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Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Titel: Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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verleugnet durchaus nicht die Existenz der anderen Götter. Ihre Göttin ist Astarte unter einem anderen Aspekt.«
    Der Emir nickte ruhig. »Zwischen der Reichsstadt und Bessarein herrscht ein gespanntes Verhältnis. Dass Ihr der Kommandant einer Legion seid, ist unwillkommen.«
    »Ich trage den Ring. Aber ich bin kein Kommandant. Die Legion existiert nicht mehr.«
    »Jeder kennt die Zweite Legion. Sie galt und gilt als unbesiegbar. Es wäre denkbar, dass sie, wie so vieles aus dem Alten Reich, noch existiert.«
    Leandra schüttelte den Kopf. »Sie existiert nicht mehr. Wir sind hier, um sie wieder aufzubauen.«
    Der Emir sah sie überrascht an und hob dann die Hand. »Auf die Zweite Legion kommen wir später noch einmal zurück. Ihr sagt, sie existiert nicht. Ist das richtig?«
    »Ja«, bestätigte ich, und die anderen nickten.
    »Die Hinrichtungen. Ich wusste von ihnen, aber offiziell darf ich das nicht erlauben. Könnt Ihr dazu etwas sagen?«
    »Ja, Hoheit.« Ich verbeugte mich aus dem Sitzen heraus. »Die beiden ersten Hinrichtungen fanden auf dem Gebiet des Imperiums statt und nicht auf dem Gebiet Eures Reiches.«
    »Es gibt Menschen, die das anders sehen. Aber auch das lasse ich erst mal so stehen. Was war mit den Hinrichtungen in den Kanälen?«
    »Das waren keine Hinrichtungen. Der Nachtfalke wurde in einem Kampf besiegt, die Leiche wurde aufgehängt, um Verfolger abzuschrecken. Dem König der Diebe wurden die Pulsadern geöffnet. Dies entspricht der Hinrichtungsmethode des Alten Reiches. Aber dieser Tod ist langsam. Ich ging davon aus, und in der Tat war es auch so, dass er es überleben würde, da wir die Hinrichtung nicht überwachen konnten. Wenn ihn jemand umbrachte, dann waren es wahrscheinlich seine eigenen Gefolgsleute. Prinzessin Faihlyd machte eine Andeutung, dass es sogar die Nachtfalken selbst gewesen seien.«
    Der Emir lehnte sich zurück, seine Miene hatte sich etwas aufgehellt. »Also kann ich Euch nur die Hinrichtungen auf dem Richthügel vor der alten Wegestation zum Vorwurf machen, und das auch nur dann, wenn ich den Vertrag mit Askir als ungültig ansehe.«
    Ich zögerte einen Moment und nickte dann. »Ja, Hoheit.«
    »Diese Göttin, erzählt mir mehr davon.« Der Emir sah Zokora an. Ich schwieg, das sollte sie selbst erklären.
    »Ich bin Priesterin der Solante. Ich erkenne die anderen Götter an.« Zokoras Stimme klang unbeteiligt. Dennoch hatte ich das Gefühl, als wäre sie verärgert. Sie war nicht die Einzige, allerdings fühlte ich mich überraschenderweise kaum angegriffen. Ich hatte schon erwartet, dass Derartiges geschehen würde.
    »Ich bin ihr Gefährte und selbst ein Geweihter Borons«, meldete sich Varosch mit ruhiger Stimme zu Wort. »Mein Gott würde eine solche Verbindung nicht gestatten, wenn Zokora die Macht Borons zurückwiese. Dies ist nicht der Fall. Mein Wort darauf.«
    Der Emir schaute verwundert drein. »Ein Geweihter Borons. Ihr bestätigt, was hier gesagt wurde?«
    Varosch griff unter seine Tunika und zog das an einer silbernen Kette hängende Symbol seines Gottes hervor, ein Schwert in einem Kreis. Er ließ es auf seiner Handfläche liegen. »Ich schwöre, dass, nach meinem Wissen, all das, was meine Gefährten sagten, die Wahrheit ist. Bei Boron.«
    Das Symbol des Gottes der Gerechtigkeit schimmerte, das Schwert schien sich aus dem Kreis zu lösen und über seiner Handfläche zu schweben, die stumpfe Spitze nach unten.
    »Faihlyd«, sagte der Emir. »Schreib nieder, dass ich, der Emir von Gasalabad und so weiter, die Vorwürfe gegen den Fremden Havald und seine Begleiter überprüft und für nichtig befunden habe.«
    Faihlyd nickte und ergriff eine Feder. »Ja, Vater.« Es schien angebracht, nichts zu sagen, bis sie fertig geschrieben hatte. Sie schrieb überraschend schnell und flüssig. Dann erhitzte sie das Siegelwachs, ließ es auf das Dokument tropfen und reichte es ihrem Vater, der sein Siegel in das Wachs presste.
    »So«, sagte der Emir und lächelte. »Das wäre erledigt.«
    Leandra verbeugte sich. »Darf ich sprechen?«
    »Sprecht.«
    »Selbstverständlich ist dieser Ausgang in unserem Sinne. Ihr seht mich dennoch verblüfft, dass Ihr allein auf Grund unserer Ausführungen entschieden habt.«
    »Nun, das Wort eines Borongeweihten ist ein machtvolles Argument. Dennoch, wie sollte ich anders entscheiden?«, sagte der Emir. »Ich muss bei jedem Gericht, das ich abhalte, jemandem glauben. Ich halte seit über zwanzig Jahren jeden Tag Gericht. Ich muss mich

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