Das besondere Kräuterkochbuch
Küchenpflanze
Seit über 2000 Jahren ist die Nutzung als Nahrungsmittel nachgewiesen. So nahmen es die Alten Römer für Saucen und als Würzkraut für Essig. In seiner Heimat Süditalien wurde es nicht nur zu gegrilltem Fisch und Lammfleisch verwendet, sondern auch zur Desinfektion von Weinfässern vor dem Befüllen mit der neuen Ernte. Bunde des Winter-Bohnenkrauts wurden damals vor die Fässer gehängt, um sie vor Fruchtfliegen zu schützen, während der Wein fermentierte.
Ernte und Verwendung
Blätter
Die Blätter kann man vom zeitigen Frühling bis zum Spätherbst ernten. Am kräftigsten und saftigsten schmecken die neuen Triebe. Wie dem Namen zu entnehmen ist, kommt das Kraut vor allem zu Bohnen zum Einsatz, von frischen grünen bis zu Dicken Bohnen, aber auch zu allen anderen Hülsenfrüchten. Die Blätter duften süßlich und da sie recht scharf schmecken, können sie auch als Pfefferersatz dienen.
Aber beachten: Beim Kochen verliert das Kraut seinen Geschmack.
Blüten
Sobald die Blüten im Frühjahr erscheinen, kann man sie pflücken. Die kleinen Blüten haben ein kraftvolles Aroma, das ausgezeichnet zu Käse, Salaten sowie zu Pflaumen und Birnen passt.
Eigenschaften
Die Blätter unterstützen die Verdauung, wirken Koliken, Blähungen und Völlegefühl entgegen.
Weitere Arten
Sommer-Bohnenkraut, Garten-Bohnenkraut
Satureja hortensis
Dieses einjährige Kraut blüht im Sommer in kleinen, weißen Blüten mit einem rosa Hauch. Die lanzettlichen Blätter sind mittelgrün und duften scharf. Wird vor allem in Europa und den USA zu Bohnengerichten gegessen.
Berg-Bohnenkraut
Satureja montana ssp. illyrica
Die halbimmergrüne Staude hat im Sommer kleine, malvenfarbene Blüten und dunkelgrüne, schmale, kleine Blätter. Hat wie Winter-Bohnenkraut einen kräftigen Geschmack und wird daher gerne in Marinaden, zu Grillfleisch, Gemüse und Hülsenfrüchten verwendet.
Kriechendes Bohnenkraut
Satureja spicigera
Diese Art hat im Spätsommer kleine, weiße Blüten, die hellgrünen, lanzettlichen Blätter haben ein überaus kräftiges Aroma. Wild ist es auf Sardinien zu finden, wo es unter anderem in Salami verarbeitet wird.
Thymbra-Bergminze
Satureja thymbra
Eine halbimmergrüne Staude mit hübschen, kleinen, purpurfarbenen Blüten und dünkelgrünen, schmalen Blättern, die aromatisch duften. Dieses Kraut hatte früher verschiedene Namen und wurde sogar zur Thymian-Gattung gezählt. Schmeckt exzellent zu gegrilltem Fisch, Lammfleisch und Pilzen.
Afrika-Zitronenkraut
Satureja biflora
Die Blätter dieses halbimmergrünen Krauts schmecken scharf und nach Zitrone. Die Pflanze blüht weiß und passt gut zu Hülsenfrüchten sowie anderen Gemüsegerichten.
DICKE BOHNEN MIT BOHNENKRAUTCREME
Pfeffriges Bohnenkraut passt ideal zu Dicken Bohnen. In diesem Rezept meiner Mutter habe ich nur eine Zutat verändert: Sie bevorzugte Schlagsahne, ich dagegen Crème fraîche. Wenn Sie Zeit und Geduld haben, können Sie die Haut der Bohnen nach dem Kochen abziehen, denn so sind die Bohnen lebhafter grün und schmecken milder. Mit kaltem Schinken servieren.
Ergibt 2 Hauptgerichte oder 4 Beilagen
340 g junge Dicke Bohnen
2 Zweige Sommer-Bohnenkraut
30 g Butter
1 EL Sommer-Bohnenkrautblätter, fein gehackt
150 ml Crème fraîche
1 Eigelb Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Einen Topf mit Wasser zum Kochen bringen, zu diesem Zeitpunkt aber noch kein Salz zufügen, da ansonsten die Haut der Dicken Bohnen hart wird. Dicke Bohnen und Bohnenkrautzweige ins kochende Wasser geben, so lange kochen, bis die Bohnen weich sind. Abgießen und Bohnenkrautzweige entfernen.
In einem zweiten Topf die Butter schmelzen, Hitze zurücknehmen und die Bohnen sowie das gehackte Bohnenkraut dazugeben. Crème fraîche und Eigelb verrühren und zu den Bohnen geben. Unter ständigem Rühren auf niedriger Stufe für einige Minuten erhitzen, bis die Crème fraîche andickt. Die Sauce darf auf keinen Fall kochen, da sie sonst gerinnt! Würzen und abschmecken, in eine vorgewärmte Servierschüssel geben und sofort servieren.
TOPINAMBUR-AUFLAUF MIT BOHNENKRAUT UND SCHINKEN
Topinambur erzeugt erwiesenermaßen Blähungen. Zusammen mit Bohnenkraut verzehrt, schmeckt die Knolle interessanter und wird leichter verdaut.
Ergibt 4–6 Portionen
225 ml Crème fraîche Saft von 1 Zitrone
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
1 Handvoll Bohnenkrautblätter (Winter-, Sommer- oder Kriechendes Bohnenkraut), fein gehackt
3 Handvoll Parmesan,
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