Das Beste aus 40 Jahren
Schultern. „Damon hat sie nicht einfach sitzen lassen. Er hat ihr Geld geschickt.“
„Ja“, bestätigte Damon und warf Sarah einen dankbaren Blick zu.
Alex stieß laut den Atem aus. Sarah fragte sich, ob er seinen jüngeren Bruder schon oft so gedemütigt hatte. Dann wäre es kein Wunder, dass Damon ihm etwas vorgelogen hatte, um seine eigene Haut zu retten. Jetzt musste sie Damon nur noch eines fragen. „Warum hast du angeboten, Dimi zu dir zu nehmen?“
Damon erstarrte. „Es war das Einzige, was ich noch für Callie tun konnte“, sagte er schließlich. „Und Andy war einverstanden.“
„Wolltest du ihn wirklich?“ Sarah warf einen beschwörenden Blick auf Alex, der sichtlich zornig über diese Wendung des Gesprächs war. „Ich möchte es wissen, Damon, und niemand außer uns wird es je erfahren.“
„Nein, ich wollte ihn nicht“, flüsterte Damon. „Ich bin dir und Alex sehr dankbar, dass ihr ihn aufgenommen habt. Es hätte meiner Ehe nicht gutgetan …“
„Meiner dafür umso mehr“, erklärte Alex trocken, und sein Ärger verschwand langsam, als er das zerknirschte Gesicht seines Bruders sah. „Zum Glück für dich.“
„Du und Sarah, ihr scheint wunderbar miteinander auszukommen“, sagte Damon unbehaglich.
„Wie Blitz und Donner“, erwiderte Sarah sanft. Ihre Bitterkeit war verflogen. Er würde ewig ein kleiner Junge bleiben.
Damon stand auf, fuhr sich mit der Hand über die feuchten Augen und ging zur Tür. „Wollt ihr trotzdem noch, dass wir zur Party kommen?“, fragte er.
„Natürlich“, erklärte Sarah, während Alex sichtlich wütend Damons überstürzten Abgang beobachtete.
Androula war in der Halle. Sie trat auf Sarah zu und sah ihr offen in die Augen. „Ich habe Dimi gesehen. Er ist wunderbar“, sagte sie ruhig. „Es macht mir nichts aus, denn ich habe Damon wieder. Kannst du das verstehen?“
Sarah konnte es und war erleichtert, dass Viviens Tochter ihr gegenüber keine Feindseligkeit empfand. Sie beobachtete, wie Androula beim Hinausgehen tröstend die Hand ihres Mannes ergriff. Damon hatte nicht gefragt, ob er Dimi sehen könne. Für ihn war es wahrscheinlich leichter, Dimi als Alex’ und Sarahs Sohn zu betrachten. Er würde immer den leichteren Weg wählen.
„So viel zum liebenden Vater“, erklärte Alex verächtlich, als könnte er ihre Gedanken lesen. „Ich hätte ihm noch einiges zu sagen gehabt. Warum hast du dich eingemischt?“
„Ich wollte nicht, dass er mich hasst, weil du ihn vor meinen Augen gedemütigt hast“, sagte Sarah ruhig. „Er ist schwach, Alex, aber nicht bösartig und hat genug gelitten. Callies Tod muss ein großer Schock für ihn gewesen sein.“
Alex legte ihr sanft die Hände auf die Schultern. „Du bist sehr klug und großzügig. Und ich muss mich bei dir entschuldigen für vieles, was ich gesagt habe …“
„Das brauchst du nicht. Ich glaubte Callie, du glaubtest ihm.“ Sarah drückte ihm einen Kuss auf den Mund. „Und nun besorg uns etwas zu essen, bevor ich vor Hunger umfalle.“
„Ich dachte, du würdest Damon anbieten, ihm Dimi zu überlassen“, gestand Alex während des Essens.
„Erst musste ich wissen, was er für ihn empfindet“, erklärte Sarah. „Jetzt brauche ich nicht das Gefühl zu haben, ihm seinen Sohn vorzuenthalten.“
„Er ist jetzt unser Sohn“, erwiderte Alex. „Andy wird Damon einen Sohn schenken, und er wird vergessen, dass er schon einen hatte.“
Sarah lächelte geistesabwesend. Vor nicht viel mehr als einem Monat hatte Alex die Kerzen auf dem Tisch gelöscht. Heute tat er das nicht. Henri gebührte ein großes Lob. Auch ohne Vivien wusste er, was zu tun war.
„Lass uns doch in die Karibik fliegen“, schlug Alex vor.
Sarah gähnte herzhaft, und die Lider wurden ihr schwer. Sie war zufrieden damit, Alex zuzuhören, wie er Pläne für ihre Flitterwochen schmiedete.
„Es ist Zeit für dich, ins Bett zu gehen.“ Sie öffnete die Augen und sah Alex auf sich herunterlächeln.
„Um diese Zeit?“
„Du bist erschöpft, und morgen ist ein großer Tag“, erinnerte er sie und zog sie vom Stuhl hoch.
„Du willst doch nicht etwa noch ausgehen – oder?“, erkundigte Sarah sich ängstlich.
„Wie kommst du denn darauf?“
Sie war schon fast eingeschlafen, als sie meinte, den Motor des Sportwagens zu hören, den Alex benutzte, wenn er selbst fuhr. Einbildung, sagte sie sich und fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
„Guten Morgen.“
Sarah erkannte Alex vor ihrem Bett, und
Weitere Kostenlose Bücher