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Das Auge des Sehers (German Edition)

Das Auge des Sehers (German Edition)

Titel: Das Auge des Sehers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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dreckig.»
    «Nun hören Sie aber auf, Mangold. Für die Bank Grossen & Cie. sind Sie doch ein viel zu kleiner Fisch. Die geben sich nicht mit Ihren paar Franken ab.»
    «Ha! Die Grossen sicher nicht, aber deren Ableger die Heimburg. Ganz raffinierte Siechen, die Grossens. Machen auf vornehm und edel, dabei mischen sie auch beim gewöhnlichen Volk mit. Hat mir mein Berater gesagt. Ich dachte, wenn die Grossen dahinter steckt, ist alles seriös. Ging ja auch lange Zeit gut, ich war immer kreditwürdig. Dann auf einmal nicht mehr. Sie drohten mir, Kredit zurückzahlen oder hopsgehen. Womit soll ich denn zahlen? Ist doch alles weg.»
    «Woher wissen Sie, dass Arthur Schwegler hinter dieser Angelegenheit steckt? Es ist doch logisch, dass eine Bank ihr Geld zurück will, wenn sie sieht, dass der Schuldner sich übernimmt.»
    «Du bist schon naiv! Willst du es wirklich wissen? Hä?» Er zog Ferrari ganz nah zu sich hin. «Es gibt keine Zufälle, Mann! Keine Zufälle! Verstehst du? Kurz, nachdem wir im Sektenzentrum die Scheiben eingeschlagen haben, verlieren wir den ersten Auftrag und die Bank kündigt mir die Kredite. Rate mal, wer da jetzt baut?»
    «Architekt Paul Studer. Und der hat absolut nichts mit Schwegler zu tun.»
    «Mann, bist du blöd! Heimburg finanziert doch den ganzen Scheiss, zusammen mit diesen Grävenitz Immobilien. Da bist du platt. Was?! Kaum haben wir uns aufgerappelt, verlieren wir den nächsten Auftrag, weil wieder …»
    Mangold sah den Kommissär auffordernd an.
    «… die Bank Heimburg mit im Spiel ist», vollendete Ferrari den Satz.
    «Bingo! So gehts immer weiter. Ist dir jetzt auch klar, wer das alles raffiniert eingefädelt hat, hä?»
    «Arthur Schwegler.»
    «Mann, oh Mann! Jetzt ist bei ihm der Groschen gefallen.» Er setzte nochmals an. «Puh! Das Gesöff ist gut und die Schmerzen sind auch weg. Das war ein gezielter Schlag. Alle Achtung. Ich sag dir noch was, damit du die Geschichte auch wirklich verstehst. Ich hab mir den Studer vorgenommen, ihm gesagt, dass ich ihm alle Zähne rausschlage, wenn er nicht damit rüberkommt, wieso wir den Auftrag nicht bekommen haben. Er wusste es nicht. Der lügt doch wie gedruckt. Egal, ich weiss es … Schwegler, Schwegler und immer wieder Schwegler!», schrie Mangold und schleuderte die leere Flasche gegen die Wand.
    «Und, indem Sie Ihre Handwerkerkollegen über den Tisch gezogen haben, konnten Sie den Konkurs abwenden.»
    «Schön wärs! Reichte genau, um die Bank ruhig zu stellen. Konnte damit einen Teil der Schulden zurückzahlen. Ich habe Arian alles erzählt. Er wollte mir helfen. Das wäre meine Rettung gewesen … wäre … wenn mir nicht einer einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Jetzt ist er übern Jordan.» Er legte den Kopf auf den Tisch. «Es erwischt immer die Falschen. Verdammt noch mal. Die Drecksau lebt noch und Arian ist tot. Aber ich zeigs euch allen. Ein Mangold geht nicht unter.»
    «Und wie zeigen Sie es uns?»
    «Das wirst du schon sehen und der Urs, der Franz, der Richi und der Hans auch. Ich lege denen die vierhundert Riesen auf den Tisch. Bar! Mit Zinsen.»
    «Indem Sie ein paar Rohre verkaufen?»
    «Indem … ach, leckt mich doch! Die werden alle noch angekrochen kommen und um Hilfe betteln.»
    «Wo waren Sie gestern Nacht?»
    «Im Bett, wo denn sonst? Wieso fragst du wegen gestern Nacht?»
    «Weil Jason Untala ermordet wurde.»
    «Der … der von der Sekte? Echt? Ah, du glaubst, dass ich es gewesen bin.» Mangold versuchte aufzustehen, ballte eine Faust und schlug im Zeitlupentempo am Kommissär vorbei. Dann fiel er zurück auf den Stuhl. «Du Sauhund! So ist das. Zuerst haust du mir das Bein kaputt und dann beschuldigst du mich. Du verdammter Sauhund!»
    «Es war nur eine Frage.»
    «Die da ist wenigstens ehrlich. Keine Mätzchen. Die sagt dir ins Gesicht, was sie von dir hält. Nicht so wie du und dieser Schwegler. Hol mir noch eine Flasche. Die Schmerzen fangen schon wieder an.» Mangold zog den Korken mit den Zähnen heraus und nahm einen herzhaften Schluck. «Euch zeigts der Mangold. Euch Dreckspack.»
    Ferrari erhob sich, griff zum Handy und rief einen befreundeten Arzt an. Mangold war am Tisch eingeschlafen.
    «Wir müssen mehr über Schwegler in Erfahrung bringen. Ich bin sicher, dass Schwegler der Kopf war und Jason der verlängerte Arm.»
    «Und das Motiv?»
    «Geld, Macht – was weiss ich. Das kann letztendlich nur er beantworten.»
    «Es wird nicht leicht sein, ihn zu überführen. Er hat das

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