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Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Titel: Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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meiner Schuhe durchdrungen.
    Dann machte ich mich auf, den Spuren der anderen zu folgen.
    Das war indes nicht so schwer, wie ich befürchtet hatte. Über die Jahrhunderte hatten sich Eiskristalle auf dem Boden abgesetzt, und es war leicht, den Fußabdrücken nachzueilen.
    Die erste Überraschung war, dass sie nicht den gleichen Weg zurück genommen hatten. Die Spuren führten nicht zu dem Wehrturm zurück, sondern nach zwei Sackgassen zu einem Abgang in die unteren Ebenen der Donnerfeste.
    Wieder wirkten die weiten, dunklen, mit Eis überzogenen Gänge unheimlich auf mich. Die Kälte hatte alles bewahrt, es hätte mich nicht überrascht, wenn im nächsten Moment die Fackeln und Laternen aufgeleuchtet hätten und die Stimmen der Soldaten der Legion ertönt wären.
    Aber ich hatte nicht die Zeit für solche Gedanken.
    Ich eilte den Spuren nach, kam unten an der Wendeltreppe an und stolperte beinahe über den kopfgroßen Körper einer Nachtspinne.
    Sie war mit einem einzigen Streich in zwei Teile zerlegt worden. Eiswehr, nur ein Bannschwert war so scharf.
    Meine Nackenhaare stellten sich auf, als ich die Spuren des Kampfes auf dem Boden las. Es war eine kurze Auseinandersetzung gewesen, aber wo eine Nachtspinne zu finden war, mochten auch andere sein.
    Jetzt, wo ich eines dieser Biester sah, war ich froh darüber, dass ich das letzte Mal nicht über mein Augenlicht verfügt hatte. Sie war eklig.
    Ich schüttelte mich, was wenig mit der Kälte zu tun hatte, und eilte weiter. Mittlerweile war mir klar, was die anderen beabsichtigten. Wenn sie die unterirdische Zugbrücke herablassen konnten, sparten sie einen deutlichen Teil des Weges.
    So war es denn auch. Ich musterte mit Erstaunen die großen Räder und die abgeplatzten Eisstücke der Torwinde, fragte mich einen Moment, wie sie es geschafft hatten, sie zu bewegen, bis mir Janos und Ragnarkrag einfielen.
    Das Licht meiner Laterne war nicht ausreichend, den Graben oder die andere Seite der Brücke zu erhellen; es schien mir, als ob die Zugbrücke in ein dunkles Nichts führte. Einen Moment zögerte ich, vor meinen Augen sah ich diesen scheinbar unendlich tiefen Graben wieder von Zokoras Licht ausgeleuchtet. Ich mochte Höhen nicht. Ich schalt mich einen Narren – diese Zugbrücke war breit genug für zwei schwere Wagen und nicht nur ein schmaler Grat –, als ich das Wolfsgeheul hörte. Ich fluchte inbrünstig und rannte los.
    Dann sah ich in der Ferne Licht.
    »Wo kommt Ihr denn her?«, fragte Varosch, als ich neben ihm zum Stehen kam, Seelenreißer in der Hand. Ein Schatten bewegte sich in der Dunkelheit, Zokoras Licht schnellte vor und beleuchtete eine riesige pelzige Gestalt. Varosch löste seinen Bolzen aus. Er versank im Auge der Kreatur, die aufheulte und wankend davonlief.
    »Nicht dass es dieses Mistvieh lange aufhält«, sagte er.
    Wir befanden uns in einer recht engen Passage, wo die Ingenieure des Hammerkopf -Kommandos eine Höhle erweitert hatten, damit die Wagen passieren konnten. Nur schien mir die Passage deutlich enger als vorher, und ich konnte mich auch nicht an die niedrigen Steinwälle erinnern, die uns Deckung gaben.
    Janos, Sieglinde und Zokora standen in der ersten Reihe, Natalyia kniete auf der rechten Seite neben Varosch, die Augen geschlossen und die Hände bis zu den Ellenbogen im Fels versunken, die Erklärung für die Veränderungen des Gesteins, aber immer noch ein Anblick, der mich schaudern ließ.
    »Ich dachte, ich schaue mal nach, ob ihr auch Spaß habt«, sagte ich.
    »Reichlich«, gab Janos zurück.
    »Ducken«, sagte Zokora.
    Ein Steinbrocken, fast dreimal so groß wie ein Kopf, kam angeflogen und zerbarst, als er auf die niedrige Brüstung aufschlug, Steinsplitter flogen nach allen Seiten davon.
    »Ganz dumm sind die Biester nicht«, sagte Janos. Wie zur Bestätigung erschallte ein lang gezogenes Heulen.
    »Ist es das, was ich denke?«, fragte ich ungläubig.
    »Ja. Werwölfe. Noch fünf sind übrig«, gab Zokora zur Antwort.
    »Gut, dass Ihr da seid«, kam die etwas gepresste Begrüßung von Sieglinde. »Bis jetzt waren Eiswehr und Ragnarkrag die einzigen Klingen, die etwas gegen diese Untiere ausrichten konnten. Aber ich bin nicht gut genug.«
    »Sie hat bereits drei dieser verfluchten Biester erledigt«, sagte Janos mit hörbarem Stolz.
    Klangg! Ein Bolzen surrte an meinem Ohr vorbei, und in der Dunkelheit heulte wieder etwas auf.
    »Noch neun Bolzen«, kam Varoschs ruhige Stimme von hinten. »Zähe Biester.«
    »Das letzte

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