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Das bisschen Kuchen: (K)ein Diät-Roman (German Edition)

Das bisschen Kuchen: (K)ein Diät-Roman (German Edition)

Titel: Das bisschen Kuchen: (K)ein Diät-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Berg
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Suppenlöffeln wieder.
    Alexis hatte deutlich mehr Mühe, ihr Körpervolumen zu sortieren. Stöhnend streckte sie ihre Arme und Beine von sich, dann plumpste sie zu Boden. Tamara reichte ihr einen Löffel, und schon ging die Fressorgie weiter, als sei nichts geschehen. Einträchtig machten sich die drei über das Eis her.
    »Also, mir reicht’s«, raunzte Niki. »Wer weiß schon, was als Nächstes passiert? Am Ende reitet noch Doktor Mannheimer hier ein und verpasst uns eine Darmspülung.«
    Walburga sah sie sichtlich entnervt an. Sie zeigte mit dem Löffel erst auf ihren Kopf, dann auf ihren wogenden Busen. »Weißt du, was das ist?«
    Niki wollte es gar nicht wissen.
    »Eine geniale Kombination aus Hirn und Hupen.« Walburga schob sich einen Löffel Eis in den Mund. »Du bist echt der Dummi vom Dienst. Denk doch mal nach. Meinst du im Ernst, dass Doc Mannheimer in dieser Absteige übernachtet? Der sitzt längst in seiner Villa und versucht, seinen Horrorjob zu vergessen.«
    »Ach so.« Niki ärgerte sich über sich selbst. Natürlich schlief Doktor Mannheimer nicht im Hotel. Wieso auch?
    »Lektion eins: Kenne deinen Feind«, dozierte Walburga. »Lektion zwei: Irgendwo gibt es immer was zu essen. Lektion drei: Schnapp dir einen Löffel und hau rein, solange noch was übrig ist.«
    Na jaaa, die Aussicht auf ein Eis war in der Tat nicht zu verachten. Niki schwitzte wie nach dem fünften Saunagang. Ein kühles Eis war gewissermaßen eine medizinische Maßnahme. Aber ab morgen wird gehungert, versprach sie sich hoch und heilig.
    Sie setzte sich zu dem Trio und fing an zu essen. Fräulein Rottenmeier hatte erstaunlicherweise einen ausgezeichneten Geschmack. Es war Erdbeereis mit kleinen Kuchenstückchen darin, die ein dezentes Käsesahnearoma ahnen ließen. Hammer. Absoluter Hammer.
    »Na siehst du, jetzt ist deine kleine Welt wieder in Ordnung«, sagte Walburga gönnerhaft. »Mit Verlaub: Du bist ein sozialer Vollpfosten. Aber wir kriegen dich noch hin.«
    Niki war nicht sicher, ob sich das mit ihren ehrgeizigen Plänen vereinbaren ließ. Doch dieses Eis zu verschmähen wäre ohne Frage eine größere Sünde gewesen, als es zu essen. Und dann setzte sie ein, die wunderbare Entspannung, die stets folgte, wenn sie dem Verlangen nach etwas Süßem nachgab. Sie schloss die Augen und atmete tief durch.
    Alexis leckte hingebungsvoll ihren Löffel ab. »Wir haben übrigens am Schwarzen Brett deinen Anwendungsplan gelesen.«
    »Aus reiner Neugier«, gestand Tamara. »Freu dich. Morgen früh ist Shiatsu dran.«

 
    Am nächsten Morgen bewies Niki ihre rasche Auffassungsgabe, indem sie sich schon um fünf Uhr ein Glas Wasser mit Glaubersalz aus dem Frühstücksraum holte. Der Großteil ihrer rumpelnden Darmaktivitäten fand daraufhin in der eigenen Nasszelle statt. Genuss ohne Reue, dachte sie erleichtert. Nachts naschen, morgens entsorgen. Kein schlechter Plan. Aber ob sie mit dieser kindischen Schummelei wirklich abnehmen würde?
    Sie musste unwillkürlich lachen bei der Vorstellung, dass Wolfgang sie so sah, auf der Toilette hockend. Gigantische Eruptionen erschütterten ihren Körper, begleitet von einem unsäglichen Pupskonzert. Ach ja, Wolfgang. Den gab es ja auch noch. Noch immer wusste er nicht, wo seine Frau abgeblieben war. Ob er sich wohl schon in Sorgen auflöste?
    Sie würde ihn anrufen, klar. Aber im Moment beschäftigte sie etwas ganz anderes: Um neun Uhr hatte sie ein Date mit dem sagenumwobenen Shiatsutrainer. Wenn Walburga nicht übertrieben hatte, sah sie einer erotischen Offensive entgegen, der sie sich weder physisch noch mental gewachsen fühlte. Wie lange war es her, dass ein Mann sie angesehen hatte, wie ein Mann eine Frau ansieht? Wann hatte sie zuletzt so etwas wie Lust gespürt, abgesehen vonden multiplen kulinarischen Orgasmen bei Käsesahne und Mandelhörnchen?
    Während sie unter der Dusche stand, wanderten ihre Gedanken zu dem Schatten von einem Garnichts, in das Wolfgang neuerdings seine Körperflüssigkeiten versenkte. Was hatte dieses magere Mädel, das sie nicht hatte, abgesehen von der skelettartigen Gestalt? Vermutlich beherrschte sie Kunststückchen im Bett, die man definitiv nicht im Mädchenpensionat lernte. Solche Frauen gehörten verboten.
    Gedankenverloren beobachtete Niki, wie das Wasser ihren üppigen nackten Busen hinabrann. Ihr wurde schmerzlich bewusst, dass sie in puncto Sex im Tal der Ahnungslosen lebte. Vor Wolfgang hatte es nur einen pickeligen Youngster gegeben, der sich vor

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