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Das Biest aus den Alpen

Das Biest aus den Alpen

Titel: Das Biest aus den Alpen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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verstanden noch immer
nicht.
    »Oder meint ihr, nur weil ich
eine Pension habe, bin ich auch in
der Kirche dafür da, euren Dreck wegzumachen? Wahrscheinlich werdet ihr mir
weismachen wollen, dass ihr es nicht gewesen seid.« Fuchs deutete auf ein paar
sandige Fußspuren. »Das sieht deinen Plattfüßen ungewöhnlich ähnlich.«
    Klößchen, den er bei den
letzten Worten angeschaut hatte, zeigte sich lässig: »Ich fang gleich an zu
lachen. So Quadratlatschen hat doch keiner von uns.«
    »Jetzt lügst du auch noch!«
    »Wir lügen nicht!« Gaby klang
gekränkt.
    »Da muss ich ja lachen. Ich
sage euch nur das eine: Ihr kommt mir hier nicht mehr rein!«
    »Wer zuletzt lacht, denkt am
langsamsten«, murmelte Tim vor sich hin. Dann sagte er laut: »Aber Fferr Fuchs,
den Dreck muss jemand anders hereingeschleppt haben.«
    Der Zorn des Mesners schien
sich weiter zu steigern. »Die Spuren verraten euch!«, donnerte er. Dann drehte
er sich auf dem Absatz um. Kopfschüttelnd verließ er das Kirchenschiff.
    Karl betrachtete die Spuren
genau. Von ihnen hatte wirklich niemand so große Füße. Nicht einmal er. Mit den
geschulten Augen eines Detektivs suchte er nach der Stelle, an der die Spuren
begannen. Aber hier konnte man mit Recht sagen: Die Spuren kamen aus dem
Nichts! Vom Altar ausgehend, liefen sie ins Seitenschiff Richtung Sakristei, wo
sie immer undeutlicher wurden und schließlich wieder aufhörten. Einwandfrei
ließen sie sich in der Nähe des Altares feststellen. Es sah aus, als ob jemand
dort plötzlich schmutzige Schuhe bekommen hätten. Karl winkte die anderen
herbei.
    Mit geschärften Sinnen besah
sich Tim die nähere Umgebung, konnte aber keinerlei weitere Spuren ausmachen.
»Was ein bisschen eigenartig ist: Draußen vor dem Eingang liegt überall Kies.
Und die Spuren kommen von sandigem, erdigem Boden.
    Das hat auch der Mesner nicht
bedacht. Sonst hätte er uns nicht so angemacht.«
    Eindeutig liefen die Spuren vom
Altar weg in die Pfarrkirche hinein. Kopfschüttelnd standen TKKG davor, bis
Karl darauf hinwies, dass die Spuren eigentlich nicht direkt vom Altar kämen,
sondern an der Wand plötzlich begannen. Man sah, dass hier zwei Erwachsene ihre
Spuren hinterlassen hatten.
    Kritisch musterte Tim die
Decke, ob vielleicht von oben... Dann meinte er achselzuckend: »Na, Spiderman
wird ja wohl kaum hier gewesen sein!«
    Es gab eigentlich nur eine
Möglichkeit: Die Verursacher der Spuren waren dem Fußboden oder der Wand
entstiegen. Aber wenn man es genau betrachtete, gab es auch dafür keinen
Anhaltspunkt. Nirgends war etwas verschoben. Das einzige Außergewöhnliche waren
die Spuren.
    Sie gingen ihnen nach, bis
Klößchen rief: »Kommt mal schnell hierher!«
    In diesem Augenblick packte ihn
eine starke Hand von hinten. »Kaum kehre ich euch den Rücken, um Putzzeug zu
holen, beginnt ihr sofort wieder, Unsinn zu machen.«
    So eifrig waren sie mit ihrer
Aufgabe beschäftigt gewesen, dass sie das Kommen des Mesners überhört hatten.
Nun entlud sich ein Gewitter der Entrüstung über Klößchen, und Friedl Fuchs
wäre wohl handgreiflich geworden, wenn Tim nicht beherzt dazwischengegangen
wäre.
    Die Freunde beschlossen, zu
einem späteren Zeitpunkt weiterzuforschen und sich vorerst aus dem Staub zu
machen.
     
    Um dem immer noch wütenden
Friedl Fuchs aus dem Weg zu gehen, beschlossen die Freunde, über Nacht der
Pension fernzubleiben. Außerdem wollten sie die Burg vor Sonnenuntergang noch
einmal einem gründlichen Ganoven-Check unterziehen. Sie übernachteten auf der
großen Wiese bei der Auerburg. Von Fritzi hatten sie dazu Zelt, Isomatten und
Schlafsäcke geliehen.
    Ihre Mutter, Rosalie Fuchs,
hatte TKKG noch ein paar Leckereien in die Rucksäcke gepackt. »Genug Proviant
für eine lange Nacht«, sagte sie mit einem Blick auf Klößchens prall gefüllten
Rucksack.
    Binnen kürzester Zeit war das
Zelt aufgebaut. Die Freunde machten es sich davor auf ihren Isomatten bequem.
    »Vielleicht begegnen wir ja
heute Nacht den drei heidnischen Jungfrauen?«, sagte Karl zwinkernd.
    Klößchen war mulmig zumute —
nach all den Geschichten, die sie gehört hatten. Es war kalt geworden, und am
tiefschwarzen Himmel funkelten die Sterne, als zitterten sie vor der
aufsteigenden Kühle der Nacht. Die vier hatten ihre Pullover übergezogen. Oskar
kuschelte sich eng an Gaby.
    Der Mond schob sich zögernd
über die nahen Höhenzüge. Es sah aus, als sei er unschlüssig, ob er bei dieser
Kälte die nächtliche Wanderung unternehmen

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