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Das Bild

Das Bild

Titel: Das Bild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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hatte, daß Männer nicht ihre Feinde
waren … »aber wenn sie schlagen, schlagen wir zurück.« Gert. An
den Nachnamen konnte er sich nicht erinnern, aber ihr Vorname
war Gert.
Verschwinde hier, Gert, dachte Norman, während er die dicke
schwarze Frau im roten Trägerrock betrachtete. Er hatte die Hände
zu Fäusten geballt, seine Fingernägel gruben sich in die Handflächen.
Aber sie verschwand nicht. »Lana!« rief sie statt dessen. »He,
Lana!«
Die weißhaarige Frau drehte sich um und ging zu der Dickmadam zurück. Zu Gert, die aussah wie der »Kühlschrank« in Weiberklamotten. Er beobachtete, wie die weißhaarige Frau namens
Lana seine Dirty Gertie zu den Bäumen zurückführte. Gertie zeigte
ihr unterwegs etwas. Sah wie ein Blatt Papier aus.
Norman wischte sich mit den Armen den Schweiß aus den
Augen und wartete darauf, daß Lana ihren Plausch mit Gert beendete und zur Toilette kam. Auf der anderen Seite des Wäldchens,
im Picknickbereich, wurde der Nachtisch serviert, und wenn der
gegessen war, würde sich das Rinnsal der Frauen, die hierher
kamen, in einen Sturzbach verwandeln. Wenn sich sein Glück
nicht wendete, und zwar schnell, konnte ein richtiges Fiasko aus
seinem Unternehmen werden.
»Komm schon, komm schon«, murmelte Norman, und als wäre
er erhört worden, kam jemand den Weg herunter. Es war weder
Gert, noch Lana, die Joghurteis-Lady, sondern eine andere, die
Norman aber auch erkannte - eine der Huren, die im Garten
beschäftigt gewesen waren, als er Daughters and Sisters ausgekundschaftet hatte. Die mit der zweifarbigen Rockstarfrisur. Das
freche Luder hatte ihm sogar zugewinkt.
Und mir einen Mordsschrecken eingejagt, dachte er, aber
Rache ist süß, richtig? Komm her. Komm ruhig her zu Papa.
Norman spürte, wie er eine Erektion bekam, und seine Kopfschmerzen waren wie weggeblasen. Er stand reglos wie eine Statue,
spähte mit einem Auge um die Ecke und betete, daß Gert nicht gerade jetzt zurückkommen und das Mädchen mit dem halb grünen,
halb orangefarbenen Haar es sich nicht anders überlegen würde.
Niemand kam aus dem Wäldchen, und das Mädchen mit dem versauten Haar kam näher. Ms. Punky-Grungy Schleimbeutel 1994,
komm in meinen Salon, sprach die Spinne zur Fliege, näher und
näher, und jetzt streckte sie die Hand nach der Türklinke aus, aber
die Tür ging nicht auf, weil Norman Cynthias dünnes Handgelenk
umklammerte, bevor sie die Klinke auch nur berühren konnte.
Sie sah ihn erschrocken an und riß die Augen auf.
»Komm mit«, sagte er und zerrte sie hinter sich her. »Komm mit
nach hinten, damit ich mit dir reden kann. Damit ich mit dir reden
kann - aus der Nähe.«
12
    Gert Kinshaw lief zu den Toiletten, sie rannte fast, als sie Wunder über Wunder - vor sich genau die Frau sah, nach der
sie suchte. Sie machte sofort ihre riesige Handtasche auf und
suchte nach dem Foto.
»Lana!« rief sie. »He, Lana!«
     
Lana kam den Weg wieder herauf. »Ich suche nach Cathy
    Sparks«, sagte sie. »Hast du sie gesehen?«
»Klar, die ist beim Hufeisenwerfen«, sagte Gert und deutete mit dem Daumen zum Picknickgelände. »Da hab ich sie
vor nicht mal zwei Minuten gesehen.«
    »Prima!« Lana wandte sich sofort in diese Richtung. Gert
warf einen sehnsüchtigen Blick zum Toilettenhäuschen und
begleitete sie. Sie dachte, ihre Blase würde es noch einen
Moment aushalten. »Ich dachte, sie hätte vielleicht einen
ihrer Panikanfälle bekommen und wäre einfach abgehauen«,
sagte Lana. »Du weißt ja, wie sie ist.«
    »Hm-hmm.« Gert gab Lana das Fax-Foto, bevor sie wieder
bei den Bäumen waren. Lana betrachtete es neugierig. Sie
bekam Norman zum erstenmal zu sehen, da sie nicht bei
D & S wohnte. Sie war Sozialarbeiterin in der Psychiatrie und
wohnte mit ihrem nicht gewalttätigen Ehemann und ihren
drei artigen, nicht verhaltensgestörten Kindern in Crescent
Heights.
»Wer ist das?« fragte Lana.
    Bevor Gert antworten konnte, kam Cynthia Engstrom vorbei. Wie immer mußte Gert grinsen, selbst unter diesen
Umständen, als sie ihre schrille Frisur sah.
    »Hi, Gert, tolles Hemd!« sagte Cynthia herzlich. Das war
kein Kompliment, sondern einfach nur einer ihrer Sprüche,
ein kleiner Cindy-ismus …
    »Danke. Tolle Hose. Aber ich wette, wenn du dir richtig
Mühe geben würdest, könntest du eine finden, bei der deine
Pobacken noch weiter raushängen.«
    »Sag mir Bescheid, wenn du welche gefunden hast«, sagte
Cynthia und ging weiter, wobei ihr schlanker, aber unbestreitbar süßer Po hin und her wogte

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