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Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Titel: Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Vertiefung passend für eine schwere Kette oder ein großes Collier. Diese Schatulle war nagelneu. Ich fand diese Symbole in einer Ecke eingestanzt.« Sie legte ein kleines Stück Papyira auf den Tisch. »Dann hörte ich Geräusche und fand, dass es an der Zeit wäre zu gehen.«
    »Eine Schmuckschatulle?«, dachte ich laut. »Kann es sein, dass sie für jenes zweite Objekt bestimmt ist, das Jefar und sein Auftraggeber besitzen wollen, an das sie aber noch nicht herangekommen sind? Sie sprachen doch von so etwas, nicht wahr?«
    »Ja, sie haben eine Schriftrolle gefälscht und begehren ein weiteres Objekt, das sie noch nicht errungen haben, weil eine Sie es dauernd trug«, bestätigte Sieglinde.
    »Es ist alles ziemlich rätselhaft«, meinte Janos schulterzuckend.
    »Das stimmt, aber es hat uns in der Tat etwas weitergebracht«, sagte ich. »Hat jemand von euch das Gefühl, er oder sie wären erkannt oder beobachtet worden?«
    »Natürlich nicht«, sagte Zokora, ohne vom Buch aufzusehen. Varosch schüttelte den Kopf.
    Natalyia sagte: »Ich denke, dass mich einer der Wächter sah, aber nur außerhalb des Grundstücks.« Sie zuckte mit den Schultern. »Vielleicht sah er auch nur zu mir, weil in diesem Moment niemand anders zu sehen war. Vielleicht gefiel ihm auch einfach nur, was er sah.«
    Das war meiner Ansicht nach mehr als nur wahrscheinlich.
    Sieglinde nahm das Stückchen Papyira auf und studierte es. »Vermutlich das Zeichen des Juweliers.«
    Natalyia machte eine ratlose Geste. »Vielleicht. Da müssen wir wohl Armin fragen.«
    Leandra kam aus unserem Raum zurück. Sie sah uns an und blickte dann zur Tür.
    »Wo ist Janos?«
    »Er hätte sich beinahe an einer Raupe verschluckt«, sagte ich. »Eine Raupe in einer Traube. Er fragt gerade nach, ob jemand diese Raupe kennt.«
    »Ja«, sagte Janos von der Tür her. »Es handelt sich um eine Schmetterlingsart. Der Schmetterling soll bildschön sein. Aus den Raupen machen die Heiler hier eine Paste, die betäubend und schmerzlindernd wirkt. Man ist sich nicht sicher, ausprobieren will es auch niemand, aber man vermutet, dass das Verschlucken eine Atemlähmung ausgelöst hätte. Diese Raupen sind oft auf Trauben zu finden.« Er runzelte die Stirn. »Hätte ich die Traube gegessen und man hätte die Raupe dann gefunden, wäre man von einem Unfall ausgegangen.« Er griff in die Fruchtschale, fischte eine Traube heraus, schaute sie sich genau an und warf sie in die Luft, um sie mit dem Mund aufzufangen. Er grinste breit. »Davon, dass diese Raupen in Trauben zu finden wären, hat man allerdings noch nie etwas gehört.«
    »Das sieht nicht gerade sehr gezielt aus«, sagte Sieglinde. Janos zuckte mit den Schultern. »Offensichtlich war es ihnen egal, wen von uns es erwischt. Einen Versuch war es allemal wert.«
    Leandra sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. Sieglinde erklärte ihr, was geschehen war, während ich mir die Zeit nahm, Leandra etwas eingehender zu bewundern.
    Sie trug wieder ihre Rüstung unter einem strahlend weißen Burnus. Aber diesmal verzichtete sie auf die Kopfbedeckung. Ein Schleier hing, mit einem goldenen Kettchen befestigt, von ihrem linken Ohr, sie hatte ihn noch nicht vorgelegt, die Perücke war zu drei schweren Zöpfen geflochten und als solche nur zu erkennen, wenn man genau hinsah. Alles an ihr glänzte wie frisch poliert, kein noch so kleiner Fleck wagte es, das strahlende Weiß ihrer Kleidung zu stören.
    Ich fragte mich, wie sie das erreicht hatte. Es gab mehrere Methoden, Leinen zu bleichen, danach war es hell. Ein sehr helles Grau war üblich. Weiß war etwas Besonderes.
    Durch ihre Größe und schlanke Figur wirkte sie … majestätisch war wohl das Wort, das ich suchte. Selten war mir ihre elfische Herkunft so bewusst wie jetzt.
    Steinherz’ Griff ragte über ihre Schulter, die Rubine der Drachenaugen schienen mir heute ganz besonders zu funkeln.
    So vertieft war ich in ihren Anblick, dass es etwas dauerte, bis ich merkte, dass sie mich ebenfalls ansah.
    »Ist etwas, Leandra?«
    »Willst du so zu dieser Audienz erscheinen?«, fragte sie und musterte mich von oben bis unten.
    Ich sah an mir herunter. Die Kleidung war heute Morgen frisch gewesen, jetzt war sie meiner Meinung nach immer noch sauber, aber weit von Leandras Erscheinungsbild entfernt.
    Leandras Rüstung war aus Mithril gefertigt, einem Stahl, dessen Verarbeitung ein Geheimnis war, das weder die Zwerge noch die Elfen jemals mit Menschen geteilt hatten. Zwanzigmal leichter als

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