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Das Biest aus den Alpen

Das Biest aus den Alpen

Titel: Das Biest aus den Alpen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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liefen ein Stück den Abhang
hinunter. Erst nachdem sie die Burg ein ganzes Stück hinter sich gelassen
hatten, hielt Tim an.

    »Es war unser Freund«,
berichtete er.
    »Waaas?« Gaby riss die Augen
auf. »Professor Corvinus?«
    Tim nickte. »Er hat eine
mächtige Bodenplatte beiseitegeschoben. Muss eine gewaltige Anstrengung gewesen
sein. Frag mich, wie so ein Klappergestell das schafft. Und nun stellt euch
vor, was passiert ist: Er ist in die Tiefe gestiegen — und verschwunden!«
    »Unglaublich!« Gabys Wangen
glühten vor Begeisterung. »Dr. Forschmann hat uns ja gesagt, dass das ganze
Gebiet von Höhlen durchzogen ist!«
    »Corvinus sucht mit seinem
geheimnisvollen Plan bestimmt nach Sachen, die sich zu Geld machen lassen«,
mutmaßte Klößchen. »Vielleicht sogar nach dem Schatz der drei heidnischen
Jungfrauen.«
    Gaby war skeptisch. »Wenn es
überhaupt einen Schatz gibt. Wer weiß, ob die Sage nicht bloß eine nette
Geschichte ist, die man sich an langen Abenden am Kamin erzählte.«
    »Aber wenn es einen gibt,
können wir unsere Entdeckung öffentlich machen, bevor Professor Corvinus auch
nur eine Münze geklaut hat.« Klößchen hatte das Jagdfieber gepackt.
    »Dann ist klar, was zu tun
ist«, sagte Tim. »Wir müssen ihm zuvorkommen!«
     
    Auf der Burg konnten sie im
Moment nichts ausrichten. Deshalb beschlossen sie, Friedl Fuchs aufzusuchen.
Vielleicht wusste der mehr über die Gänge unter der Burg. Schließlich lebte er
schon sein ganzes Leben am Fuße des Berges.
    Sie trafen den Mesner vor dem
Eingang der Pfarrkirche, wo er den Kies in der Auffahrt von Unkraut befreite.
    Samtweich trug Gaby ihr
Anliegen vor. »Es macht Ihnen gewiss Freude, an dieser alten und ehrwürdigen
Pfarrkirche Mesner zu sein, die Gottesdienste vorzubereiten, die Sakristei zu
betreuen und die Glocken zu läuten. Können Sie uns nicht einmal herumführen und
uns alles zeigen?«
    Friedl Fuchs freute sich, dass
die jungen Leute Interesse an der Kirche und an seiner Arbeit hatten.
Bereitwillig führte er die Besucher übers Gelände.
    »Ursprünglich stand hier eine
hölzerne Basilika, die man durch einen romanischen Bau ersetzte. Ende des 15.
Jahrhunderts errichtete man dann einen gotischen Neubau. Apsis und Schiff
bestehen in ihrem unteren Teil heute noch aus dem Mauerwerk dieser Zeit.
Allerdings wurden in späteren Epochen immer wieder Änderungen vorgenommen.
Durch Unglücksfälle und Kriege wurde die Pfarrkirche in den letzten 500 Jahren
insgesamt fünfmal beschädigt oder fast zerstört. Nach einem Brand 1823 wurde
sie erneut wiederhergestellt. So hat die Kirche keine ausgeprägten Stilformen.
Allerdings ist der Barock vorherrschend.«
    Klößchen gähnte.
    Der Mesner glühte vor
Begeisterung, aus seinen Augen leuchtete eine stille Ergriffenheit. Im Inneren
der Kirche machte er auf einige seiner persönlichen Highlights aufmerksam.
    Doch die feierliche Stimmung
schwand jäh, als Karl auf die Geschichte vom Jungfrauen-Schatz zu sprechen kam.
»Man hat uns erzählt, Sie wüssten, wo er versteckt sein soll«, bluffte er.
    Das Gesicht des Mesners verlor
mit einem Schlag seine Farbe. Karl wiederholte seine Frage, als Friedl Fuchs
mit einem leichten Achselzucken über sie hinweggehen wollte.
    »Man redet viel, aber es muss
nicht immer wahr sein«, wollte Fuchs ablenken. Doch Karl bohrte weiter.
    »Es gibt keinen Schatz«,
antwortete Fuchs schließlich schroff. Er hatte seine Fassung wiedergefunden.
»Lasst bloß die Finger von der Sache. Ich will nicht, dass hier noch einmal
etwas passiert! Und jetzt entschuldigt mich, ich muss mich ums Mittagessen
kümmern«, brummte er in seinen Vollbart. Eiligen Schrittes verschwand er.

 
     
    Den Detektiven war klar: Der
Mesner wusste mehr, als
er zugab. Nach dem Mittagessen wollten sie ihn noch einmal ausfragen. Sie
trafen Friedl Fuchs in der Kirche, wo er gerade einige Kerzen anzündete. Als er
sie sah, eilte er ihnen rasch entgegen. »Kommt mal mit!«, befahl er in barschem
Ton.
    Der Mesner führte die
TKKG-Bande vor den Hochaltar. Dort deutete er auf den Boden. »Nun, was soll
das?«
    Tim, Karl, Klößchen und Gaby
schauten ziemlich doof aus der Wäsche. Was wollte der Mesner von ihnen?
    »Wir haben doch nichts
ausgefressen?«
    »Nicht dass ich wüsste.«
    »Tut nicht so scheinheilig!
Dies ist kein Ort zum Spielen! Wenn ihr euch verstecken oder mit eurem Köter
herumtoben wollt, dann meinetwegen draußen. Dies ist ein Haus Gottes und kein
Platz für ungezogene Kinder!«
    Die Vier

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