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Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Titel: Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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gesagt. Wir befanden uns in ›meinem‹ Raum, wo Armin meine Kleidung für heute Abend bereit gelegt hatte. Auch wenn ich ihn mir nicht ausgesucht hatte, gefiel mir das Zimmer, und als ich dies Armin sagte, strahlte er. Am besten gefiel mir allerdings die Tür, die zu Leandras Räumen führte.
    »Was meinst du von mir lernen zu können?«, fragte ich, während ich die auf dem Bett ausgelegte Kleidung musterte. Sie erschien mir zu prunkvoll.
    Armin hielt in seiner Arbeit inne, er inspizierte gerade mit sorgenvollem Gesicht meinen zerrissenen Kettenmantel.
    »Ich kann es selbst nicht so genau sagen, Esseri. Ich beobachte Euch und sehe, wie Ihr die anderen behandelt. Und ich glaube, ich weiß, warum Ihr Euch den Respekt Eurer Freunde verdient habt.«
    Oh? Das hätte ich jetzt auch gerne gewusst. »Warum denn?«
    Armin runzelte nachdenklich die Stirn. »Ich habe länger gebraucht, um es herauszufinden. Zuerst dachte ich, es wäre, weil Ihr alle gleich behandelt, Diener wie Emir. Dann dachte ich, es wäre, weil Ihr immer alles seht. Aber jetzt weiß ich es besser. Ich hörte Euch niemals einen Vorwurf machen. Und Ihr selbst gebt nie auf. Ich glaube, das ist es.«
    Ich konnte nur den Kopf schütteln. »Ich glaube, du irrst dich. Ich behandle Leute unterschiedlich, ich mache Fehler, und sowohl Zokora als auch Leandra sind weitaus aufmerksamer als ich. Und was soll ich Vorwürfe machen? Meine Freunde tun, was sie können. Sollten sie mal tatsächlich etwas falsch machen, was kaum vorkommt, dann wissen sie es selbst. Sie sind alle alt genug. Und ich bin oft genug nahe daran aufzugeben.«
    Armin verbeugte sich tief. »Danke, Esseri. Genau das meinte ich. Ich suchte das Wort. Ihr seid bescheiden.«
    Ich glaube, von Gering sah das anders.
    Er bemerkte meinen Blick und lachte. »Keine Angst, Ihr seid nicht mein Vorbild. Ich führe mein eigenes Leben.«
    »Ich kann kaum glauben, dass ich so ausstaffiert bin«, sagte Janos. »Ich frage mich, wo er die Kleider her hat.«
    »Faihlyd, möchte ich wetten«, sagte Leandra. »Schwarz und Silber stehen Euch gut.«
    Wir blieben bei den Farben, die wir meistens getragen hatten. Leandra und ich waren hell und weiß, die anderen schwarz gekleidet. Wir waren zu sechst, zuzüglich Armin. Natalyia sollte später nachkommen. Sie hatte noch eine Aufgabe übernommen.
    In der Tat hatte sich Armin, oder Faihlyd, selbst übertroffen. Vor allem Leandras Schönheit strahlte, aber auch Zokora und Sieglinde wirkten edel und elegant.
    »Wie geht es euch beiden?«, fragte ich Sieglinde und Janos.
    »Es geht«, antwortete Janos. »Der Finger kribbelt. Es macht mich wahnsinnig. Die Beinwunde ist in Ordnung, und die Schmerzen sind zu ertragen. Ich mache mir eher um Sieglinde Gedanken.« Er warf ihr einen besorgten Blick zu.
    »Ich werde dabei sein«, sagte Sieglinde. »Solange ich mich gerade halte und nicht zu hastig bewege oder zu tief atme, geht es. Meine Schulterwunde hat sich auch wieder geschlossen.«
    Bei der gleichen Gelegenheit, bei der Janos am Bein verletzt worden war, hatte Sieglinde auch eine Schulterwunde empfangen. Zudem trugen ihre Rippen noch die Spuren der Werwölfe. Sieglinde, die Tochter eines einfachen Wirtes, war weitaus zäher als viele Krieger, die ich kannte. Es war nicht lange genug her, dass man wirklich von Verheilen sprechen konnte, auch wenn Zokora ihre Kunst gewirkt hatte. Ich warf einen Blick zu Zokora hinüber, die wie üblich ruhig und unbeteiligt erschien. Ohne ihre Heilkünste wäre vieles anders gekommen.
    Ich war gespannt, was der Abend bringen würde.
    Wir verließen das Haus und stiegen in die wartenden Sänften. Armin als mein Diener lief neben meiner Sänfte her, auch er hatte sich schick gemacht. Ich fragte ihn, warum er nicht beunruhigter war.
    »O Esseri, ich bin beunruhigt! Aber was nützt es, dies zu zeigen? Ist es nicht besser, aufrecht und lächelnd zu gehen als geduckt und verängstigt?«
    Ja, damit hatte er wohl recht.
    Anders als ich erwartet hatte, bewegten sich die Sänften und unsere Eskorte nicht zum Platz der Ferne und von dort aus zum Palast, sondern in Richtung Hafen und von dort aus durch das Hafentor in den Palastbereich.
    »Vor den Toren des Palasts gibt es bereits eine riesige Menschenmenge«, erklärte mir Armin. »Dort ist kein Durchkommen. Ihr seid geladene Gäste, ihr nehmt den gleichen Weg wie die anderen hohen Herren und werdet den Palast über die Palastgärten erreichen. Der Weg wird angenehmer sein.«

24. Die Geburtstagsfeier
     
    An

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