnison geduldet. Kein Handel war im Lande erlaubt – mit Ausnahme eines beschränkten Austauschs gewisser, genau bestimmter Waren in Aldurford – in der Hauptsache Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände und keine gewinnträchtigen Luxusgüter. Es gab nicht einmal einen gehobenen Status, der für gewöhnlich den tolnedrischen Kaufleuten zugebilligt wurde. Das nötigte tolnedrische Viehaufkäufer dazu, in Muros in Sendarien aufzutauchen und mit anderen um den Kauf algarischen Viehs zu wettweifern, statt sich zu ihrem Preis die besten Tiere der Herden auszuwählen, wie sie anderswo gewöhnt waren. Darüber hinaus sahen sie sich gezwungen, niedrigste Preise für jene Waren zu verlangen, die algarische Klans in großen Mengen kauften (Algarier kaufen selten einzeln ein), auch hier in Konkurrenz mit den Kaufleuten anderer Nationen. Dies alles machte den großen Markt von Muros in Sendarien jedes Jahr zu einem der Hauptereignisse in der Handelswelt. Die tolnedrischen Kaufleute haben sich bitterlich über den Vertrag mit den Algariern beklagt, doch Kaiser Ran Horb II. hatte zum Zeitpunkt „seiner Unterzeichnung nur Augen für seine Vision von der Großen Nordstraße, und jede Konzession an die Algarier erzwang mehr Meilen dieses großartigen Traums. Als im Jahre 4002 die Nachricht von der Ermordung des rivanischen Königs nach Algarien gelangte, fand ein nie zuvor gesehenes Ereignis statt.
    Der tolnedrische Botschafter Dravor berichtete in Geheimdepeschen nach Tol Honeth, die gesamte Bevölkerung finde sich vor der Feste zusammen und lasse die Herden mit nur geringer Bewachung zurück. Es gab eine große Konferenz der Klanführer mit König Cho-Ram IV. und aus den versammelten Klans wurde ein Heer der besten Krieger zusammengestellt. Botschafter Dravor berichtete ferner, daß andere Einheiten algarischer Kavallerie ausgeschickt wurden, an den Grenzen Streife zu reiten. Dann, nach Ablauf von sechzig Tagen, tauchten die Massen drasnischer Infanterie auf und vereinigten sich mit der algarischen

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