Das besondere Kräuterkochbuch
durch Samen und durch Stecklinge von nicht blühenden Trieben vermehrt werden. Man kann ihn auch in Töpfen ziehen, wobei man kein Substrat auf Torfbasis verwenden sollte. Darin wächst er in den ersten Monaten überhaupt nicht weiter.
Als Küchenpflanze
Der Gattungsname Salvia leitet sich aus dem lateinischen salvere ab, das »heilen« oder »sich bei guter Gesundheit befinden« heißt. Dies deutet auf seine historische Bedeutung hin. Vor der Erfindung des Kühlschranks konservierte man mit Salbei und Salz Fleisch, und im Mittelalter, bevor er als kulinarische Köstlichkeit bekannt wurde, trocknete man ihn und streute ihn zerbröselt über das Essen wie heute Pfeffer.
Ernte und Verwendung
Blätter
In milderen Klimazonen kann man die Blätter während des ganzen Jahres pflücken. Im Frühling vor der Blüte schmecken sie milder als danach.
Blüten
Die Blüten sollte man gleich ernten, wenn sie im Sommer erscheinen. Ihr Geschmack ist dem der Blätter sehr ähnlich – sie haben etwas mehr Süße, was sie zur idealen Beigabe zu Reis, Rindfleisch, Ente und Gebratenem macht, zu dem man gerne etwas mehr Pfiff möchte.
Eigenschaften
Salbei fördert die Verdauung, wirkt Blähungen entgegen und lindert Husten. Seine antibakterielle Wirkung ist bekannt. Ein Tee aus 3–4 Blättern hilft bei Magenschmerzen und Durchfall.
Weitere Arten
Es gibt unzählige verschiedene Salbeiarten, so dass ich hier nur meine Favoriten aufgelistet habe. Die einfachste Methode, auf die Genießbarkeit einer Salbeiart einen Hinweis zu bekommen, ist ein Blick auf den Namen. Wenn hinter dem Gattungsnamen Salvia die Art mit of ficinalis angegeben ist, ist er essbar. Aber auch von den Arten, die nicht of ficinalis heißen, sind einige genießbar. Eine davon ist hier beschrieben.
Lavendelblättriger Salbei
Salvia lavandulifolia
Diese weitgehend winterharte Art hat im Sommer attraktive Blüten. Ihre kleinen, schmalen, derben und höchst aromatischen Blätter schmecken sehr intensiv. Meines Erachtens der beste Salbei für die Küche.
Roter Gartensalbei
Salvia of ficinalis ‘Purpurascens’
Die immergrüne Art blüht im Sommer malvenfarben-blau. Ihre aromatischen, purpur-rot-graugrün gezeichneten Blätter schmecken milder als die des Lavendelblättrigen Salbeis und passen gut zu Gemüsegerichten wie gefüllte Paprikaschoten und Zucchini.
Griechischer Salbei
Salvia of ficinalis ‘Greek’
Der Griechische Salbei ist weitgehend frosthart und hat besonders attraktive blassblaue Blüten. Die aromatischen, länglich-ovalen Blätter haben am Stängelansatz ein weiteres Läppchen. In voller Sonne bekommt dieser Salbei ein intensives Aroma, das gut zu Fleisch und Tomatengerichten passt.
KNACKIGER APFELWALNUSS-SALAT MIT SALBEI
Dies ist ein altes Familienrezept, dessen Herkunft ich nicht genau kenne. Fest steht aber, dass die Kombination von Salbei, Apfel, Walnuss und Blattsalat alles hat, was ein guter Salat braucht.
Ergibt 2 Portionen
100 g Walnüsse, grob gehackt
5 Salbeiblätter, klein gezupft
1 Cox-Apfel, entkernt, in dünne Scheiben geschnitten
3 EL Walnuss- oder Olivenöl
1 ½ TL Weißweinessig
1 Salbeiblatt, fein gehackt
Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
1 Schalotte, fein gehackt
eine gute Mischung aus Salatblättern
Eine beschichtete Bratpfanne auf niedriger Stufe erhitzen und die Walnüsse darin rösten, dabei die Pfanne öfters leicht rütteln. Nach 5 Minuten die gezupften Salbeiblätter und die Apfelscheiben in die Pfanne geben und dabei die Pfanne weiter sachte rütteln, so dass nichts ansetzt, bis Walnüsse und Apfelstückchen weich geröstet sind. In eine Schale geben und beiseitestellen.
In einer großen Schüssel Öl, Essig, fein gehackten Salbei, Salz und Pfeffer verrühren. Dann die Schalotte untermischen.
Salatblätter in mundgerechte Stücke zupfen, in die Schüssel geben und mit einem Löffel im Dressing wenden. Den Salat auf Tellern arrangieren und mit den gerösteten Salbeistückchen, Apfelscheiben und Walnüssen garnieren.
BROTFLADEN MIT SALBEI
Diese kleinen ungesäuerten Fladen sind schnell gemacht und extrem vielseitig. Sie schmecken gut zu Suppen und eignen sich zum Füllen mit Salat fürs Lunchpaket. Der Salbeigeschmack durchzieht das Brot, ohne dominant zu sein.
Ergibt 6 Stück
100 g Vollkornmehl, plus etwas zum Bestäuben
1 Messerspitze Salz
2 TL fein gehackte Salbeiblätter (Lavendelblättriger Salbei hat das beste Aroma, aber auch Roter und normaler Salbei eignen sich)
1 TL
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