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Das Beste aus 40 Jahren

Das Beste aus 40 Jahren

Titel: Das Beste aus 40 Jahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather , Carole Mortimer , Lynne Graham , Sarah Morgan
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nächsten Worten zwingen müssen. „Sie hat nach dir gefragt, Anastasia.“
    „Sie hat ausgerechnet nach mir gefragt? Das ist doch ein Witz, oder?“
    Das junge Mädchen hatte sich immer deutlich anmerken lassen, wie sehr es seine Schwägerin verabscheute.
    „Früher hast du mir ständig vorgeworfen, das Leben zu ernst zu nehmen“, rief er und funkelte sie an. „Sehe ich so aus, als würde ich ausgerechnet jetzt Witze machen?“
    Von der Heftigkeit seiner Reaktion überrascht, wich Anastasia zurück. Wenn sie einen Beweis dafür gebraucht hätte, unter was für starkem Druck Rico stand, hätte sie ihn jetzt gehabt. Er verriet sonst niemals seine Gefühle, und dass er die Beherrschung verlor, machte sie zunächst sprachlos.
    „Ich … ich kann mir nicht vorstellen, dass Chiara ausgerechnet mich bei sich haben möchte“, erklärte Anastasia schließlich stockend.
    „Wir hatten uns doch geeinigt, nicht an alte Wunden zu rühren!“, erwiderte er schroff und ging zum Fenster, wobei er nur um Haaresbreite vermied, sich den Kopf an einem Deckenbalken zu stoßen. Kurz sah er so aus, als wollte er das Holz mit bloßen Händen herunterreißen. „Dieses Haus ist die reinste Todesfalle“, meinte er erbost.
    „Es ist eben nicht für Leute mit deiner Statur gebaut worden“, sagte sie und wünschte, er würde sie endlich allein lassen. Er war so groß und beherrschend, dass er in dem kleinen Raum fehl am Platz wirkte. Und er weckte Erinnerungen, die sie in den vergangenen Monaten mühsam verdrängt hatte.
    Wie glatt sich die sonnengebräunte Haut seines Halses anfühlte, wenn sie die Lippen darübergleiten ließ … Dass diese sanfte Liebkosung ihn immer dazu gebracht hatte, sie in die Arme zu nehmen und leidenschaftlich zu küssen …
    Nein, daran wollte sie jetzt nicht denken! Sie empfand doch nichts mehr für ihn. Das durfte sie niemals vergessen.
    Leider dachte Rico nicht daran, sie allein zu lassen. Er stand da, offensichtlich bereit, niedrigen Decken und feindseligen Worten die Stirn zu bieten.
    „Chiara ist bisher erst ein einziges Mal kurz aus der Bewusstlosigkeit aufgewacht, und das eine Wort, das sie gesagt hat, war dein Name“, erklärte er kühl. „Auch wenn du das Gegenteil behauptest, hat meine Schwester dich sehr gern. Der behandelnde Arzt meinte, es könnte helfen, wenn du sie besuchst.“
    Anastasia fragte sich, warum ein so intelligenter Mann wie Rico derartig blind sein konnte, wenn es um seine Familie ging.
    Chiara hasste sie.
    Vom ersten Moment an war ihr das bereits klar gewesen. Rico hatte allerdings nichts gemerkt, denn er war selten zu Hause, weil er ja sein riesiges Imperium leiten musste. Seine Schwester hatte sogar eine entscheidende Rolle bei der endgültigen Zerstörung seiner Ehe gespielt, aber das würde sie, Anastasia, ihm niemals verraten. Sie wollte keinen Bruch zwischen den Geschwistern verantworten und damit das Familiengefüge ins Wanken bringen, an dem ihm als Sizilianer so viel lag.
    Nun fragte sie sich, warum Chiara ausgerechnet sie sehen wollte. Hatte das Mädchen ein schlechtes Gewissen? Wollte es sich entschuldigen? Hatte es eingesehen, wie falsch es sich verhalten hatte?
    An der offenen Tür räusperte sich jemand diskret, und Rico sah sich ungeduldig um.
    „Entschuldigen Sie bitte die Störung, Signor Crisanti“, begann der eine Leibwächter, „aber Enzo hat gerade angerufen. Der Jet ist zum Abflug bereit.“
    Rico wandte sich nun ihr zu. „Wir müssen los. Ich habe schon zu viel Zeit damit vergeudet, hierherzukommen.“
    Man sah ihm an, wie sehr er es bedauerte, sie aufgesucht zu haben. Er hatte jedoch gewusst, dass sie sich nicht sofort bereit erklären würde, nach Italien zu fliegen. Ansonsten hätte er bestimmt jemand anderen zu ihr geschickt. Aber er hielt nur sich für fähig, sie zum Mitkommen zu bewegen.
    Und er glaubte tatsächlich, sie würde ihn begleiten. Trotz allem, was geschehen war!
    Plötzlich bedauerte sie, dass Rico sie nicht hatte anrufen und ihr seinen Besuch ankündigen können. In dem Fall hätte sie die Flucht ergriffen und sich irgendwo versteckt.
    Oder doch nicht?
    Und was Chiara betraf – wenn diese wirklich so schwer verletzt war und sie unbedingt sehen wollte, dann durfte sie ihr den Wunsch nicht abschlagen. Sie konnte ihr doch nicht die Möglichkeit verweigern, sich zu entschuldigen!
    Anastasia strich sich mit der Zungenspitze über die Lippen. Sie würde es sich nie verzeihen, sich geweigert zu haben, Chiara zu besuchen – wenn

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