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Das bisschen Kuchen: (K)ein Diät-Roman (German Edition)

Das bisschen Kuchen: (K)ein Diät-Roman (German Edition)

Titel: Das bisschen Kuchen: (K)ein Diät-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Berg
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lauter Aufregung überall hin ergossen hatte, nur nicht an die vorgesehenen Stellen. Von eigenen Initiativen hatte Niki daraufhin dankend abgesehen. Sie war eine hoffnungslose Amateurin. Und dabei würde es bleiben.
    Mit eckigen Bewegungen trocknete sie sich ab. Falls dieser Shiatsumann ihr zu nahe kam, würde sie ihn mit ihrer schieren Masse erdrücken. So lange, bis ihm die Luft ausging. Sex kam nicht in Frage. Mit diesem Thema hatte sie abgeschlossen. Es sei denn, er würde sich Mousse au Chocolat auf die Lenden … Stopp! An solchen lächerlichen Fantasien war nur Walburga schuld!
    Ziemlich wacklig suchte Niki wenig später den Speisesaal auf. Sie hatte eines ihrer Frotteekleider angezogen. Rotweiß gestreift, bodenlang. Darin sah sie aus wie die wandelnde Markise eines Eiscafés. Von Walburga war zum Glück nochnichts zu sehen. Vermutlich schob sie eine Extrarunde auf dem Klo nach den Exzessen der vorigen Nacht.
    Leo Holst dagegen saß bereits an ihrem gemeinsamen Tisch am Fenster. Seine Miene hellte sich auf, als Niki sich zu ihm setzte.
    »Guten Morgen, schöne Frau«, gurrte er.
    Er trug einen dunkelblauen, weiß bestickten Kaftan, der sich über den immensen Weiten seiner Körperformen blähte. Bestimmt eine Sonderanfertigung. Die Gleichberechtigung hatte noch nicht dazu geführt, dass es auch Umstandsabteilungen für Männer gab. Immerhin bewies seine ungewöhnliche Kleiderwahl Mut.
    Moment mal. Wie war das gewesen? Hatte er wirklich »schöne Frau« gesagt? Was für ein Schmierlappen war das denn? Oder wollte er sie vereiern? An ihr war nichts schön, wirklich nicht.
    »Morgen«, muffelte sie.
    Unauffällig sah Niki auf seinen Teller. Darauf vereinsamte ein schlappes Brötchen. Sonst war nichts zu sehen.
    »Ihr Speiseplan ist hier«, sagte Leo.
    Er zeigte auf einen Zettel in der silbernen Halterung, die zwischen ihnen auf dem Tisch stand.
    Niki zog den Zettel heraus und las. »Frühstück: Dinkelbrötchen und Schafjoghurt. Jeden Bissen dreißigmal kauen. Nicht trinken, nicht reden, nicht lesen. Konzentrieren Sie sich nur auf den Kauvorgang.« Dreißigmal kauen? Wie eklig war das denn? »Mittagessen: Gedünstetes Gemüse mit Reiswaffel.« Diesen hinterhältigen Angriff auf ihre Geschmacksnervenkannte sie ja schon. »Abendessen: Gemüsesuppe. Wir empfehlen allerdings ein Dinner Cancelling.«
    Jetzt mal im Ernst: Wollten diese Leute, dass Niki demnächst schreiend am Kronleuchter hing?
    »Aller Anfang ist schwer«, seufzte Leo, als hätte er ihre Gedanken erraten. »Aber Sie schaffen das schon. Sehen Sie mich an: Ich habe bereits vierzig Kilo abgenommen.«
    Niki wagte nicht, sich auszumalen, was für einen Anblick er am Beginn der Kur geboten hatte. Wie um Himmels willen hatten sie ihn hierhertransportiert? Mit einem Kran? Oder besaß er so viel Geld, dass er sich drei Sitze im Flieger leisten konnte?
    »Wo, äh, leben Sie denn? Ich meine, normalerweise«, erkundigte sie sich aus purer Höflichkeit.
    »In London. Ich bin zu fünfundzwanzig Prozent Brite.«
    Und ich bin zu hundert Prozent angeödet, dachte Niki. In der Lotterie der Sitzordnung hatte sie die absolute Niete erwischt. Sie winkte Tamara und Alexis zu, die etwas entfernt an einem Tisch Platz nahmen. Sie trugen neonfarbene Designerjogginganzüge mit bunten Strassapplikationen. Wie gern hätte Niki ein bisschen mit ihnen geratscht. Stattdessen saß sie hier mit einem laufenden Meter, der in früheren Zeiten eine Jahrmarktsattraktion gewesen wäre.
    »Wie lange sind Sie denn schon hier?«, heuchelte sie Interesse.
    »Drei Monate«, antwortete Leo.
    Er sah auf einmal aus wie ein Vögelchen, das aus dem Nest gefallen war. Ein ziemlich umfangreiches Vögelchen.Armer, kleiner, dicker Junge. Bestimmt hatte er als Kind nie mitspielen dürfen. Außenseiter auf Lebenszeit. Das kannte Niki besser, als ihr lieb war. Fettsack hatte man sie früher genannt. Dickerchen, Hängebauchschwein. Kinder konnten grausam sein. Ein Strom warmen Mitleids überrollte sie.
    »Einen wunderschönen guten Morgen!«, unterbrach Fräulein Rottenmeier Nikis Überlegungen.
    Sie trug ein Tablett, auf dem ein einziges, mikroskopisch kleines Brötchen lag sowie eine Schale mit Joghurt. Daneben stand eine Kanne. Hui, dachte Niki. Ob wohl Kaffee drin ist? Hoffnungsfroh hob sie den Deckel an. Ja-haaa! Der Zwanziger hatte seine Wirkung offenbar doch nicht verfehlt. Die Flüssigkeit in der Kanne war schwarz. Sie war heiß. Es war KAFFEE! Auch wenn er eigenartig roch.
    Gierig füllte sie ihre

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