Das Beste aus 40 Jahren
Augenblick bin ich eine frierende Frau“, lachte sie. „Mir ist kalt. Gib mir meine Bluse.“
„Liebling.“ Er umfing sie mit seinen Armen. „Ich habe dich gesehen und wusste augenblicklich, dass du in meinem Leben eine große Rolle spielen wirst.“ Dabei streifte er ihr die Bluse über.
„Wieso, Adrian?“
„Es traf mich wie ein Blitz. Wie konnte ich ahnen, dass diese Nina Faulkner so aussehen würde wie du.“
„Wie denn?“
„Willst du Komplimente hören?“
„Danke, nicht nötig.“
Zärtlich strich er über ihre Hüfte. „Du hast mich schon im ersten Augenblick völlig aus dem Gleichgewicht gebracht. Nie hätte ich geglaubt, dass mir das einmal passieren würde.“
„Mir ist das Gleiche passiert. Auch ich war aus dem Gleichgewicht gebracht. Aber aus einem anderen Grund.“
„Und zwar?“
„Noch nie war jemand so arrogant und unhöflich zu mir.“
„Bitte nicht“, bat Adrian mit komischer Verzweiflung. „Ich hatte mir vorgenommen, einer hartherzigen Karrierefrau ordentlich die Meinung zu sagen. Dann bist du in mein Büro spaziert, so zauberhaft, so weiblich und ungeheuer verführerisch.“
„Adrian.“ Sie boxte ihm spielerisch in die Seite.
„Ja, du bist verführerisch – viel zu sehr. Wenn wir das mit Judith und Jason hinter uns gebracht haben, werden wir uns ganz auf uns konzentrieren.“
Nina verzog das Gesicht, setzte sich auf, direkt neben ihn, und legte einen Arm um seinen Hals. „Judiths Vertrag läuft noch sechs Monate.“
„So lange kann ich allerdings nicht warten“, sagte Adrian entschieden. „Tracy würde lange vorher die Wahrheit erfahren.“ Er zog Nina auf seinen Schoß. „Ich habe noch nie so lange auf eine Frau gewartet, und ich werde bei dir damit nicht anfangen. Also muss alles sehr schnell gehen.“
Voll Hingabe erwiderte sie seinen Kuss. Nur ungern löste sie sich von ihm, als er aufstand. Plötzlich dachte sie an die anderen Frauen, die er vor ihr gehabt hatte. Adrian musste etwa Ende dreißig sein. Er war nicht verheiratet, also hatte er Frauen gehabt – Hunderte vielleicht?
„Woran denkst du, Nina?“
„Ach, an nichts Wichtiges.“ – „Nina“, sagte er warnend.
Ihr Lächeln war unsicher. Eine gewisse Scheu vor dem Mann stieg in ihr auf. Wie war es nur möglich, dass er in so kurzer Zeit ihre ganze Zurückhaltung ausschalten konnte, die sie jahrelang Männern gegenüber bewahrt hatte?
„Hast du sehr viel Erfahrung?“, fragte sie vage.
Adrian zog die Stirn in Falten. „Worin? Meinst du in der Liebe? Einigermaßen. Und du?“
Auf die Frage war sie nicht gefasst gewesen. Sie konnte doch nicht zugeben, dass sie mit fünfundzwanzig Jahren noch jungfräulich war. In dem Alter konnte man nicht mehr völlig unerfahren sein.
„Sicher habe ich nicht ganz so viel erlebt wie du“, sagte sie ausweichend. „Aber du kannst mir ja ein paar Nachhilfestunden geben“, spottete sie und streckte ihre langen Beine genüsslich aus.
„Ich glaube, du hast als Kind zu wenig Prügel bekommen. Wir werden das nachholen müssen.“ Er setzte sich noch einmal zu ihr und strich ihr über die Oberschenkel. Dann zog er sie heftig an sich. „Ich muss dir einen Verweis erteilen“, flüsterte er und biss sie zart ins Ohrläppchen.
„Was habe ich getan?“
„Du sitzt auf der Couch, siehst aus wie ein Schulmädchen und prahlst mit deinen Erfahrungen mit anderen Männern.“
Ihre Erfahrungen mit Männern! Sie musste lachen. Adrian würde einen Schock erleben, wenn er sie zum ersten Mal liebte.
„Warum lachst du? Was geht in deinem Kopf vor?“, fragte er zärtlich und beobachtete ihr Gesicht.
In ihren Augen lag nach dieser zärtlichen halben Stunde ein besonderer Glanz. „Ich denke nicht daran, dir alle meine Geheimnisse zu verraten“, sagte sie mit halbgeschlossenen Lidern.
„Ich werde schon alles herausbekommen, mein Liebling, wenn die Zeit gekommen ist.“ Dann küsste er sie leicht auf den Mund. „Du kommst am Samstag zum Essen zu mir?“
Nina verbarg ihre Enttäuschung, dass er sie nicht schon morgen wiedersehen wollte. Sie nickte.
„Hoffentlich mag mich deine Schwester.“
„Ganz bestimmt.“ Er stand auf, um sich seine Lederjacke anzuziehen. „Jamieson, mein Chauffeur, wird dich abholen.“
„Kannst du denn nicht selbst …“
„Ich bin der Gastgeber, Nina“, erinnerte er sie. „Ja, natürlich. Jamieson ist auch gut.“
„Nein, ist er nicht. Aber ich entschädige dich, wenn du bei mir bist.“ Er beugte sich zu ihr und küsste
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