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Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Titel: Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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auf mich selbst und meine Menschenkenntnis verlassen. Zukünftige Generationen werden entscheiden, ob ich ein gerechter Herrscher war.« Er lächelte. »Vergesst nicht, nur Boron steht über meiner Gerichtsbarkeit. Ich weiß noch nicht genug über euch, aber ich weiß, was bisher geschah. Havald Bey rettete das Leben beider meiner Töchter und das Faraisas, meiner Enkelin. Einmal war er sogar direkt an einem Wunder beteiligt. Ich kann darin keine Feindschaft zu unserem Haus finden, jedoch weiß ich sehr wohl, welche Sympathien manche meiner Ratsherren hegen und nach welchem Wind sie ihre Fahnen richten.« Er fixierte Zokora mit seinem Blick. »Vertraulichkeit meiner Person gegenüber ist zwar ebenfalls eine Verfehlung, doch liegt es auch in meinem Ermessen, so etwas zu tolerieren.«
    Zokora sah ihn überrascht an und wandte sich dann an Varosch. »Was meint er?«
    Varosch schmunzelte leicht. »Er sieht darüber hinweg, dass du ihn geduzt hast.«
    Sie sah verblüfft zu dem Emir hinüber. »Er ist kein Gott!«
    Die Mundwinkel des Emirs zuckten. »Nein, das bin ich nicht«, sagte er.
    Zokora nickte. »Eben.«
    »Damit wäre auch das geklärt.« Der Emir schmunzelte. »Zu meinem eigentlichen Anliegen: Ich versprach Havald Bey eine hohe Belohnung, erwiese es sich als wahr, dass ihr meine Tochter gerettet habt. So nennt mir eure Wünsche.«
    »Eine offizielle Audienz mit Euer Hoheit, in meiner Eigenschaft als Gesandte meiner Königin«, sagte Leandra, bevor jemand anderes etwas sagen konnte. »Es geht um das Weiterbestehen meiner Heimat.«
    »Ihr seid Gesandte Eurer Königin? Ihr, nicht Havald?«, fragte der Emir erstaunt.
    Leandra nickte und zog eine Schriftrolle aus ihrem Ärmel. »Hier ist meine Beglaubigung.« Sie hielt die Rolle hoch, Faihlyd erhob sich und nahm sie entgegen. Sie brach das Siegel, überflog das Schreiben und reichte es dann an ihren Vater weiter, der es sorgsam las.
    »Nun«, sagte der Emir dann. »Ihr werdet die Gelegenheit erhalten.« Er reichte ihr die Gesandtschaftsrolle zurück. »In zwei Tagen feiert Gasalabad den Geburtstag meiner Tochter. Ihr werdet zusammen mit Euren Begleitern eine Einladung als Gesandte des Königreichs Illian erhalten. Dort werdet Ihr Euch offiziell der neuen Emira vorstellen.« Er nickte in Richtung seiner Tochter. »Vielleicht ergeben sich bis dahin auch weitere Möglichkeiten zu Gesprächen.« Er ließ seinen Blick über uns wandern. »Ich erfuhr, dass ihr ein Haus erworben habt. Erlaubt mir, es euch zu schenken. Ich gab Anweisung, euren Diener bei der Restaurierung der alten Hafenbörse zu unterstützen.«
    »Wir sind für Eure Großzügigkeit dankbar. Hoheit, wäre es möglich, dem Gebäude den Status einer Botschaft zu verleihen?«, fragte Leandra.
    Er sah zu seiner Tochter hinüber, die still nickte. »So sei es«, sagte er. »Erzählt mir nun von der Zweiten Legion.«
    »Verzeiht, Hoheit, noch nicht.« Ich verbeugte mich erneut. »Zuerst will ich Euch berichten, was wir herausgefunden haben. Da wären zum einen diese Zeichnungen, gefertigt nach Essera Zokoras Angaben. Sie zeigen diejenigen, die wahrscheinlich die Reisegesellschaft Marinaes überfielen …«
    Als wir zum Haus der Hundert Brunnen zurückkehrten, war am Horizont das Morgenrot zu sehen. Leandra schlief mit dem Kopf auf meiner Schulter, als die Sänften uns zurückbrachten. Selbst im Schlaf lächelte sie.
    Nachdem wir über unsere Entdeckungen Bericht erstattet hatten, hatte Sieglinde darum gebeten, unsere Geschichte erzählen zu dürfen. Ich hatte vergessen, dass Sieglinde mehr dem Ruf des Barden folgte als dem eines Kriegers. In dieser Nacht an Bord der Prinzessin Faihlyd beschwor ihre Stimme in alter Bardentradition die Geschehnisse in jenem Gasthof am Fuß des Donnerpasses herauf.
    Als das Prunkschiff wieder anlegte, hatte nicht nur ich das Gefühl, neue Freunde gewonnen zu haben.
    Leandras Beschreibung der Legionen Thalaks – sie war die Einzige von uns, die bisher die Front gesehen hatte – beunruhigte den Emir sehr.
    »Es wird schwer sein, Unterstützung für einen Krieg zu erhalten, der so weit entfernt stattfindet«, sagte er dann.
    »So weit ist er nicht entfernt«, teilte ich ihm mit. »Thalaks Agenten sind schon vor uns hier gewesen. Ich frage mich, wem sonst daran gelegen sein kann, einen Keil zwischen Askir und Bessarein zu treiben.«
    Der Emir senkte den Kopf. »Das mag sein. Aber es gibt genügend Abneigung gegen imperiale Bevormundung auch ohne diese Agitatoren, sollten sie

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