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Das Band des Mykerinos (Adrian Pallmers magische Abenteuer, Band 2) (German Edition)

Das Band des Mykerinos (Adrian Pallmers magische Abenteuer, Band 2) (German Edition)

Titel: Das Band des Mykerinos (Adrian Pallmers magische Abenteuer, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steeve M. Meyner
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Richtung. Er hatte nämlich ganz vergessen, dass er noch immer unter seiner Tarnung verborgen war, so dass der Hüter ihn nicht sehen konnte. Sie liefen an der Außenmauer des Gebäudes entlang, bis sie bei einer kleinen, unscheinbaren Seitentür ankamen, die sich weitab vom Haupteingang befand. Die Tür hatte weder eine Klinke noch einen Türknauf. Neben der Tür war ein kleines, angerostetes Metallschild angebracht. Darauf konnte er die Buchstaben BIMAC und weitere große Schriftzeichen anderer Sprachen, die er noch nie gesehen hatte, erkennen. Darunter stand zwar noch etwas, doch Adrian konnte es in der Dunkelheit nicht entziffern. Der alte Zauberer zog einen großen Schlüsselbund aus seiner Tasche, streckte einen der Schlüssel in ein Schlüsselloch und drehte ihn zweimal. In der Tür begann ein Rattern und Klingen, als ob ein mächtiges Uhrwerk in Bewegung gesetzt worden war. Nach einiger Zeit öffnete sich dann die Tür von ganz allein und gab den Blick auf einen langen Gang frei. An den Seitenwänden befanden sich kleine Vertiefungen, in denen sich nacheinander, von vorn nach hinten, weiß-blau brennende Feuer entzündeten. Am Ende des Ganges war eine prächtig mit Gold und Schnitzereien verzierte Tür zu erkennen, die aber ebenfalls verschlossen war. 
    »Herzlich willkommen in der Bibliotheca Maleficium a Cairo, der Magischen Bibliothek von Kairo. Trete ein und finde Erleuchtung!«
    Mit diesen Worten trat der Alte in den Eingang und machte mit seinen Händen ein Zeichen, dass Adrian ihm folgen sollte. Kaum war er in den Gang getreten, schloss sich die Außentür wieder von ganz allein und Adrian durchfuhr ein leichtes Kribbeln. Der Hüter drehte sich zu ihm herum und streckte ihm seine Hand entgegen. Erschrocken darüber, dass er nun offensichtlich nicht mehr getarnt war, machte er einen hastigen Schritt zurück und stieß gegen die Wand. Lächelnd beruhigte ihn der Hüter der Bibliothek, »In der Bibliothek kann keine Magie ausgeführt werden. Sämtliche Zauber sind hier unwirksam. Es ist ausschließlich ein Ort der Erleuchtung und des Studiums. Und übrigens, ich bin Ben Amman Salif Mosaaf, der Hüter dieser Bibliothek. Wie kann ich dir helfen?«
    Etwas überrumpelt, wusste Adrian gar nicht, was er antworten sollte, fing sich aber gleich wieder. Doch konnte er dem Alten vertrauen? Dieser bemerkte natürlich sein Zögern. »Ich weiß schon, warum du hier bist. Alle, die mit dem Orden von Arlon verbunden sind, wissen natürlich, dass du dabei bist, die Prüfungen für die Aufnahme in den Rat der Magister zu erfüllen. Ich hörte, deine Aufgabe habe etwas mit dem Pharao Mykerinos zu tun. Deshalb war ich mir sicher, dass du früher oder später hier auftauchen würdest. Connet, der hinter dir her ist, muss auch etwas davon aufgeschnappt haben. Doch solange du hier drin bist, bist du relativ sicher vor ihm. Seine Magie hat hier genauso wenig Macht wie deine. Doch du musst auf der Hut sein, wenn du die Bibliothek wieder verlässt.« Nach einer kurzen Pause setzte er fort, »Du musst sicher ganz hungrig und müde sein. Komm mit!«
    Ben Mosaaf ging, gefolgt von Adrian, den Gang weiter in Richtung der prächtigen Pforte, die sich ebenfalls von allein öffnete und den Blick auf eine scheinbar endlose Halle freigab. Soweit das Auge reichen konnte, waren Regale zu sehen, die dicht an dicht standen und nur durch schmale Gänge voneinander getrennt waren. Viele der Regale waren so hoch wie kleine Wohnhäuser. Die meisten von ihnen waren nur über lange, schmale Leitern zu erreichen, die überall an den Seiten lehnten oder hingen. Sämtliche Regale waren vollgestopft mit großen und kleinen, dicken und dünnen, alten und neuen Büchern, deren unterschiedlichen Einbände in allen möglichen Farben schimmerten. In anderen Regalen lagen Schriftrollen in allen Größen, Tontafeln mit eigenartigen Keilschriften und Metallplatten mit sonderbaren Gravierungen. Ein bisschen erinnerte Adrian die Bibliothek an Helmut Krogers Lager. Nur schien alles perfekt sortiert und geordnet zu sein. Trotz der nächtlichen Stunde eilten hier und da ein paar Leute durch die Gänge. Immer, wenn sie Ben Mosaaf bemerkten, winkten sie ihm schweigend zu.
    Der Hüter führte Adrian zu einem Regal, das an der Wand stand und berührte den hölzernen Rahmen mit seiner rechten Hand. Einige der Bücher rückten selbständig zur Seite, die Regalbretter klappten nach unten und gaben den Durchgang in einen kleinen Nebenraum frei. Der Raum war komplett mit

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