Das Beste aus 40 Jahren
in ein Hotel gehen sollen. Und Damon fühlte sich euretwegen so schuldig!“ Sie lachte sichtlich erleichtert und griff nach Damons Hand. „Sieh doch – sie sind ein Liebespaar, keine Feinde!“
Damon betrachtete Sarah immer noch. „Sie ist großartig, Alex.“
Alex legte Sarah einen Arm um die Taille. „Ja“, stimmte er zu und zwang sich zu einem freundlicheren Ton. „Ich nehme an, ihr seid hier, um zu reden. Nun, um ehrlich zu sein: Ich möchte nicht, dass alles noch einmal aufgerührt wird und meine Frau sich aufregt!“
„Alex!“, stieß Sarah hervor.
Seine Gesichtszüge verhärteten sich. „Tut mir leid, aber ihre Probleme haben uns lange genug verfolgt“, sagte er leise zu ihr. „Ich will nicht, dass etwas zwischen uns tritt.“
„Nichts wird mehr zwischen uns treten, das verspreche ich dir“, flüsterte sie, glücklich und gerührt über seine offensichtliche Sorge um ihre Beziehung.
„Dann bringen wir es hinter uns“, seufzte er.
Sie betraten das Wohnzimmer, und Alex schloss die Tür hinter sich. Androula setzte sich neben ihren Mann auf die Couch und drückte aufmunternd seine Hand, doch Damon konnte Sarah nicht in die Augen sehen. Schließlich holte er tief Luft. „Ich habe nicht immer die Wahrheit gesagt, Alex …“
„Er hat gelogen“, half Androula ihm nach.
Damon fluchte auf Griechisch, und plötzlich stand Androula auf. „Ich warte lieber draußen“, sagte sie ruhig und ging hinaus.
Sarah seufzte. „Ich weiß, dass du Callie nicht einfach im Stich gelassen hast, wie ich dachte.“
„Doch“, flüsterte Damon. „Ich habe Alex erzählt, sie sei nur auf mein Geld aus und dass sie noch andere Männer habe. Dafür musst du mich hassen.“
Sarah wurde plötzlich bewusst, dass sie Damon nicht mehr hasste. Er war sehr schwach und unreif für sein Alter, und Callie war bei Weitem die stärkere Persönlichkeit gewesen.
„Du hast mich angelogen?“, fuhr Alex seinen Bruder von der anderen Seite des Raumes her an.
Sarah sah, wie Damon zusammenzuckte, und ihr riss der Geduldsfaden. „Oh, sei endlich still, Alex, und lass ihn reden!“
„Als Andy mit den Kindern nach Oxford kam, war unsere Ehe in großen Schwierigkeiten“, gab Damon zu. „Ich bat sie um die Scheidung …“
„Um was?“, unterbrach Alex ihn.
„Alex!“, sagte Sarah vorwurfsvoll.
Alex schwieg, das Gesicht weiß vor Wut.
„Andy stimmte zu“, fuhr Damon fort, „bevor sie nach Griechenland zurückkehrte, bevor ich mich mit Callie einließ …“ Zum ersten Mal sah er Sarah in die Augen. „Ich hatte noch nie jemanden wie sie kennengelernt und verliebte mich Hals über Kopf in sie. Als ich sie fragte, ob sie mich heiraten wolle, meinte ich es ernst.“
„Und ich habe dir nicht geglaubt, pethi mou “, sagte Alex leise.
„Das ist jetzt egal.“ Dennoch war Sarah froh, dass Damon endlich die Wahrheit sagte. Das war er seiner Liebe zu Callie schuldig.
„Callie versicherte mir, dass sie nicht schwanger werden würde“, fuhr Damon fort. „Sie wusste, dass ich es nicht wollte, und als es doch geschah, war ich ratlos. Ich konnte mich nicht so schnell scheiden lassen. Nach einem heftigen Streit mit ihr fuhr ich nach Hause, um die Kinder zu sehen, und – und da merkte ich …“
„Dass du deine Frau immer noch liebtest“, vollendete Sarah seinen Satz. Widerwillig empfand sie Mitgefühl für ihn.
„Callie hat mich einen Schwächling genannt, und das war ich auch“, sagte Damon leise, den Blick gesenkt. „Das Ganze wuchs mir über den Kopf, und ich wünschte, es wäre nie passiert. Sie wollte keine Abtreibung …“
Alex gab einen angewiderten Laut von sich. „Erst wolltest du sie heiraten, dann bekamst du kalte Füße und hast sie sitzen lassen. Ein achtzehnjähriges Mädchen, das in dich verliebt war! Wie konntest du nur so egoistisch und verantwortungslos sein und mich dann auch noch auf Sarah und ihre Schwester hetzen?“
Sarah sah, dass Damons Schultern bebten und dass er gegen Tränen ankämpfte. Er barg sein Gesicht in den Händen und ließ den Wutausbruch seines Bruders über sich ergehen.
Als Alex ins Griechische wechselte, konnte Sarah es nicht mehr ertragen. „Das reicht, Alex! Es ist vorbei. Er ist nicht der einzige Mann, der ein Mädchen im Stich gelassen hat.“
„Deine Schwester ist gestorben!“, fuhr Alex sie an.
„Weil sie beschlossen hatte, schwanger zu werden, nicht, weil Damon zu seiner Frau zurückgekehrt ist!“ Sarah sah Alex’ erstauntes Gesicht und zuckte die
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