Das Beste aus 40 Jahren
Alex und betrachtete sie weiter aus zusammengekniffenen Augen.
Nun, zumindest ist Alex Terzakis nicht geizig, dachte sie.
„Und es schmeichelt mir, dass du dir meinetwegen solche Mühe gegeben hast.“
„Deinetwegen?“ Dieser eingebildete Schuft! „Natürlich habe ich es nur für Dimi getan! Ich will ihn nicht in Verlegenheit bringen …“
„Er ist erst sechs Wochen alt!“, erinnerte Alex sie.
„Ich möchte nicht, dass er sich seiner Mutter eines Tages schämen muss“, erwiderte Sarah schroff.
„Aber dass ich mich meiner Frau nicht schämen sollte – daran hast du nicht gedacht?“
Sarah betrachtete ihn erstaunt, ohne zu verbergen, dass dieser Gedanke ihr nie in den Sinn gekommen wäre.
Alex’ Wangen röteten sich gefährlich. Sarah wusste, dass er innerlich vor Wut kochte. Lieber Himmel, waren alle diese Machos so empfindlich? Er verabscheute sie genauso wie sie ihn. Warum sollte sie sich also um seinetwillen herausputzen?
„Hör auf, mich so anzustarren“, sagte sie unsicher.
„Was hast du erwartet?“, stieß er hervor. „Ich hätte dich nicht wiedererkannt – bis auf die Haare …“
Er hatte die Stimme gesenkt und flüsterte beinah. Sarah zuckte unwillkürlich zusammen und beobachtete entsetzt, wie er langsam die Hand ausstreckte und nach einer Strähne ihres dichten silberblonden Haars fasste.
Schockiert von seinem rätselhaften Blick, wich Sarah zurück wie eine Katze, die sich in die Enge getrieben fühlte. Sie drückte sich noch mehr gegen die Wagentür.
„Lass das.“ Alex’ goldbraune Augen funkelten bedrohlich.
„Lass was?“ Entsetzt betrachtete Sarah seine schlanken gebräunten Finger, die in ihre glänzenden Haare griffen. Er hielt sie gefangen. Sie konnte nicht atmen und bebte am ganzen Körper, eine Reaktion auf die plötzlich gespannte Atmosphäre, die ihr den Atem zu nehmen drohte.
Was hatte er vor? Vielleicht hatte er den Hang zur Gewalttätigkeit und wollte sie schlagen? Im verzweifelten Versuch, ihn abzulenken, stieß sie hervor: „Ich möchte nicht, dass Dimi diese Kinderfrau behält.“
Unter dichten schwarzen Wimpern hervor warf er ihr einen seltsam enttäuschten Blick zu. „Kinderfrau?“, wiederholte er ungläubig, als hätte er das Wort noch nie gehört.
Ihre Lippen zitterten. „Ich kümmere mich um ihn.“
„Dazu wirst du viel zu beschäftigt sein“, erwiderte er samtweich.
„Dafür hast du Hausangestellte.“
„Jetzt habe ich dafür eine Frau.“ Alex rutschte näher, und nun saß sie wirklich in der Falle. Er legte ihr seine freie Hand unter das Kinn und zwang sie, ihm direkt in die Augen zu sehen.
Völlig verwirrt stemmte Sarah die Hände gegen seine Brust. Plötzlich lachte er so laut auf, dass sie zusammenzuckte.
„Lass mich los – sofort!“, verlangte sie, wütend über sein merkwürdiges Verhalten.
„Zwing mich doch“, forderte Alex sie auf.
Sein Blick begegnete ihrem, und es durchzuckte Sarah wie ein elektrischer Schlag. Er lächelte, rücksichtslos und amüsiert, und der Mund wurde ihr trocken. Unter ihren bebenden Händen spürte sie seinen warmen Körper und seinen Herzschlag. Ihr eigenes Herz raste, und etwas wie Panik stieg in ihr auf und drohte, Sarah die Selbstbeherrschung verlieren zu lassen. Der Duft seines Rasierwassers stieg ihr in die Nase, männlich, verwirrend erotisch. Erotisch? Lieber Himmel, was waren das für Gedanken?
Wieder lachte er und gab sie unvermittelt frei. Er war ein Mann, der sich seiner körperlichen Anziehungskraft sehr wohl bewusst war. Der Blick aus seinen halbgeschlossenen Augen war kühl und undurchdringlich, doch noch etwas erkannte sie darin, etwas wie Befriedigung.
„Danke“, sagte sie kalt und strich sich mit bebenden Händen übers Kostüm, als habe er es zerdrückt.
„Dieser Ring an deinem Finger ist ein Ehering“, erinnerte Alex sie sanft. „Du bist jetzt meine Frau.“
„Na und?“ Sarah zog die Nase kraus, doch ihre grünen Augen funkelten. Seine Frau! Erwartete er etwa von ihr, dass sie stolz darauf war oder dass sie verängstigt vor ihm kuschte? Die Trauung hatte ihr nichts bedeutet, so wenig wie der Platinring an ihrem Finger. Sie hatte Alex aus zwei Gründen geheiratet: Sie wollte Dimis Zukunft mitbestimmen und ihre Rache. Indem sie Alex Terzakis zwang, sie zu heiraten, ließ sie ihn dafür bezahlen, dass er das Leben ihrer Schwester zerstört hatte. Doch nun, da sie alles erreicht hatte, was sie wollte, ließ ihr bitterer Zorn nach. Vor ihr lag ein Leben mit dem
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