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Das bisschen Kuchen: (K)ein Diät-Roman (German Edition)

Das bisschen Kuchen: (K)ein Diät-Roman (German Edition)

Titel: Das bisschen Kuchen: (K)ein Diät-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Berg
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Mario drückte stärker. Seine Hände bewegten sich langsam südwärts, bis sie Nikis Po erreichten.
    »Jetzt machen Sie aber mal ’n Punkt, Sie Freizeitguru«, protestierte sie. »Sie können doch nicht …«
    »Atmen«, fiel ihr Mario ins Wort. »Einfach nur atmen. Lassen Sie sich fallen. Tief, immer tiefer. Mmmhhh…«
    Wenn hier jemand eine Therapie brauchte, dann dieserbrummende Späthippie. Fehlte nur noch, dass er ihr das Peacezeichen auf die Stirn malte.
    »Durch jeden Atemzug verbinden Sie sich mit der Mutter Erde und schöpfen aus ihr die unendliche Kraft des Kosmos«, behauptete er.
    Und dann passierte etwas absolut Absurdes. Mario legte sich auf sie. Einfach so. War das etwa normal? Wussten Fräulein Rottenmeier und Doktor Mannheimer eigentlich, was diese bekiffte Servicekraft so trieb? Jedenfalls ließ Niki sich nicht einfach von einem durchgeknallten Blumenkind besteigen.
    Sie stützte sich auf die Ellenbogen und versuchte, sich zu befreien. Doch Mario hatte sie fest im Griff. Mit Händen und Füßen bearbeitete er ihren Körper. Im Grunde war es erstaunlich, über welche Kräfte er verfügte.
    »Oh, oh«, stöhnte er. »Sie sind total blockiert.«
    Nun setzte er sich auch noch rittlings auf sie und stemmte seine Fäuste zwischen ihre Schulterblätter. Ein brennender Schmerz durchflammte Niki. Jetzt wusste sie’s: Diese Mogelpackung von einem Softie war in Wahrheit ein Sadist.
    »Aufhören«, wimmerte sie.
    »Der Schmerz tut Ihnen gut«, erklärte Mario mit weicher Stimme. »Sie müssen sich spüren. Sie haben sich schon seit Jahren nicht mehr gespürt.«
    Was sollte das denn bitte heißen?
    Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. »Sie haben gegessen, um zu vergessen. Sie haben sich einen Schutzpanzer zugelegt, damit Sie nicht wahrnehmen, was rings um siepassiert. Essen betäubt Sie. Essen ist Ihre Droge. Und am Ende konnten Sie sich selbst nicht mehr spüren. Keine Freude. Keinen Schmerz. Sie haben das Gefühl für sich und Ihren Körper verloren.«
    Was für einen Blödsinn erzählte ihr dieser Kerl? So ein abgefeimter Trick. Dieses ganze Gesäusel von Energieblockaden war doch nur ein Vorwand, um wehrlose Frauen zu betatschen.
    Mario knetete ihre Arme. Unvermittelt ging er zum Du über. »Da ist viel Kraft in deinen Armen. Du bist stärker, als du denkst. Die ganze Welt kannst du aus den Angeln heben, wenn du zu deiner Energie zurückfindest.«
    Das war das Stichwort. Sie hatte Kraft? Jawoll! Mit einer einzigen jähen Bewegung riss Niki ihre Arme hoch und warf Mario ab wie ein wildes Pferd seinen Reiter. Blitzschnell rappelte sie sich auf.
    »So, Schluss mit der Esoterikabteilung!«, schrie sie. »Ich gehe, bevor Sie mir noch Räucherstäbchen in sämtliche Körperöffnungen stecken!«
    Aufgebracht wandte sie sich zur Tür. Auch Mario war schon wieder auf den Füßen, schien jedoch völlig unbeeindruckt von ihrem Temperamentsausbruch.
    »Wir haben noch eine gute Dreiviertelstunde. Du kannst jederzeit wiederkommen.«
    »Nie im Leben!«, schrie Niki. »Suchen Sie sich jemand anderes für Ihre Zirkusnummer!«
    Sie knallte die Tür hinter sich zu und rannte davon. Durch die Wellnesszone, durch die endlosen Flure, in denen ihrüberall Bademantelgestalten begegneten, durch den Speisesaal, zum Aufzug, ins Zimmer. Dort warf sie sich aufs Bett.
    Seltsamerweise konnte sie nicht weinen, obwohl jedes von Marios Worten ein Stich in ihr Herz gewesen war. Wenn auch alles in ihr dagegen rebellierte, ahnte sie, dass er recht hatte. Immer, wenn es ihr schlecht ging, aß sie, damit sie sich besser fühlte. Sie aß, wenn Wolfgang morgens aus dem Haus ging, sie futterte sich durch ihre einsamen Tage und Abende. Sie schlemmte sich sogar durch die Nächte, in denen sie stocksteif neben Wolfgang lag und sich nach Nähe sehnte. Nach einer Berührung. Nach einer liebevollen Geste.
    Niki horchte in sich hinein. Spürte sie etwas? Ja, doch. Trauer, Verletztheit, Scham. Nicht gerade tolle Gefühle. Aber immerhin – es war das allererste Mal, dass sie ihre desolate Verfassung in aller Klarheit erkannte.
    Fünf Minuten später klopfte sie wieder an die Tür des Shiatsuraums. Ihr Herz bummerte. Und doch konnte sie nicht anders. Mario hatte mitten hinein gesehen in ihre wunde Seele.
    »Ich freue mich, dass du wiedergekommen bist«, begrüßte er sie, nicht im mindesten überrascht. »Wie schön, dass du deine Kraft entdeckst. Das war ein guter Anfang. Wut ist immer ein Anfang. Jetzt leg dich auf den Rücken.«
    Niki war

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