Das Beste aus 40 Jahren
willst du mich nicht mehr.“
„Das war im Zorn gesagt, Nina. Dabei wäre ich ein guter Ehemann für dich geworden. Du bist die einzige Frau, die ich liebe. Wenn ich dich nicht haben kann, will ich gar keine mehr. Ich liebe dich wirklich, Nina.“ Damit wandte er sich zur Tür.
„Adrian“, rief sie und lief ihm nach. „Hast du Ehemann gesagt?“
„Ja, das habe ich.“
„Aber du musst heiraten, um Ehemann zu sein.“ Er nickte. „Das ist so üblich.“
„Und um mein Ehemann zu sein, musst du mich heiraten.“
„Nichts täte ich lieber.“
„Ich doch auch, Adrian!“ Sie warf die Arme um seinen Hals. Ihre Augen waren groß und strahlend. „Ich liebe dich, liebe dich, liebe dich.“ Dabei gab sie ihm Küsse auf Wangen und Hals.
Er nahm lachend ihr Gesicht in seine Hände. „Ist deine Liebe groß genug, um mich schon nächste Woche zu heiraten?“
„Noch heute, wenn du willst.“
„Wollen würde ich schon, aber leider geht das nicht.“
„Macht nichts“, rief Nina übermütig, „du bleibst einfach bei mir, bis wir heiraten können.“
Adrian hatte schon den Kopf geschüttelt, ehe sie ausgeredet hatte. „Nein, mein Herz. Ich schulde dir eine Hochzeitsnacht, an die du dich bis ans Ende deiner Tage erinnern wirst. Eine feierliche, ganz legale Hochzeitsnacht.“ Zärtlich küsste er sie auf den Mund. „Meine Nina, was war ich doch für ein Idiot. Du bist haargenau das, was ich mir immer gewünscht habe, eine wunderschöne, intelligente Frau.“
„Aber kühl und berechnend.“
„Hör auf“, stöhnte er, „es macht wirklich kein Vergnügen, immer wieder hören zu müssen, dass man ein Narr gewesen ist.“
Nina streichelte seine Wange und schmiegte sich an ihn. „Nein, Liebling, nicht immer ein Narr. Ich erinnere mich an gewisse Situationen …“
„Du versuchst, mich zu verführen.“ Adrian schob sie sanft von sich. „Wenn ich dich das nächste Mal liebe, meine süße Nina, wirst du einen goldenen Ehering tragen, und der wird dein Leben lang an deinem Finger bleiben.“
Nina nahm den Hörer ab, als das Telefon läutete. Sie saß wieder einmal über Rechnungen und schwor sich zum hundertsten Mal, dass sie einen Buchhalter anstellen würde.
„Miss Faulkner?“, hörte sie eine dunkle Stimme.
„Ja, bitte?“
„Miss Faulkner, wir beide haben eine Verabredung in einer halben Stunde. Aber ganz unerwartet habe ich jetzt schon Zeit.“
Nina lachte. „Ich muss einige Termine umstellen.“
„Dann tun Sie das.“ Es klickte. Die Leitung war tot.
Nina stand auf, legte die Rechnungen zusammen, dann nahm sie ihre Handtasche, warf noch einen schnellen Blick in den Spiegel und ging hinaus.
„Ich muss weg“, sagte sie zu Doris im Vorzimmer. „Bitte ruf Tracy an, sie möchte erst am Nachmittag kommen. Ich kann jetzt nicht auf sie warten.“
„Wird erledigt“, versprach Doris lachend.
Nina summte vor sich hin, als sie auf die besonnte Straße kam. Sie stieg in ihren Wagen und fuhr zu ihrer Verabredung.
Der Fahrstuhl kam ihr heute langsam vor, während er zum obersten Stock hinaufschwebte. Die Türen öffneten sich, und sie trat in den Wohnraum. Morton nahm ihr den Mantel ab und verschwand. Gleich darauf kam Adrian aus dem Schlafzimmer auf Nina zu.
„Ich hoffe, Adrian, du weißt, dass ich eine Zusammenkunft mit Tracy absagen musste“, sagte Nina etwas außer Atem wie immer, wenn ihre Sinne beim Anblick Adrians erwachten.
„Tracy wird es nicht übel nehmen.“
„Sie macht sich gut als ‚Fantasy-Girl‘, nicht wahr?“
„Sehr gut.“ Er zog sie an sich. „Die Fotografen sind begeistert. Und meine Leute von der Werbung ebenso.“
In der Tat, Tracy war auf Anhieb weltweit großartig angekommen. Ihr Gesicht wirkte fast überirdisch schön. Der Hauch von Melancholie in ihren Augen machte sie noch interessanter.
„Meine Eltern haben mich heute Morgen angerufen“, erzählte Nina. „Judith und Jason werden heiraten.“
„Ach ja?“ Sein Interesse war nicht besonders groß.
Nina nickte. „Vielleicht lieben sie sich wirklich.“
„Könnte sein.“ Adrian küsste Nina auf den Hals.
Judith und Jason waren gleich nach Jasons Scheidung nach Amerika abgereist. Dass sie jetzt heiraten wollten, war wohl ein Zeichen dafür, dass sie sich liebten. „Hoffentlich hält die Ehe“, sagte Nina. Adrian zuckte nur die Achsel. „Weißt du, weshalb ich dich unbedingt sehen wollte?“
Nina lächelte ihn an. Sie vergaß ihre Schwester, Jason, ihre Eltern. „Ich könnte es mir
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